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Verlagspost

Nachrichten, Kommentare, Hinweise und Empfehlungen aus dem Verlag und zum Verlagswesen, und natürlich auch persönliche Grüße zum Jahreswechsel und zu anderen Gelegenheiten.

„Keine“ Zukunft für Bücher

Ob Bücher eine Zukunft haben, und wenn ja welche, warum es keine LektorInnen in den Verlagen mehr gibt und die Grafik ausgelagert wird, wieso der Absatz der Bücher stagniert und ob es in Zukunft nur mehr E-Books von Amazon gibt, das waren einige der Fragen in der Sendung „Diagonal - Radio für ZeitgenossInnen“ am letzten Samstag, dem 9. März 2013, um 17.05 in Radio Österreich 1. Das es, zwar schwierig, aber auch anders geht, beweisen zwei Beispiele aus New York. Und auf unserer Website zeigen wir Ihnen gerne, wie wir mit einer festangestellten Lektorin und hauseigener Grafik und immer wieder interessanten Neuerscheinungen der Krise trotzen.

Diesmal also zuerst hören „7 Tage Ö 1 unter:
http://oe1.orf.at/programm/330741
oder unter dem Direktlink:
http://oe1.orf.at/konsole?show=ondemand&track_id=330741&load_day=/programm/konsole/tag/20130309
und dann heißt es: lesen, lesen. lesen!


Buchpräsentationen Erwin Reisinger

Erwin Reisinger präsentiert im März sein neues Buch "Jenseits des Lächelns. Wie ein Backpacker bei burmesischen Flüchtlingen landete und lebte" – einmal in Wien und einmal im Graz, aber immer in einem Kaffeehaus und mit musikalischer Begleitung. "Jenseits des Lächelns" erscheint im März 2013 im Verlag Liber Libri Wien.

Mit Musik von Dan Troppert
Freitag, 8. März 2013
20 Uhr
Café Anno
Lerchenfelderstraße 132
1080 Wien
office@cafe-anno.net
www.cafe-anno.net

Mit Musik von Lothar Lässer und Robert Lepernik
Dienstag, 12.3.2013
20 Uhr
Café Kaiserfeld
Kaiserfeldgasse 19
8010 Graz
0664/5951004
http://kaiserfeld.blog.com/

LinkzeichenMehr Informationen zum Buch von Erwin Reisinger


Lesung Gerlinde Weinmüller

Verein Wakuum
Daniel-Etter-Str.1
Thalgau

Samstag, 23.02.2013
20 Uhr
Eintritt: € 5

Manchmal erblüht Kultur vielleicht vor den Toren der Stadt kraftvoller und farbenreicher als im Inneren einer auf sich selbst bezogenen Festspiel-Schickeria. Danach sieht es zumindest aus, wenn sich sechs im Flachgau lebende Autor/inn/en mit dem Bluesmeister David Hauser zu einem virtuos vielfältigen Stelldichein zusammenfinden.
Dass es ein Gruppenbild mit Dame geworden ist, ist Zufall, wird dem literarischen Blues, der gewiss – wenn man sich die Namen durchsieht – mit hochkarätigen Jazzoptionen versetzt wird, keinen Abbruch tun. Der renommierte Alpenblues-Musiker David Hauser wird den neuen Texten in Form eines Flachgau-Blues antworten.

LinkzeichenMehr Information zum Buch und zur Veranstaltung


Lesung Friedrich Karl Schmidt

Friedrich Karl Schmidt wird am 25. Jänner 2013 in Kufstein sein neues Buch "Dorfgeflüster" vorstellen. Wir laden Sie sehr herzlich zu der Lesung ein!

"Die Bohne Tirols"
Kinkstrasse 30
6330 Kufstein
Tel. +43 / 650 670 9200
www.kaffee-haus.at

Freitag, 25. Jänner 2013
19:00 Uhr

LinkzeichenZum Buch von Friedrich Karl Schmidt


Spam-Probleme beim Verlag Guthmann-Peterson Weihnachten 2012

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir wurden zwischen den Weihnachtsfeiertagen Opfer massiver Spam-Probleme in Form eines JoeJobs.
Bei einem JoeJob wird durch die Header-Modifizierung vorgetäuscht, dass die Mail von einer anderen Adresse bzw. Domain versendet wurde. Im konkreten Fall wurde unsere E-Mail-Adresse gefälscht. In der Folge landeten bzw. landen in unserem E-Mail-Account pro Stunde tausende nicht zustellbarer E-Mails.
Unser Account wurde durch diese massenhaft eingehenden Retouren völlig lahmgelegt, sodass wir zahlreiche E-Mails von unseren AutorInnen, BuchhändlerInnen und GeschäftspartnerInnen nicht erhalten haben.
Sollten Sie uns in den letzten Tagen ein Mail geschickt und eine Unzustellbarkeitsmeldung erhalten haben, dann ersuchen wir Sie, uns die Mail entweder noch einmal zu schicken oder telefonisch Kontakt mit uns aufzunehmen.
Allen anderen versichern wir, dass wir nicht der Absender von Spam-Mails sind, und das Versenden von Massen-Mails nach Australien, Amerika und China hätte für uns als österreichischen Verlag auch keinen Sinn.
Wir haben deshalb bereits Anzeige bei den zuständigen Behörden erstattet.
Wir bedauern es sehr, wenn Sie sich durch diese nicht von uns verschickten E-Mails belästigt fühlen, aber wir sind für diese Mails nicht verantwortlich, und laut Auskunft mehrerer Provider gibt es leider auch keine Möglichkeit, sich dagegen zu schützen.
Wir werden uns durch dieses Spam-Problem 2013 aber nicht vermiesen lassen und wünschen Ihnen fürs Neue Jahr viel Glück und Erfolg und so wenig Spam wie möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Verlag Guthmann-Peterson
2.1.2013

Serious problems with spam at the publishers Guthmann-Peterson in the last days of 2012

Dear Madam, dear Sir,
between Chrismas and New Years Eve we were the victim of bad spam problems, somebody was doing a „Joejob“ with our e-mail-address.
In a Joejob the e-mail-address of a completely innocent person or company is forged and used to distribute spam mail. First, our e-mail-address was used unlawfully, and then, our account was flooded with thousands of non-deliverable e-mails.
We could not even open our e-mail-account and are afraid that we did not receive a lot of e-mails sent by our authors, by booksellers and business-partners.
If you sent us an e-mail recently and got the message that it was not delivered, please do send the message again or please do give us a call.
We want to ensure everybody who received a spam mail with our address that we were not the sender – to send mass mails to Australia, America and China would be completely senseless for an Austrian publisher in any case.
Needless to say we reported the affair to the Austrian authorities immediately.
Now we want to apologize to you if you were incommodated by these spam-mails, but we are not responsible for this incident, and the providers told us there is no well-proven way to protect oneself.
Anyway, we will not allow the new year to be spoiled, and we want to wish you a very good, successful and healthy 2013.
With best regards
Guthmann-Peterson
2.1.2013


Die „Kleine Zeitung“ schreibt über unseren Autor Erwin Reisinger und sein Buch „Jenseits des Lächelns“ in „7 Tage Kultur & Freizeit“:

„Erwin R(eisinger) kennt man als Bassisten der Grazer Rockband Jerx, als Mundart-Liedermacher und als Mur-Aktivist, jetzt legt er auch sein literarisches Erstlingswerk vor: „Jenseits des Lächelns“ handelt von seinen eigenen Erfahrungen als junger Rucksacktourist, der zufällig bei burmesischen Flüchtlingen in Thailand landet und beginnt, sich für sie zu engagieren. Ein (manchmal zu) präziser Reisebericht über eine unglaubliche Lebenserfahrung.“

Und damit Sie sich ein Bild des Liedermachers Erwin R(eisinger) machen können finden Sie hier sein neuestes Video mit Tönen: http://youtu.be/thqhfcnqmlY


Besinnliche Weihnachten und ein gutes Neues Jahr!

wünscht Ihnen die Edition Garamond. Wir möchten Ihnen sehr herzlich für Ihre Unterstützung danken und freuen uns auf ein Wiedersehen und -lesen im Jahr 2013.
Gedanken zur Weihnachtszeit hat sich auch der Verleger Wolf Peterson gemacht, und nebenbei eine kleine aber feine Leseliste zusammengestellt.

LinkzeichenWolf Peterson: Unsere Wünsche zu Weihnachten 2012


Unsere Wünsche zu Weihnachten 2012

Weihnachten gilt gemeinhin als stressigste Zeit des Jahres und mir scheint, dass es dieses Jahr auch wirklich so ist. An allen Ecken und Enden werden wir mit sonderweihnachtlichen Angeboten überhäuft und bekommen ungefragt die Tipps fürs richtige Dekorieren und Feiern frei Haus geliefert.

Was könnte also abhelfen in dem Trubel von aufgezwungener Festlichkeit und verordneter Konsumlust? Vielleicht die Besinnung auf das, was in diesem Jahr schön war, die Erinnerung an das, worüber wir uns gefreut haben und vielleicht auch ein bisschen Wehmut, wenn wir an die Menschen denken, die heute nicht mehr unter uns sind.

Als Verleger fallen mir dabei natürlich auch Autorinnen und Autoren ein, die mir persönlich wichtig waren und immer noch sind, und die uns in diesem Jahr für immer verlassen haben.
Ich werde zu meinem Buchregal gehen und wieder einmal in einem Buch des US-Schriftstellers Gore Vidal blättern oder zu einem Science-Fiction-Roman des russischen Autors Boris Strugazki oder seines berühmten Kollegen Ray Bradbury greifen.
Wir alle erinnern uns wahrscheinlich an die berühmte Szene aus „Harry und Sally“ geschrieben von Nora Ephron. Viel weniger bekannt bei uns ist leider die irische Autorin Maeve Binchy, die am 31. Juli 2012 im Alter von 72 Jahren in Dublin gestorben ist.
Und dann natürlich Eric Hobsbawm, der berühmte englische Historiker jüdischer Herkunft, der seine Kindheit und Jugend in Wien verbracht hat und 1947 seine erste Lehrtätigkeit am Birkbeck College der Universität London aufnahm. Er veröffentlichte zahlreiche bahnbrechende Studien zur Industrialisierung und zur Geschichte der Arbeiterbewegung und das alles in der besten Tradition der englischen Geschichtswissenschaft eines Edward Hallett Carr.
Wer es nicht ganz so ernst möchte kann zu „Huturm“ von Herbert Rosendorfer greifen, der mit diesem kleinem Roman eindrücklich bewiesen hat, dass es in der Literatur gerechter zugeht als vor Gericht. Und das ist ja fast schon weihnachtlich.

Doch gerade fällt mir auf, dass die oben genannten Autorinnen und Autoren und ihre Bücher auch Geschenktipps sein könnten – so hat die Beratungsmanie nun auch mich erwischt. Also lege ich jetzt für alle, die jetzt schon unter der Berieselung von „Jingle Bells und „White Christmas“ leiden noch eins (dr)auf und empfehle ihnen das bereits in den Neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erschienene Album „It's Snowing On My Piano“ von Bugge Wesseltoft. Der Name der Platte klingt kitschig, die Musik ist es nicht. Alte schwedische und deutsche Weihnachtslieder als Klavierminiaturen der feinsten Art.

Aber bleiben wir beim ebenso hintergründigen wie eigensinnigen Herbert Rosendorfer und dem wunderbaren Ausgang seiner Geschichte: Dass unsere Weihnachten ebenso wunderbar werden wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie von ganzem Herzen. Natürlich wünsche ich Ihnen auch alles Gute im Neuen Jahr. Gute Bücher können uns allen dabei helfen und unser Leben bereichern – daher werden wir uns auch 2013 für Sie um gute Bücher bemühen.

Ich bedanke mich bei Ihnen allen für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen – auf ein Wiedersehen im Neuen Jahr!

Wolf Peterson


Frankfurter Buchmesse 2012: 25 Jahre Frankfurter Buchmesse!

Auch dieses Jahr waren wir auf der Buchmesse in Frankfurt und das zum 25. Mal. Deswegen hat uns die Messeleitung nicht nur eine schöne Urkunde, sondern auch eine gute Schokoladentorte spendiert. Diese haben wir dann selbst genossen aber natürlich auch mit befreundeten Kolleginnen und Kollegen geteilt
Wir möchten unseren Lesern und Autoren sehr herzlich dafür danken, dass Sie dies möglich gemacht haben. Bis zum nächsten Mal in Frankfurt!


(Verlag Liber Libri)

Im "Hauch des Morgenwinds"

Der „Hauch des Morgenwinds“ war am letzten Donnerstag in der Wiener Nepomuk-Kapelle am Währinger Gürtel zu spüren, trotz gefühlter 40 Grad im Schatten vor der Türe: Bei der Lesung von Wolfgang Bartsch aus seinem Buch.

LinkzeichenZu den Bildern der Lesung


Diese Schaufenster gefallen uns wirklich sehr

Schaufenster Buchhandlung Brunner in Bregenz zu Grid MarrisonieSchaufenster Buchhandlung Brunner in Bregenz zu Grid Marrisonie

Anläßlich der Lesung unserer Autorin Grid Marrisonie in der Buchhandlung Brunner in Bregenz gestaltete die Buchhandlung zwei Schaufenster mit dem Buch und einem schönen Plakat. Und natürlich gefällt uns das sehr.


Lyrische Prosa und ein Cello zur Unterstützung
Die "Kleine Zeitung" über eine Lesung von Dietwin Koschak

Dietwin Koschak las aus seinem neuen, in unserer Edition Garamond erschienenen Buch und die „Kleine Zeitung“ schreibt dazu:

Dietwin Koschak liest aus seinem neuen Buch.
KAPFENBERG. Dass seine Texte nicht gerade leicht zu verstehen sind, lässt Dietwin Koschak durchaus gelten. "Verstehen muss man sie aber nicht, um sich gefühlsmäßig durchdringen zu lassen, um satzweise Trost und Zuspruch holen", erklärt der Autor.
"Das Licht am anderen Ende der Nacht", so der Titel seines zweiten Buches, aus dem er heute um 19.30 Uhr im Cafe Mocca des Restaurants Schicker lesen wird, hat selbstredend das Licht als zentralen Wert und will helfen, die dunklen Seiten des Lebens zu überwinden, um zu erkennen: "Das Leben liebt dich, wenn du es liebst." In 20 Sequenzen teilt Koschak sein Werk, das er als Roman bezeichnet, geschrieben in einer lyrischen Prosa. Unterstützt bei der Präsentation wird er von Natalia Vayda, einer jungen Cellistin aus der Ukraine. Kraft, Leidenschaft und Stärke, das sind Eigenschaften die Koschak dem Cello zuschreibt und die somit sehr gut seine Lesung ergänzen. "Cello und Poesie" nennt der 50-Jährige deshalb die Lesung. Koschak lebt in Graz und Kapfenberg, studierte Philosophie und Deutsche Philologie, ist Buchhändler im Universitätsantiquariat und auch als Maler tätig. CHRISTINE ROIS

Linkzeichen Zum Buch von Dietwin Koschak

Linkzeichenhttp://www.kleinezeitung.at/steiermark/bruckandermur/3015878/lyrische-prosa-ein-cello-zur-unterstuetzung.story


(Verlag Guthmann-Peterson)

Neuerscheinung Hans-Peter Haslmayr: „Rote Liste“ schützenswerter Bodenformen

Dass es Rote Listen von Pflanzen und Tieren gibt, versteht sich inzwischen von selbst. Aber von Böden? Ja, und sie ist wichtig und es ist die die erste Liste schützenswerter Böden in Österreich und die erste Liste dieser überhaupt auf der Welt, die jemals erschienen ist. Die Präsentation erfolgt im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft am 19. Dezember 2011 in der Zeit von 15 bis 16 Uhr statt.
Festsaal der Universität für Bodenkultur Wien
Gregor Mendel-Straße 33
3. Stock

Linkzeichen Mehrzur "Roten Liste"


Der Verlag Guthmann-Peterson ist auf den Kritischen Literaturtagen 2011

Lesung
Gerlinde Weinmüller
Eine Hand voll Mond
Samstag, 05. November 2011
15:00 – 15:30 Uhr
Saal „Anna Boschek“

KriLit´11- Kritische Literaturtage im ÖGB

Johann Böhm-Platz 2
1020 Wien
U2 Station Donaumarina

Freier Eintritt!


Europa: Lustig oder gar nicht! Plädoyer für ein Europa der leisen Töne

Vor einem Monat schlug der rechtsradikale Attentäter Anders Behring Breivik in Oslo und auf der Ferieninsel Utøya zu. 77 Tote, ein Land im Schockzustand und ein ungewöhnlich besonnener Staatschef, der dem Land die Möglichkeit zur Trauer gab und den Blick vom Täter auf die Opfer lenkte, waren die Folge. Und wo war Europa? Wo waren die europäischen Politiker, wo war die EU und ihre Repräsentanten?

Blitzartig kamen die fast schon stereotypen Antworten: Man finde das ganz schrecklich, ein bedauerlicher Einzeltäter, mehr vorbeugende Überwachung müsse her, und das Erstaunen, dass es keine islamistischen Terroristen waren. Und oft schwang in den Stellungnahmen der PolitikerInnen ein Unverständnis über den norwegischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg mit, der nun mehr Demokratie und Offenheit forderte und nicht weniger. Das war's. Die Gedenkminute am Montag nach dem furchtbaren Attentat um 12 Uhr fand zwar kurze Erwähnung in den Medien, aber abgehalten wurde sie nur in Norwegen, nicht in ganz Europa, und es kam auch niemand in Europa auf die Idee, gemeinsam mit der norwegischen Bevölkerung der Toten zu gedenken. Weder ein österreichischer Politiker noch der ORF, kein Kirchenmann und auch kein Künstler, kein Vertreter der EU, niemand aus den Gewerkschaften und den Organisationen der Zivilgesellschaft hat dazu aufgerufen.

Dabei gibt es gesamteuropäische Events en masse: Alljährlich bricht zu Pfingsten die Übertragung des Songcontest über uns herein und lehrt uns die bittere Bedeutung des Wortes „Fremdschämen“. Alle, selbst für eingefleischte Fußballfans nicht mehr zu überblickende Spiele der Champions League, des UEFA-Cup usw. usf. werden übertragen (und ich sage das als jemand, der noch um die Gspassetteln von Kurt Jara beim MSV Duisburg weiß), jede noch so peinliche Hochzeit von Sprösslingen historisch überholter Fürstenhäuser wird in voller Länge und bis zur zwingenden Logik des Fernseher-Ausschaltens übertragen. Nur die Trauerfeier am letzten Sonntag in Oslo wurde nicht übertragen. Dabei weinte dort der König des Landes, und die Popgruppe A-HA fand sich nach ihrer Trennung wieder zu einem gemeinsamen Auftritt zusammen.

Für Europa wäre eine gemeinsam abgehaltene Trauerminute und noch mehr die Übertragung der Trauerfeier am Sonntag, wenn Norwegen es gewollt hätte, eine echte Chance gewesen. Ich bin sicher, Norwegen hätte gewollt. Europa hätte gemeinsam trauern und jeder einzelnen Norwegerin und jedem einzelnen Norweger zeigen können, dass Europa zu ihnen steht, und damit vielleicht auch ein Argument geliefert, die ablehnende Haltung vieler NorwegerInnen zur EU zu überdenken. Europa hätte demonstrieren können, dass die Antworten auf diese politisch motivierte und durch langjährige Indoktrination und salonfähig gemachte rechte Politik in mehr Aufmerksamkeit für die politischen und gesellschaftlichen Tendenzen unserer Gesellschaft und ihre Menschen liegen. Aufmerksamkeit und Fürsorge – immer und besonders in der Krise.

Und es wäre ein Zeichen für uns selbst gewesen: dass wir nicht nur über die Täter sprechen müssen, die auf ihre Psychopathologie reduziert werden, sondern vor allem über die Opfer und darüber, wohin die immer stärker werdenden rechten Bewegungen in den Europäischen „Kernländern“ und in den neuen europäischen Mitgliedsstaaten führen und was die Hetztiraden mancher Politiker und die Repressionslogik mancher Regierenden gegen alles, was nicht unmittelbar aus dem eigenen Land stammt, zu verantworten hat. Und allen Politikern, die in ihren Sonntagsreden immer wieder beklagen, dass der europäische Gedanke bei den Menschen in Europa nicht angekommen sei, soll gesagt sein: Die Sehnsucht der Menschen, dass Europa mehr wird als Ökonomie und Politik, ist größer, als Sie sich vorstellen können. Wollen Sie kein Europa der gemeinsamen Verantwortung und Entwicklung, der gemeinsamen Freude und des gemeinsamen Leids?

Wir wollen, und wir wollen es zeigen. Wir sind nämlich Europa.

Wolf Peterson


Ludwig Laher auf der Longlist des Deutschen Buchpreises

Es wird inzwischen bereits heftig diskutiert, ob der deutsche Buchpreis eigentlich ein Spiegelbild der deutschen Literatur oder ein Ausdruck neuer und innovativer literarischer Strömungen sein soll. Als Verleger, der sich seit über zwanzig Jahren selbständig und ohne Zurufe um die deutschsprachige Literatur und Kultur bemüht, ist mir das ziemlich egal. Mir kommt es auf die Qualität und die Sprachkraft der AutorInnen an, und darauf, ob sie etwas zu erzählen haben oder nicht.

Deshalb kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich auf dem Weg nach Ungarn, ja, lange vor der Öffnung und EU-Erweiterung, ein eingeschriebenes Päckchen von der Post abgeholt habe. Ich war damals nicht gerade glücklich, weil es uns ein bisschen aufgehalten hat. Aber darin war das Manuskript von Ludwig Lager über Grenada, und wir haben es ein Jahr später veröffentlicht. Es war die erste Veröffentlichung von Ludwig Laher, ein Buch als Übersetzer von Jacob Ross' „Ein Lied für Simone“ folgte später und dann war er auch als Herausgeber des Buchs „Der genius loci überzieht die Stadt“ tätig. Ludwig Laher ist dann seinen literarischen Weg gegangen, natürlich auch in anderen Verlagen, das ist der Lauf der Welt, er hat den Rauriser Förderpreis erhalten und findet sich heute mit seinem neuen Buch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises wieder. Darüber freut er sich sicher, und wir uns auch. Herzlichen Glückwunsch!.

Natürlich können Sie die drei bei uns erschienenen Bücher von und mit Ludwig Laher immer noch bei uns bestellen.

Ludwig Laher, Always beautiful

Jacob Ross, Ein Lied für Simone

Ludwig Laher (Hg.), Der Genius loci überzieht die Stadt


Meine besonderen Ostergrüße 2011 oder: Worüber wir uns freuen dürfen!

Marriage Vinay and JanaliViele, die mich kennen, wissen, was zu Ostern auf sie zukommt: Im Mail-Eingang findet sich eine als Osterhase verkleidete Katze. Ich weiß, und die Katze weiß es auch, dass das nicht artgerecht ist, aber wir beide sind in diesen Dingen relativ unerschrocken, was sollen wir also machen?

Aber dieses Jahr wollte ich bereits darauf verzichten. Ich habe mir gedacht, dass es einfach genug ist. Das laufende Jahr 2011 mit seinen ganzen Katastrophen und dem Elend ist einfach nur die bedauerliche Fortsetzung des letzten Jahres, und es hat sich nichts, aber auch gar nichts geändert. Die Atomkatastrophe und die Flutwelle in Japan, der Krieg in Libyen, das Andauern der Wirtschaftskrise mit ihren dramatischen Folgen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, von den sozialen Auswirkungen ganz zu schweigen. Dass dieser Eindruck nicht ganz richtig ist, stellt man erst dann fest, wenn man genauer in die Nachrichten hineinschaut und feststellt, dass sich dieses Jahr doch eine Menge getan hat. Die demokratischen Bewegungen im arabischen Raum, die die politische Elite in Europa ebenso lange ignoriert hat, wie sie die deutlichen Warnungen vor der sich ankündigenden Wirtschaftskrise beharrlich und bewusst in den Wind geschlagen hat … aber Halt: Lassen wir jetzt einmal die Politik und die Wirtschaft beiseite! Schauen wir auf unser eigenes Leben und das unserer Lieben. Und da kann ich heute mit einer besonderen Nachricht aufwarten: einer Hochzeit in Indien! Vinay, der Bruder einer lieben Freundin und Anjali, seine Verlobte, haben sich das Jawort gegeben, in einer ebenso traditionellen wie mehrtägigen Hochzeitszeremonie mit allen Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten.

Also wünsche ich Ihnen frohe Ostern und den jungen Brautleuten das Beste für sie und ihre Zukunft. In meiner Heimat singt man zu diesem Anlass: Lang sollen sie leben, glücklich sollen sie werden … jawohl!

Vielen Dank, Vinay und Anjali, für diesen Lichtblick!

Wolf Peterson


"Es gibt nicht Gutes, ausser man tut es!"

Ich weiß jetzt nicht, wer das gesagt hat, und eigentlich ist es auch egal. Und natürlich fällt es angesichts einer Situation, in der man denken könnte, die Welt steht – mit der Katastrophe in Japan, dem Krieg in Libyen und der nicht um die Burg in den Griff zu bekommenden Finanzkrise – wieder einmal vor dem Abgrund, nicht leicht, Hoffnung und Zuversicht zu bewahren. Bevor wir uns aber über die unfähigen Politiker, die verantwortungslosen Lobbyisten und unersättlichen Finanzhaie aufregen und es dabei bewenden lassen, können wir wenigstens ein kleines Zeichen setzen.

Das hat sich auch die japanische Designerin Audrey Tsujimura gedacht und die Initiative „Never too much help“ ins Leben gerufen. Auf der Website ihres Magazins http://toomuchmagazine.com/ finden Sie eine Liste mit Organisationen, denen Sie spenden können, und Adressen um Solidaritätsprodukte zu kaufen. Natürlich weiß ich, dass es nicht sinnvoll ist, international zu spenden, weil die Überweisungsgebühren astronomisch hoch sind. Als Anregung ist die Liste aber auf jeden Fall gut, als Anstoß noch besser.

Als raffen Sie sich auf! Spenden Sie!

Wolf Peterson

PS: Eine Ergänzung zu der Liste:
Tiere und Menschen in Japan – wir vergessen Euch nicht!
Tierschutzverein Robin Hood, Kennwort: Japan
BAWAG/PSK, Kontonummer:510072154, BLZ 60 000
IBAN: AT046000000510072154, BIC: OPSKATWW


Weihnachten 2010: Schenken Sie was G΄scheits!

Es hat schon Tradition, dass ich mich ganz kurz vor Weihnachten auf unserer Website bei allen unseren AutorInnen und LeserInnen und GeschäftspartnerInnen für die schönen Manuskripte, das rege Interesse an unseren Büchern und die gute Zusammenarbeit bedanke. Ich mache das sonst relativ knapp vor Weihnachten, weil ich Ihnen auch immer gleich ein Neues Jahr wünsche, und wenn ich das bereits am 15. Dezember tue, könnte dies für manche Menschen vielleicht etwas verfrüht wirken.

Dieses Jahr mache ich es anders, und zwar aus zwei Gründen.

Der erste Grund ist, dass am 22. Dezember 2010 im österreichischen Parlament über das Sparpaket abgestimmt wird. Alle Proteste haben nichts genutzt, und selbst die GewerkschaftlerInnen werden ihre eigenen Abgeordneten nicht umgestimmt haben können. Für allzu viele Menschen in den Macht- und Entscheidungsfunktionen ist ein anderes Wirtschaften schlichtweg nicht vorstellbar. Wir können also alles Gute für Weihnachten brauchen, und das so bald wie möglich.

Der zweite Grund ist der, dass ich mich immer ärgere, wenn ich an einem Feiertag im Radio höre oder im Fernsehen sehe oder in der Zeitung lese, worauf ich an diesem Feiertag eigentlich hätte achten sollen. Zum Beispiel hört man regelmäßig am Ostersamstag den Hinweis, dass man beim Kauf von Eiern aufpassen soll, ob sie wirklich aus Freilandhaltung sind, und dass manche Farben wie z. B. das beliebte Chinolingelb immer noch giftige, krebserregende Substanzen enthalten können. Ich färbe zwar schon seit langem mit Zwiebelschalen, aber ärgerlich ist es schon. Natürlich ist es nicht so ärgerlich wie der ebenso ambitionierte wie unermüdliche Hinweis der ORF-Redakteure bei der jährlichen Umstellung auf Sommerzeit und wieder zurück, dass man diese Gelegenheit auch dazu nützen soll, den Sicherheitsschalter (FI-Schalter) am Stromkasten zu testen. Die Zeitumstellung erfolgt allerdings immer in der Nacht von Samstag auf Sonntag, nicht gerade der ideale Zeitpunkt für Testläufe, und wem beim Test schon einmal die Hauptsicherung durchgebrannt ist, der weiß, wovon ich rede, und alle anderen können es sich vorstellen.

Sicher werden wir es am 24. wieder hören: Wir sollen zu Weihnachten keine Tiere schenken, keine Produkte aus Kinderarbeit, kein Kinderspielzeug mit gefährlichen Weichmachern, keinen Alkohol für Alkoholkranke und natürlich keine Käsehobel (wie sie in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts sehr beliebt waren), keine Strumpfhosen für sie, keine Krawatten oder Socken für ihn.

Das Brettspiel "ObdachLOS" des ASBÖ.Wenn Sie etwas wirklich Sinnvolles schenken wollen, dann hätte ich zehn Tage vor Weihnachten einen Tipp: Schenken Sie doch das Brettspiel "ObdachLOS!" Das Obdachlosenspiel des Österreichischen Arbeitersamariterbundes schafft Bewusstsein für die schwierige Situation obdachloser Menschen, und der Reinerlös kommt den Samariter-Notschlafstellen zugute. Das Spiel wurde von Piatnik produziert, was eine ordentliche und haltbare Qualität verspricht. Der Preis ist mit EUR 18,00 auch verträglich, bei Internet-Bestellungen kommen noch die Versandkosten hinzu. Wenn Sie in Wien oder Umgebung wohnen, könnten Sie auch gleich den Shop des ASBÖ in der Pillergasse im 15. Bezirk besuchen. Das wäre doch ein schöner vorweihnachtlicher Ausflug durchs verschneite Wien. Das Technische Museum ist auch gleich in der Nähe. Also: Nichts wie hin, und kaufen Sie was G‘scheits.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein frohes Fest und alles Gute im Neuen Jahr!

Wolf Peterson

PS: Bei einem Menschen muss ich mich heute unbedingt unbekannterweise persönlich bedanken. Prof. Dr.-Ing. Philipp Slusallek (DFKI) vom Intel Visual Computing Institute der Universität Saarbrücken hat in einem Beitrag von „Wissen aktuell“ auf 3SAT heute Abend verkündet, dass Forschung „die Gefahr [birgt], dass die Studenten zu lange dableiben, während die Freundin zu Hause wartet, aber das kann einem mit einem guten Buch auch passieren“. Abgesehen davon, dass ich auch weibliche Forscherinnen kenne, die sich zum Beispiel auf der Universität für Bodenkultur Wien die Nächte um die Ohren schlagen, und auch verheiratete StudentInnen: Der Mann hat ja so recht!

Wolf Peterson

Die Adressen sind:

ASB-Shop
Pillergasse 24, 1150 Wien
Öffnungszeiten Mo-Do 07.30-16.00 und Freitag 07.30-12.30
http://www.samariterbund.net/oesterreich/shop
web: www.samariterbund.net

Intel Visual Computing Institute (Intel-VCI)
http://www.intel-vci.uni-saarland.de/index.php

Wissen aktuell 15.12.2010
http://www.3sat.de/page/?source=/wissenaktuell/150305/index.html


Sehr, sehr traurig ...

(Verlag Guthmann-Peterson) … müssen wir leider mitteilen, dass unsere Autorin Dr. Hanna Behrend gestern von uns gegangen ist. Hanna Behrend war zeitlebens eine aufrechte Kämpferin für Freiheit und Gleichberechtigung. Wir werden sie immer in Erinnerung behalten. Sie wird uns allen fehlen.


Am 27.11.:Gehen Sie hin!

Es gibt ja viele Gründe, um gegen die Sparpakete der europäischen Regierungen zu sein: Es ist sozial ungerecht, dass die Bevölkerung für die Krise, die sie nicht verursacht hat, bezahlen soll. Die Sparpakete sind ökonomisch kontraproduktiv, weil sie die Krise noch weiter verschlimmern werden. Die Sparpakete führen zu weiterem Sozialabbau, sie vernichten Arbeitsplätze, und es werden wichtige Strukturreformen weiter hinausgezögert, damit die politischen und finanziellen Eliten weitermachen können wie bisher. Als wissenschaftlicher Verlag bemerken wir die Auswirkungen der Sparpakete direkt und unmittelbar bei unseren AutorInnen und HerausgeberInnen. Bildung, Wissenschaft, Entwicklungshilfe, Sozialpolitik usw. usf. – alles kann ruhig den Bach hinuntergehen. Cash, Kapital und Rendite hingegen … die Couponschneider sind wieder unter uns, ganz ungeschminkt und auch noch stolz auf ihr Werk, weil sie wissen, dass sie mit ihrer Politik immer noch durchkommen. Wenn Ihnen diese Gründe noch nicht reichen, dann habe ich noch einen ganz persönlichen Punkt:

Erinnern Sie sich an den Stress-Test der europäischen Banken im letzten Jahr? Bei den kritischen Banken waren die irischen Banken aber nicht dabei. Das verwundert einen doch, angesichts des Bankenpakets, das alle europäischen BürgerInnen heute für die irischen Banken zu tragen haben. Jetzt werden Sie vielleicht denken: Wie konnte das denn sein, dass ein derart großes Problem nicht schon 2009 beim Stress-Test aufgefallen ist? Ah, ganz einfach: Zum Zeitpunkt des Stress-Tests waren die irischen Banken bereits verstaatlicht, und verstaatlichte Banken wurden nicht untersucht. Das muss man sich einmal vorstellen! Man fragt sich ernsthaft, wer diese Entscheidung getroffen hat, welche Experten und Politiker diese Entscheidung mitgetragen haben und wer sich vor die Öffentlichkeit gestellt und erklärt hat, dass mit den irischen Banken alles in Ordnung ist. Und ich spreche jetzt nicht vom Gouverneur der Österreichischen Nationalbank Ewald Novotny, der, wie der Österreichische Rundfunk berichtet hatte, zwei Monate nach dem Zusammenbruch der Lehmann-Brothers noch verkündet hat, dass die Krise auf gar keinen Fall und nie und nimmer nach Europa, geschweige denn nach Österreich kommt.

Das ist mein persönlicher Grund, warum ich morgen um 17 Uhr auf den Ballhausplatz zur Abschlusskundgebung der Plattform Zukunftsbudget gehe. Wenn Sie sportlich sind: Die Demonstration beginnt um 13 Uhr bei der Wiener Urania.

Wir sehen uns also morgen um 17 Uhr auf dem Ballhausplatz!

Wolf Peterson, Verleger

PS: Die Plattform Zukunftsbudget besteht aus über 110 Gruppen und Organisationen. Lassen Sie sich nicht davon beirren, dass bei der Demonstration die Katholische Jugend oder die totgeglaubten Kummerl mitlaufen. Das kann uns egal sein, weil es den Spekulanten und ihren Gehilfen auch egal ist, wen sie abzocken.

Linkzeichen http://www.zukunftsbudget.at


(Edition Garamond)

„Ihre Sprache ist klar, von natürlichem Fluss, leise und präzise strukturiert“

schreibt Elisabeth Schawerda in den "Literarischen Kostproben“ über das neue Buch von Ingeborg Rinner. Linkzeichen Zur Rezension der "Literarischen Kostproben"


Ö 1 gehört gehört! Besonders am 25.06.2010

[Edition Garamond] "Beipiele" mit Gerlinde Weinmüller
Ö 1 gehört gehört! Besonders am Freitag, den 25. Juni 2010, wenn um 11.40 Uhr in der Sendung "Beispiele – Literarische Neuerscheinungen aus Österreich" der Roman "Eine Hand voll Mond" von Gerlinde Weinmüller vorgestellt wird. Es liest Ulrike Arp. Gestaltung: Karin Buttenhauser Linkzeichen Zum ORF


Ostern 2010 oder "Read it before Hollywood does"

Bild zur Kampagne "Read it before Hollywood does": Dostojewski "Schuld und Sühne“Die eisten von uns halten sich ja für aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts, und da haben wir durchaus unsere Bedenken, was die Werbung betrifft. Einerseits gefallen uns schöne Bilder und exklusive Sujets, andererseits wissen wir natürlich, dass all die Porträts junger Frauen mit hohem Aufwand nachbearbeitet werden, dass die abgebildeten Situationen eine schöne Fiktion darstellen, dass in den verkauften Produkten oft mehr Marketingleistung steckt als realer Wert, und dass es auch Werbung für Produkte wie z. B. WC-Steine oder Weichspüler gibt, die wir gar nicht brauchen und die noch dazu sehr umweltbelastend sind. Und dann gibt es leider immer noch eine spezielle Art von Werbung, z. B. von einem Hersteller von Schaltelementen, der einen Lichtschalter auf dem nackten weiblichen Popo präsentiert. Und das ist noch eines der harmloseren Beispiele aus einer nicht gerade letztklassig angelegten Zeitschrift wie „Schöner Wohnen“.

Es geht aber auch anders: So ist es möglich, dass Produkte, die wir wirklich brauchen, auf eine witzige Art beworben werden. Und diese Werbung stammt auch noch von einem wirklich Großen der Werbebranche.

„Read it before Hollywood does“ heißt die Kampagne der international tätigen Werbeagentur Leo Burnett für die tschechischen Bibliotheken. Darin posiert z. B. ein älterer Herr mit zwei Baywatch-Nixen, um zu zeigen, was möglich wäre, wenn Hollywood „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway heutzutage verfilmen würde. Und das ist gar kein Scherz: Ich kenne einen Mitbürger, der nach einem Besuch in Los Angeles sehr enttäuscht war, dass die Badenden gar nicht so ausschauen wie in der Serie „Baywatch“.

Die Kampagne „Read it before Hollywood does“ der Werbeagentur Leo Burnett ist witzig, sie ist intelligent, sie bewirbt ein wirklich gutes, dauerhaftes Produkt, das Buch, und sie gibt uns allen eine eindeutige Handlungsanweisung: Rasch in die Buchhandlung, rasch in die Bibliothek, anrufen bei den Verlagen, stöbern im Bücherregal der Schwester, des Bruders, der Nachbarin, des Nachbars, bestellen bei Amazon oder wo immer Sie wollen. Weil es sich tatsächlich empfiehlt: „Read it before Hollywood does.“

Schöne Ostern mit vielen Büchern wünscht Ihnen

Wolf Peterson

PS: Ich bedanke mich bei Frau Katrin Kester von Leo Burnett für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe der Sujets der Kampagne auf unserer Website. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit!

„Read it before Hollywood does“ in: „The Annual of Annuals“ 2005 des ADC*E, Seite 85 f.; alle Rechte bei Leo Burnett, 2005.


Präsentation der neuen Dissertationen der Universität für Bodenkultur Wien

Am 8. März 2010 fand die Präsentation der beiden Neuerscheinungen in der Reihe der Dissertationen der Universität für Bodenkultur Wien statt. Linkzeichen Weiterlesen zur Präsentation und Bilder


Bild zu: Alles Gute für 2010 vom Verlag Guthmann-Peterson!Zum Neuen Jahr 2010 die Bitte an uns alle und vor allem an die Politikerinnen und Politiker unter uns: „Bitte, Leute, seid menschlich!“

Fast möchte man meinen, dass es immer dieselben Verdächtigen sind, die einem die stillste Zeit des Jahres vermasseln. Entweder kommen die schlechten Nachrichten aus dem Nahen Osten oder aus China, wo ein offenbar geisteskranker Vater dreier Kinder hingerichtet wird, oder aus dem Iran, wo die herrschende Staatsgewalt sich am liebsten ein neues Volk suchen möchte, oder aus dem Irak, wo die Angehörigen von Bombenopfern inzwischen hoffen, dass diese ihre Verletzungen nicht überstehen, weil die medizinische Versorgung ruinös teuer ist ... oder gar nicht zu erhalten ist und und und.

Aber auch die Nachrichten aus dem eigenen Land sind manchmal nur trist. Da wird mit politischen Flüchtlingen, von Gewalt und Terror aus ihrer Heimat vertriebenen Immigranten und solchen, die es noch gar nicht sind, politisches Kleingeld gemacht, da werden Banken gesponsert, die mit der Realwirtschaft rein gar nichts zu tun haben, und den Börsen geht es überhaupt wieder am besten von allen.

„It‘s been a bad day, please don‘t take a picture“, meinten bereits vor einigen Jahren R.E.M. Dass es aber trotzdem wichtig ist, Bilder zu machen, wirklich gute Bilder, zeigt der polnischstämmige Fotograf Jan Prerovsky mit seiner Bilderserie über obdachlose Menschen in Prag. In der Internet-Zeitschrift Encore finden Sie unter dem Titel „Ahoj Pavel“ in der Ausgabe „Best of Encore 2004-2008“ seine Bilder mit persönlichen Nachrichten der abgebildeten Menschen.

Der eine schreibt, wo er am liebsten seinen Wein trinkt, eine andere, dass sie gerne wieder eine Wohnung hätte, und schließlich der an uns gerichtete Rat: „Bitte, Leute, seid menschlich!“

Der Link zu Jan Prerovsky ist: http://janprerovsky.com/references/attachment/redhot_homeless2/

Dort sehen Sie die Bilder relativ klein und den Text nur in der Originalsprache. Der Link zur deutschen Version ist etwas schwieriger. Sie gehen auf die Seite der Internetzeitschrift Encore

http://www.magwerk.com/mag.php?magazine=encore&language=de

und klicken dann etwa dreißigmal auf den rechten unteren Seitenrand, so als ob Sie eine Seite umblättern würden.

Aber was ist schon ein verzweigter Link angesichts des schwierigen Lebens der Obdachlosen, auch bei uns, der Hungernden im Sudan, der Kranken in Bangladesh, der … denken Sie sich bitte selbst die Namen und die Orte dazu. Und bitte: Seien Sie 2010 menschlich! Ich werde es auch versuchen.

In diesem Sinne alles Gute fürs Neue Jahr und „Lasst viele gute Bücher mit uns sein!“


Cover Hanna BehreCover Hanna Behrend, Die Überleberin, Biografie, Verlag Guthmann-PetersonRezensionen zu Hanna Behrends Buch "Die Überleberin"

"Die aus einer Wiener Familie stammende ostdeutsche Literaturwissenschaftlerin Hanna Behrend legte eine überaus umfangreiche Autobiographie vor, die sie mit Auszügen aus Briefen und Tagebüchern vor allem aus der Zeit des Exils ergänzte. Sie setzt dabei keine besonderen zeitlichen Schwerpunkte, sondern beschreibt in gleichbleibendem Detailreichtum ihr Leben in Wien, im Exil, in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland. " Zwischenwelt, Nr. 314, Dezember 2009 LinkzeichenZu den Rezensionen von Hanna Behrends Buch „Die Überleberin“


Geschenkstipp: Henrike Müller-Moll

[Verlag Liber Libri] DER Geschenktipp für alle, die noch kein Geschenk für Ihre Omi haben:
Das Buch von Henrike Müller-Moll. Linkzeichen Zu finden auf Modepilot.de


Workshop „Wissenschaftliches Schreiben und die Arbeit mit Textprogrammen“

Workshop „Wissenschaftliches Schreiben und die Arbeit mit Textprogrammen“
Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien veranstalteten wir einen Workshop zum Thema „Wissenschaftliches Schreiben und die Arbeit mit Textprogrammen“ am Freitag, den 11. Dezember 2009 von 9 bis 15 Uhr 30 in der Universitätsbibliothek der Universität für Bodenkultur Wien, Peter Jordan-Straße 82, A-1190 Wien. Weitere Informationen finden Sie auf unserm Blog zum Thema: http://www.guthmann-peterson.de/wissenschaftlich-schreiben/


Tipps zum Klimaschutz

Der Himmel über unserem Büro ist genauso düster wie die Aussichten für die Klimakonferenz in Kopenhagen.

So grau wie auf diesem Bild war heute morgen, den 7.12.2009 der Himmel über unserem Büro. Und so trüb sollen auch die nächsten Tage werden. Für die heute beginnende Klimakonferenz in Kopenhagen, zu der angeblich 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angereist sind, stehen die Aussichten ja auch nicht besonders gut. Was können wir also tun? Linkzeichen Weiterlesen

 


Vorschläge zum Klimaschutz

Unsere Vorschläge zum Klimaschutz: Es gibt ja viele Vorschläge zum Klimaschutz. Wir haben zwei ganz konkrete an die Umwelt- und die Wirtschaftspolitik, weil Nur-Müll-Trennen zu wenig ist. Linkzeichen Weiterlesen


"Ein Rabenaas wird 60" im Frauenmagazin Brikada und im WDR 3

[Verlag Liber Libri] „Süffig liest es sich und gute Laune macht es, das Buch 'Ein Rabenaas wird 60' von Henrike Müller-Moll" schreibt das Frauenmagazin Brikada am 3. November 2009. Und am Freitag, den 4. Dezember 2009 war sie bei Ulrich Biermann im WDR 3 in Köln um 18.45 Uhr live zu Gast. Linkzeichen Weiterlesen und das Gespräch anhören


Brunhild E. Blum " Mythos im Historismus" erschienen

Soeben ist die Studie von Brunhild E. Blum " Mythos im Historismus" zum Verständnis von Raum und Zeit bei Eduard Stucken erschienen. Linkzeichen Weiterlesen


Lesung Ingo Anspach

[Verlag Liber Libri] "Der das Wort im Mund umdreht …" schreibt das Freisinger Tagblatt über die Lesung von Ingo Anspach. Der Pressesprecher des Münchner Flughafens hat seine absurd-dadaistisch-kuriosen Gedanken der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Linkzeichen Weiterlesen


Gratulation Frau Müller-Moll!

[Verlag Liber Libri] Frau Müller-Moll darf sich glücklich schätzen. Nicht nur dass sie, und jetzt soll sie mir bitte nicht böse sein, Ihren 60. Geburtstag feiern. Nein, ab sofort sprechen auch die beiden Brüder Bill und Tom Kaulitz mit Ihnen: Wie ich der aktuellen Presse entnehme, wünschen sich die Hotel-Tokio-Zwillinge nichts sehnlicher zu Ihrem 20. Geburtstag als ein gemütliches Kaffeekränzchen mit Torte und Schlagobers und Menschen jenseits der 60. Weil: „Mit so alten Leuten kann man nämlich Gespräche führen, die ganz ab vom Schuss sind. Die machen sich ganz andere Gedanken.“

Hoffentlich haben Tokio-Hotel noch etwas Geduld, dann habe ich vielleicht auch noch Chancen auf einen Small-Talk.

Der Verleger

Tokio-Hotel möchte ihren 20. Geburtstag mit PensionistInnen feiern.

Tokio-Hotel möchte ihren 20. Geburtstag mit PensionistInnen feiern. "Kurier", 30. August 2009


Januar 2009

Präsentation Carol J. Adams „Überleben unter Fleischessern“

Mit ungefähr achtzig BesucherInnen war die Präsentation des Buchs von Carol J. Adams, gelesen von Susanna Harringer, in der Wiener Buchhandlung Thalia W3 ein schöner Erfolg. Die liebenswürdige Veranstalterin musste sogar zusätzliche Stühle holen, um allen InteressentInnen einen Sitzplatz anzubieten.
In ihrer Lesung legte Susanna Harringer besonderes Augenmerk auf den Gedanken, dass es in der Kommunikation mit FleischesserInnen sehr günstig ist, sie als "verhinderte" VegetatierInnen zu betrachten. Damit sind VegetarierInnen und VeganerInnen nicht in die Verteidigung gedrängt, können viele Konflikte vermeiden und sind auch leichter in der Lage, zu zeigen, wie attraktiv die positive Lebenseinstellung Vegetarismus und Veganismus sein kann.
Besonders schön bei den Veranstaltungen in der Thalia W3 ist auch, dass immer wieder ZuhörerInnen kommen, die nicht zum engeren Kreis der am Thema Interessierten gehören, sondern die Ankündigung der Veranstaltung gesehen haben und daraufhin vorbeischauen. Gestern waren es, unter anderen, zwei ältere Damen, von denen wir schon dachten, sie hätten sich im Termin geirrt, die aber dann doch bis zum Schluss geblieben sind
Ein großes Dankeschön noch einmal an die Buchhandlung Thalia W3 und die engagierte Frau Prentner!

Frau Prentner von der Buchhandlung Thalia bei ihren einführenden Worten.

Frau Prentner von der Buchhandlung Thalia bei ihren einführenden Worten.

Zwei interessierte Zuhörerinnen bei der Präsentation des Buchs von Carol J. Adams.

Zwei interessierte Zuhörerinnen bei der Präsentation des Buchs von Carol J. Adams.

Susanna Harringer bei ihrem Vortrag über das Buch von Carol J. Adams "Überleben unter Fleischessern" in der Buchhandlung Thalia W3.

Susanna Harringer bei ihrem Vortrag über das Buch von Carol J. Adams "Überleben unter Fleischessern" in der Buchhandlung Thalia W3.

Blick in das Publikum bei der Lesung von Susanna Harringer.

Blick in das Publikum bei der Lesung von Susanna Harringer.


Frohe Festtage 2008!

Allerorten und wohin man schaut: Krise, Kriege, Katastrophen. Nach Meinung der KommentatorInnen geht ein ganzes Zeitalter unter: das des Neoliberalismus. So schlimm wird es für die traditionelle Politik und die der klassischen Ökonomie folgenden Wirtschaft wahrscheinlich nicht kommen. Und für den Buchhandel und das Verlagswesen wird wohl genau das eintreten, was Klaus Wagenbach bereits vor Jahren in seinem Nachwort zu André Schiffrins Buch „Verlage ohne Verleger" über die Zukunft der Bücher und der Verlage geschrieben hat: Es wird wieder eine Zeit kommen, in der es darum geht, gute und ordentliche Bücher zu machen, die die Menschen interessieren, und nicht nur immer darauf zu schauen, ob die Gewinnvorgaben von PriceWaterhouseCoopers und wie sie alle heißen von den Verlagen erfüllt werden.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und allen, die gute Bücher lieben, frohe Festtage, einen guten Rutsch und ein schönes und erfolgreiches Neues Bücherjahr 2009!

Ihr Verlag Guthmann-Peterson

LinkzeichenAndré Schiffrin, Verlage ohne Verleger. Über die Zukunft der Bücher, 3-8031-2387-9
http://www.wagenbach.de und dann „Schiffrin“ in die Suche eingeben.


November 2008

Lesungen von Hanna Behrend in Wien

Im November kam Hanna Behrend nach Wien und las an zwei Abenden aus ihrer Autobiografie "Die Überleberin". Beide Veranstaltungen waren gut besucht, und die Gäste hatten die Gelegenheit, die Autorin persönlich kennen zu lernen, ihr Fragen zu stellen und interessante Diskussionen zu führen. Es bietet sich gewiss nicht oft die Möglichkeit, eine derart umfassende, detailgetreue und trotzdem lebendige Biographie zu lesen und auch die bemerkenswerte Persönlichkeit zu treffen, die darin ihr bewegtes Leben und Überleben, die großen und kleinen politischen Entwicklungen und Ereignisse, die Strömungen der Zeit anschaulich schildert.

Hanna Behrend liest aus ihrer Biographie "Die Überleberin"

Hanna Behrend liest aus ihrer Biographie "Die Überleberin".

Das interessierte Publikum bei der Lesung von Hanna Behrend

Das interessierte Publikum bei der Lesung von Hanna Behrend im Republikanischen Club in Wien.

Hanna Behrend und ihre Lektorin im Gespräch bei der Lesung in der Buchhandlung Thalia W3.

Hanna Behrend und ihre Lektorin im Gespräch bei der Lesung in der Buchhandlung Thalia W3.


Frankfurter Buchmesse 2008

Zum zwanzigsten Mal präsentierten wir auch dieses Jahr unsere aktuellen Neuerscheinungen auf der Frankfurter Buchmesse. Wir danken für Ihren Besuch und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Aktivitäten und Bücher.


Ich lese, also bin ich!

Der erste Grundsatz des Philosophen René Descartes lautet „Cogito ergo sum“: „Ich denke, also bin ich.“ Dem wäre eigentlich gar nicht viel mehr hinzuzufügen. Aber natürlich haben in den vergangenen vierhundert Jahren zahlreiche Philosophinnen und Philosophen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über diesen Satz nachgedacht. Und auch für mich als Verleger und uns als Verlag stellt sich immer wieder die Frage: Reicht denn Denken aus, um zu sein? Beziehungsweise: Wie entsteht eigentlich unser Denken, wie kann es sich entwickeln? Als Verleger bin ich mir natürlich vollkommen sicher, dass zum Denken das Lesen gehört und dass das Lesen in unserer Kultur die Technik ist, die das Denken in seiner kreativsten Form ermöglicht – „Ich lese, also bin ich!“. Immerhin vermitteln Bücher Erfahrungen, an denen jede und jeder teilhaben kann (wenn sie und er will und die Möglichkeiten dazu hat), die ihm dabei helfen, seine Arbeit und seine Existenz, seine Individualität zu entwickeln. „Auf den Schultern von Riesen stehend“ sozusagen.

Die andere Abwandlung von Descartes Grundsatz „Ich bin, also lese ich!“ ist meiner Ansicht nach nicht wirklich schlüssig. Ist das „Ich bin“ nicht ein zu sehr auf uns Menschen reduzierter Ansatz? Tiere sind auch, bei manchen Tieren hat sich in letzter Zeit bereits herausgestellt, dass sie ein Bewußtsein von sich (und von anderen) haben. Sie können also auch denken: „Ich bin“. Und wahrscheinlich gibt es bei Tieren eine Form des Lesens, die wir nur noch nicht entdeckt haben oder für die wir schlicht und einfach nicht genug Fähigkeiten zum Erkennen haben.

Nun aber genug der Spekulation: „Ich lese, also bin ich!“ ist mein persönlicher Grundsatz und das neue Motto des Verlags Guthmann-Peterson für die kommenden Jahre und viele neue Bücher zum Lesen und zum Denken.

Wolf Peterson


Lesung Kathrin Primetzhofer

[Verlag Liber Libri] Am Mittwoch, den 13. Juni liest unsere Autorin Kathrin Primetzhofer gemeinsam mit ihren SchriftstellerkollegInnen Josef Peter Ortner und Edith Sommer im Rahmen einer vom Österreichischen Schriftstellerverband veranstalteten Lesung im Wiener Literaturhaus.

Linkzeichen Mehr zur Lesung
Linkzeichen Mehr zum Buch


Mit Margarita Fuchs ist die erste Österreicherin im Finale des MDR-Literaturwettbewerbs

[Edition Garamond] Wir freuen uns sehr, Ihnen zu berichten, dass unsere Autorin Margarita Fuchs, an der Endrunde des 12. MDR-Literaturwettbewerbs teilnehmen wird. Ihr Beitrag „Roma" wurde unter die sieben besten von mehr als 1.800 eingereichten Arbeiten gewählt. Margarita Fuchs ist darüber hinaus die erste Autorin österreichischer Herkunft, die im MDR-Literaturwettbewerb liest. Dieser Wettbewerb ist als „Sprungbrett für junge AutorInnen" bekannt und im letzten Jahr hat Thomas Pletzinger, damals Student am Leipziger Literaturinstitut, gewonnen.

In der MDR-Literaturnacht am 7. Mai 2007 werden die sieben FinalistInnen in Leipzig im Rahmen einer Rundfunksendung im Haus des Buches ihre Texte vorlesen, und am selben Abend werden die drei Preisträgerinnen des MDR-Literaturpreises von einer Fachjury gewählt. Danach ist die traditionelle Lesereise durch Köthen, Jena und Chemnitz geplant.

In ihrem Text „Roma“ geht es Margarita Fuchs um eine demenzkranke alte Frau, die von ihrer Tochter zum Flughafen mitgenommen wird. Dort unterhalten sich beide über einen gemeinsamen Rom-Besuch, der nie stattgefunden hat. Die Jury lobte vor allem die sprachlich dichte Darstellung und den dabei gleichzeitig sehr lakonischen Tonfall der Geschichte, der neben der aufkommenden Beklemmung vor allem Berührung bei den ZuhörerInnen auslöste.

Zusätzlich zu dem schönen Erfolg, zu den ausgewählten knapp 4 Promille der EinsenderInnen zu gehören, die an der Endrunde teilnehmen, wird es eine aufregende Radionacht werden. Die Literaturnacht beginnt um 19.30 h. In Österreich empfiehlt sich der Empfang übers Internet:
http://www.mdr.de/mdr-figaro/frequenzen/140812.html#absatz5

Darüber hinaus freut uns sehr, dass wieder eine österreichische Autorin bei einem deutschen Literaturwettbewerb Anerkennung findet. Waren es letztes Jahr Arno Geiger oder Franz Schuh, die Preise gewonnen haben, ist es hier nun Margarita Fuchs, die die österreichische Literatur vertritt, eine Salzburger Autorin, die am Anfang ihrer schriftstellerischen Karriere steht und ihre drei Bücher in einem österreichischen, einem Wiener Verlag, unserer Edition Garamond, verlegt hat. Die Anerkennung österreichischer AutorInnen bestätigt uns auch in unserer täglichen Verlagsarbeit. Es sind nicht immer die angeblich horrenden Vorschüsse oder die mehr oder weniger realistischen Verkaufszahlen, die über die Qualität der Bücher und das literarische Können der AutorInnen entscheiden. Es ist nicht zuletzt die kontinuierliche, konstruktive und einfühlsame Zusammenarbeit von AutorInnen und Verlag, die die literarische Qualität und Tradition dieses Landes ständig weiterentwickelt.

Unserer Autorin Margarita Fuchs wünschen wir „toitoitoi, Hals- und Beinbruch!", und wir halten Sie natürlich gerne auf dem Laufenden!

Ihre Edition Garamond

Links
Die Details zum Literaturwettbewerb des MDR sehen Sie unter http://www.mdr.de/mdr-figaro/literatur/3602876.html
Die Bücher von Margarita Fuchs:
Das große Fest von Portobuffolé
Talentierte Labyrinthe
Ich träumte weiß


Margarita Fuchs erhält den Rauriser Förderungspreis 2008

[Edition Garamond] Mit großer Freude können wir bekannt geben, dass unsere Autorin Margarita Fuchs den diesjährigen Rauriser Förderungspreis für einen unveröffentlichten Prosatext, diesmal zum Thema „Fremd-Wort“ erhält. Nach Ihrer Auszeichnung mit dem 3. Platz beim Publikumswettbewerb Publikumspreis und dem zweiten Platz beim Literaturwettbewerb des Mitteldeutschen Rundfunks ist dies eine weitere Bestätigung der literarischen Qualität ihres vielfältigen schriftstellerischen Schaffens.

Wir freuen uns gemeinsam mit unserer Autorin über ihren Erfolg!

Die Lesung von Margarita Fuchs bei den 38. Rauriser Literaturtagen fand am Donnerstag, den 27. März 2008 statt. Linkmehr

Den Link zu den Rauriser Kulturtagen finden Sie Linkhier.

Die Bücher von Margarita Fuchs:
Das große Fest von Portobuffolé
Talentierte Labyrinthe
Ich träumte weiß


Margarita Fuchs beim Meraner Lyrikpreis

[Edition Garamond] Beim diesjährigen Meraner Lyrikpreis war Margarita Fuchs zwar nicht unter den ausschließlich aus dem früheren Osten Deutschlands stammenden Preisträgerinnen, aber – wie Anton Thuswaldner treffend in den Salzburger Nachrichten schreibt – „sie trat an, die Ehre Österreichs zu verteidigen, und machte ihre Sache gut“. Die Schweizer Lyrikerin und Kritikerin Irma Rakusa, Mitglied der Jury, befand, dass Margarita Fuchs’ Gedichte „einer ,Traumregie‘ unterstellt“ seien.
Wieweit dieser interessante Gedanke zutrifft, können Sie auch in den beiden schon bei uns erschienenen Gedichtbänden von Margarita Fuchs nachprüfen.

Den Link zum Meraner Lyrikpreis finden Sie hier.

Margarita Fuchs: Einladung zum Meraner Lyrikpreis

Wir freuen uns sehr, Ihnen zu berichten, dass unsere Autorin Margarita Fuchs, an der Endrunde des 12. MDR-Literaturwettbewerbs teilnehmen wird. Ihr Beitrag „Roma" wurde unter die sieben besten von mehr als 1.800 eingereichten Arbeiten gewählt. Margarita Fuchs ist darüber hinaus die erste Autorin österreichischer Herkunft, die im MDR-Literaturwettbewerb liest. Dieser Wettbewerb ist als „Sprungbrett für junge AutorInnen" bekannt und im letzten Jahr hat Thomas Pletzinger, damals Student am Leipziger Literaturinstitut, gewonnen.

In der MDR-Literaturnacht am 7. Mai 2007 werden die sieben FinalistInnen in Leipzig im Rahmen einer Rundfunksendung im Haus des Buches ihre Texte vorlesen, und am selben Abend werden die drei Preisträgerinnen des MDR-Literaturpreises von einer Fachjury gewählt. Danach ist die traditionelle Lesereise durch Köthen, Jena und Chemnitz geplant.

In ihrem Text „Roma“ geht es Margarita Fuchs um eine demenzkranke alte Frau, die von ihrer Tochter zum Flughafen mitgenommen wird. Dort unterhalten sich beide über einen gemeinsamen Rom-Besuch, der nie stattgefunden hat. Die Jury lobte vor allem die sprachlich dichte Darstellung und den dabei gleichzeitig sehr lakonischen Tonfall der Geschichte, der neben der aufkommenden Beklemmung vor allem Berührung bei den ZuhörerInnen auslöste.

Zusätzlich zu dem schönen Erfolg, zu den ausgewählten knapp 4 Promille der EinsenderInnen zu gehören, die an der Endrunde teilnehmen, wird es eine aufregende Radionacht werden. Die Literaturnacht beginnt um 19.30 h. In Österreich empfiehlt sich der Empfang übers Internet:
http://www.mdr.de/mdr-figaro/frequenzen/140812.html#absatz5

Darüber hinaus freut uns sehr, dass wieder eine österreichische Autorin bei einem deutschen Literaturwettbewerb Anerkennung findet. Waren es letztes Jahr Arno Geiger oder Franz Schuh, die Preise gewonnen haben, ist es hier nun Margarita Fuchs, die die österreichische Literatur vertritt, eine Salzburger Autorin, die am Anfang ihrer schriftstellerischen Karriere steht und ihre drei Bücher in einem österreichischen, einem Wiener Verlag, unserer Edition Garamond, verlegt hat. Die Anerkennung österreichischer AutorInnen bestätigt uns auch in unserer täglichen Verlagsarbeit. Es sind nicht immer die angeblich horrenden Vorschüsse oder die mehr oder weniger realistischen Verkaufszahlen, die über die Qualität der Bücher und das literarische Können der AutorInnen entscheiden. Es ist nicht zuletzt die kontinuierliche, konstruktive und einfühlsame Zusammenarbeit von AutorInnen und Verlag, die die literarische Qualität und Tradition dieses Landes ständig weiterentwickelt.

Unserer Autorin Margarita Fuchs wünschen wir „toitoitoi, Hals- und Beinbruch!", und wir halten Sie natürlich gerne auf dem Laufenden!

Ihre Edition Garamond

Links
Die Details zum Literaturwettbewerb des MDR sehen Sie unter http://www.mdr.de/mdr-figaro/literatur/3602876.html
Die Bücher von Margarita Fuchs:
Das große Fest von Portobuffolé
Talentierte Labyrinthe
Ich träumte weiß


Frankfurter Buchmesse 2007

„Mehr als das Geld hat das Blei in der Welt verändert und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten.“

Die Frankfurter Buchmesse stand zwar heuer nicht im Zeichen dieses Zitats, sondern wird vom Themenschwerpunkt der katalanischen Literatur bestimmt. Trotzdem besitzt das Zitat, das Georg Christoph Lichtenberg zugeschrieben wird, natürlich für jede Buchmesse Gültigkeit. Und dies besonders angesichts der zahlreichen nationalen und internationalen Konflikte.

Einen, wenn auch bescheidenen Beitrag zu einem der Problemfelder, dem Verhältnis von Christentum und Islam, leisten wir mit der Studie von Stanislav Korzeniowski. Dieses Buch und die anderen literarischen und wissenschaftlichen Neuerscheinungen haben wir so wie jedes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert.

Wir danken für Ihren Besuch und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Aktivitäten und Bücher.


Uwe Wittstock: Die Büchersäufer

Ab und zu gibt es aus dem Buchhandel mehr als die üblichen Jubelmeldungen zum nie zuvor erreichten Umsatz im Weihnachtsgeschäft oder zu den exorbitanten Verkaufszahlen des neuen Harry-Potter-Bandes. Meistens stammen diese Informationen und Kommentare von Menschen, die schon länger im Buchhandel und Verlagswesen tätig sind und ihre Erfahrungen entweder anderen mitteilen oder sich ein bisschen Leid von der Seele schreiben möchten. Uwe Wittstocks Essays „Die Büchersäufer" sind eine Mischung aus beidem. Uwe Wittstock war viele Jahre Lektor im S. Fischer-Verlag und schreibt heute Kolumnen für „Die Welt".

In seinem im März diesen Jahres erschienenen Buch schreibt er über die nach Literatur süchtigen LeserInnen, die von der Literatur geistig und ökonomisch abhängigen BuchhändlerInnen, über bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten des Verlagswesen und über Verlage, die trotz oder auch wegen ihres spezialisierten literarischen Programms für Furore sorgen. Ein Thema, über das wir uns selbst immer wieder Gedanken machen, hat auch ihn beschäftigt: Können deutsche SchriftstellerInnen gute Kriminalromane schreiben? Aufgrund unserer Verlagserfahrung kommen wir zu ähnlichen Einschätzungen wie er und halten uns z. B. bei der Veröffentlichung von Kriminalgeschichten ausgesprochen zurück. Außerdem beschäftigt er sich analytisch mit der räumlichen Verortung von Literatur. Wer kommt denn heute schon ohne eine Billy-Regal aus?

Wirklich ernst wird es Uwe Wittstock bei der zunehmenden Verlagskonzentration und dem Aufkommen dominanter Buchhandelsketten wie Thalia oder Hugendubel. Auch wenn wir weit von US-amerikanischen Verhältnissen entfernt sind, wo Barnes & Nobles und die Buchhandelskette Borders mit 50 Prozent den Markt beherrschen, kommen wir als Verlag an den zentralen Einkaufsstellen der Buchhandelsketten und den Barsortimenten nicht vorbei. Und Sie werden als LeserInnen in den meisten Buchhandlungen nur mehr jene Bücher zu sehen bekommen, die von den ZentraleinkäuferInnen als gewinnbringend eingeschätzt werden. Das sind dann die so genannten „Schnell-Dreher", die marktgängige oder gehypte Literatur. Alles andere, vor allem die Bücher aus kleineren Verlagen mit literarischem Anspruch, scheint in diesem Sortiment nicht mehr auf und kann allenfalls bestellt werden. Das führt schlussendlich zur Ausdünnung des Programms, nicht nur bei der Literatur, sondern auch beim wissenschaftlichen Angebot. Gerade deshalb wäre es wichtig, dass wir uns als AutorInnen, BuchhändlerInnen, VerlegerInnen und LeserInnen gemeinsam um unverwechselbare, eigenständige Bücher und Programme bemühen, damit auch anspruchsvolle Literatur einen Weg auf den Markt und damit zu ihren LeserInnen findet. Wobei jedoch gesagt werden muss: Anspruchsvoll schließt unterhaltsam nicht unbedingt aus, und wissenschaftlich muss nicht unleserlich bedeuten. Und dafür haben wir – als seriöser Verlag – auch unser Teil beizutragen und tun das auch gerne in der Zukunft. Weil Büchermachen für uns Beruf und Berufung zugleich ist.

Angaben zum Buch:
Die Büchersäufer
Streifzüge durch den Literaturbetrieb
Verlag: zu Klampen
ISBN: 978-3-86674-005-1
Einband: Gebunden
Preisinfo:16,00 Eur[D] / 16,50 Eur[A] / 31,20 sFr
Seiten/Umfang: 173 S. - 19 x 12 cm
Erschienen: 1. Aufl. 03.2007
Gewicht: 210 g


Zum 20. Todestag von Andy Warhol

Museum Frieder Burda (Baden-Baden)
Warhol, Rauschberg, Lichtenstein, Twombly, Kiefer
Die Sammlung von Erich Marx in Baden-Baden
25. Mai bis 7. Oktober 2007

Seit mehr als zehn Jahren ist die renommierte Sammlung von Erich Marx wieder zu sehen. Die Ausstellung wird sich vor allem auf den amerikanischen Künstler Andy Warhol konzentrieren und zahlreiche seiner Gemälde und Zeichnungen zeigen. Auf die Aktualität des Werks von Andy Warhol und seinen Begriff der Massenmedien und die Rolle der Menschen in diesen geht Anukis Aichholzer in ihrem Buch „I believe media is art" ein. 2007, am 20ten Todestag Warhols, hat das Thema Massenmedien nichts an Bedeutung verloren, und begleitet uns mehr denn je durch unser Leben.


Das Bild verdrängt das Wort?

Im Fernsehen ist es größtenteils schon soweit – das Wort wird vom Bild dominiert, man könnte sogar sagen verdrängt. Speziell bei den privaten Sendern nimmt der Trend zu immer „unpolitischeren" Sendungen zu, leider auch mehr und mehr bei den Nachrichten in den öffentlich-rechtlichen Funk- und Fernsehanstalten. Immer weiter treten die Bilder, die den ZuseherInnen übermittelt werden, gegenüber dem Text der NachrichtensprecherInnen in den Vordergrund.

Außerdem stellte Prof. Dr. Georg Ruhrmann von der Universität Jena in einer zwölf Jahre lang durchgeführten Langzeitanalyse von Fernsehnachrichten einen klaren Anstieg von unpolitischen Themen in den Fernsehnachrichten fest. Auch in den Zeitungen und Zeitschriften und am Buchmarkt nehmen die „schönen, bunten Bilder" überhand.

In Büchern aber gilt das bekannte Motto „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte" nur sehr bedingt. Sicherlich lässt sich auf Bilder nicht immer verzichten, es kommt eben auf die richtige Mischung an. Der Text wird nach wie vor im Vordergrund stehen, weil durch Worte komplexe Zusammenhänge besser erklärt und interpretiert werden können. Bilder bieten einen größeren Interpretationsspielraum. Auch in ihrer erklärenden Funktion sollen Abbildungen und Tabellen in wissenschaftlichen Arbeiten den Text nur ergänzen oder zusammenfassen, aber nicht dominieren.

Erfreulich und informativ für die LeserInnen ist es auch, wenn Bilder und Texte in einem engen inhaltlichen Zusammenhang stehen und nicht der dekorative Charakter die Oberhand gewinnt. Das harmonische Verhältnis von Text und Bild, sinnvolle Information und LeserInnenfreundlichkeit sind das Anliegen unseres verantwortungsvollen Lektorats bei der Veröffentlichung wissenschaftlicher Werke als Monographie.


Tipp: Kunstmuseum Liechtenstein

Ausstellung: „Auszeit, Kunst und Nachhaltigkeit"
25. Mai bis 2. September 2007

In den letzten Jahrzehnten gewinnt der Begriff der Nachhaltigkeit eine immer bedeutendere Rolle in unserem alltäglichen Leben. In der aktuellen Ausstellung des Kunstmuseums Liechtenstein wird die Verarbeitung der Nachhaltigkeit in der Kunst dargestellt, wobei die Beziehung der Menschen zu Natur und Ökologie, sowie die Beschleunigung unseres Alltags in den letzten 40 Jahre im Vordergrund stehen. Da der Verlag Guthmann-Peterson bei seinen Publikationen auf die ökologischen Aspekte achtet und immer ein Auge auf die Natur hat, möchten wir Sie auf diese spannende Auseinandersetzung mit dieser interessanten Thematik hinweisen.


Tatort Buchhandlung? – Welttag des Buches 2007

Alljährlich zum „Welttag des Buches" gibt der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels ein Geschenkbuch für die Kundinnen und Kunden des Buchhandels heraus. Dieses Jahr war es ein Geschichtenbuch mit dem Namen „Tatort Buchhandel". Die Buchhandlung als Tatort zu sehen, ist ein interessanter Aspekt. Aber was ist darunter zu verstehen?
Dr. Evelyne Polt-Heinzl, die Herausgeberin des Buches meint in ihrem Vorwort: „(...) außerdem sind Buchkäufer Wiederholungstäter mit latenten Suchtproblemen, denn das Buch fällt in die Kategorie Genussmittel." Mit anderen Worten: BuchkäuferInnen kommen immer wieder, um sich ihren Nachschub an Büchern zu holen, aber auch um gute Gespräche zu führen und sich fachspezifische Informationen von ihren BuchhändlerInnen zu holen, und um sich auf Spurensuche zu begeben. Die Buchhandlung wird zum (Tat-)Ort für AutoInnenrenlesungen, Zusammentreffen Gleichgesinnter, guter Gespräche und zum Ausgangspunkt der persönlichen Literatursuche.

In diesem Buch finden sich Texte rund um den „Tatort" Buchhandlung wieder, von bekannten Größen wie Alfred Polgar, Kurt Tucholsky, Erich Kästner und Joseph Roth – um nur einige zu nennen.

Wir freuen uns, dass dabei auch Wolfgang Iser, einer der ersten Autoren unseres Verlags, mit dem Beitrag „Bücher verörtern" vertreten ist. Besonders auch deshalb, weil sein Buch „Campari Orange", aus welchem der Textauszug stammt, bereits 1988 bei uns erschienen ist, aber – wie es scheint – nach wie vor in Erinnerung geblieben ist. Und laut Dr. Evelyne Polt-Heinzl zu den ungeahnten Bücherschätzen, die regelmäßig gehoben werden wollen, zählt.

Und für alle die es noch nicht wissen und möglicherweise in der Geschwindigkeit die Jahreszahl überlesen haben: 1988, ja Sie haben richtig gelesen. Wie alle unsere Bücher halten wir auch Wolfgang Isers „Campari Orange" so lange lieferbar wie möglich. Wenn Sie also auf den Geschmack gekommen sind, können Sie sein Buch gerne bei uns bestellen.

Linkzeichen Mehr zum Buch von Wolfgang Iser, Campari Orange

Linkzeichen Hauptverband des österreichischen Buchhandels: „tatort Buchandlung". Ein Geschichtenbuch, Hg. von Dr. Evelyne Polt-Heinzl, Wien, 2007


Was wir uns alle für 2007 wünschen …

Allen unseren Autorinnen und Autoren, Leserinnen und Lesern, unseren Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern und Kolleginnen und Kollegen aus dem Buchhandel wünschen wir alles Gute im Neuen Jahr!

… und was wir uns und Ihnen wünschen ist:
„Mehr Platz für wichtige Bücher!“


Weihnachten 2006: Was wir uns alle wünschen

Weihnachten wird trotz der milden Witterung, einer Auswirkung der globalen Klimaerwärmung, und der anstrengenden Tage im vorweihnachtlichen Stress auch dieses Jahr wieder kommen. Zumindest das Datum 24. Dezember.

Die Seiten der Wirtschaftsblätter und die offiziellen Standesvertretungen sind schon jetzt voller Erwartung. Ein Umsatzplus von über drei Prozent wird erhofft, und die „Wiener Wirtschaft" schreibt in ihrer aktuellen Ausgabe, Nr. 48 vom 1.12.2006, dass der Buchhandel zu Weihnachten über 100 % mehr absetzt und damit an dritter Stelle nach dem Spielwarenhandel und dem Uhren- und Schmuckhandel liegt. Diesbezüglich ist allerdings ein wenig Skepsis angebracht, weil bereits im letzten Jahr von einem erheblichen Umsatzzuwachs im Buchhandel die Rede war. In Summe mag das zwar zugetroffen haben, aber es ist nicht ganz unerheblich, wer nun wieviel Umsatz gemacht hat. Große Buchhandlungen und die Filialen von Buchhandelsketten, vor allem in den Einkaufszentren am Stadtrand, punkten, während der mittlere und der spezialisierte Einzelhändler um die Ecke auf der Strecke bleibt. Oder wie eine Kollegin es bedrückt formuliert hat: Es ist eigentlich wurscht, was man in der SCS hinstellt, dort verkauft sich alles.

Die Schwierigkeit, ein gut sortiertes Programm anzubieten, hat seit der diesjährigen Frankfurter Buchmesse eine neue Ebene erreicht: In Deutschland gründeten die Buchhandelsriesen Weltbild, seines Zeichen größtes deutsches katholisches Medienhaus, und Hugendubel miteinander die DBH Buchhandels GmbH, eine eigene Einkaufsgesellschaft, und kauften sich auch gleich die beiden Barsortimente Habel und Weiland. Damit haben sie die größte und mächtigste Einkaufsgemeinschaft in Deutschland gegründet und verweisen Thalia auf den dritten Platz. Die Entwicklung einer eigenen Logistik, die Konzentration auf das Marktgängige, der Verkauf immer zahlreicherer Exemplare aus einer immer kleineren Gruppe von Titeln und der Druck zur Aufhebung des branchenüblichen Rabattsystems sind die unvermeidlichen Folgen. Der Vertrieb anspruchsvoller Literatur wird also noch schwieriger, der Absatz wissenschaftlicher Bücher wird in noch weniger Buchhandlungen möglich sein.

Auch die „Wiener Wirtschaft" sieht das so, naturgemäß allerdings weniger besorgt als unsereineR: „Der Buchhandel setzt primär Kochbücher ab – sie werden immer größer, schöner und aufwändiger. Asiatische und Crossover-Küche sind heuer besonders angesagt." (ebenda)

Was wünschen wir uns also zu Weihnachten? Mehr Platz für wichtige Bücher! Und wir stehen mit diesem Wunsch glücklicherweise nicht allein da.

Der gute Zuspruch auf unser weitgespanntes wissenschaftliches und unser anspruchsvolles literarisches Programm, die Resonanz auf unser Konzept, nicht viele und dafür gute Bücher zu machen, die positiven reaktionen auf die persönliche Zusammenarbeit mit unseren AutorInnen, den BuchhändlerInnen und Ihnen, den LeserInnen, bestärkt uns darin, auch 2007 weiterzuarbeiten und unseren Platz in der deutschsprachigen Verlagslandschaft zu festigen.

Der Wunsch nach „Mehr Platz für wichtige Bücher" ist auch der engagierten Literaturkritik ein Anliegen, wie das nachfolgende Gespräch mit Sigrid Löffler in den „Salzburger Nachrichten" vom 25. November 2005 zeigt.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Mehr Platz für wichtige Bücher

Die renommierte Kulturkritikerin Sigrid Löffler machte sich im SN-Gespräch Gedanken über den Buchmarkt und den Stellenwert der Kritik.
Hedwig Kainberger

Wien (SN). Sigrid Löffler, 1942 in Aussig an der Elbe geboren und in Wien aufgewachsen, ist als Publizistin, Kulturkorrespondentin und Literaturkritikerin eine der populärsten Säulenheiligen ihrer Zunft. Anlässlich der Buchwoche führte sie mit den SN ein Gespräch.

SN: Sie beobachten seit vielen Jahren den Buchmarkt und die Literaturkritik. Was ist heute anders als vor zehn, 15 Jahren?

Löffler: Der Buchmarkt unterliegt einem dramatischen Strukturwandel. Er hat sich homogenisiert, der Verlage (darunter immer mehr transnationale Medien-Konglomerate à la Bertelsmann/Randomhouse) uniformisieren ihre Programme und suchen nur noch nach global vermarktbaren Mainstream-Büchern, nach gedruckten „Hamburgern".
Das Leseverhalten hat sich gewandelt – weg vom Durchleser, hin zum Überflieger, zum Häppchen-Leser, zum Bücher-Zapper. Immer mehr Menschen lesen so, wie sie fernsehen – sie zappen sich durch die Bücher wie durch die TV-Programme. Damit einher geht auch ein veränderter Stellenwert der Literaturkritik: Der Großteil des Buchmarkt-Geschehens spielt sich heute ohne Mitwirkung der Literaturkritik ab. Literaturagenten sind die neuen mächtigen Einfluss-Figuren im Hintergrund.
Die Wirksamkeit der Kritik ist auf zwei Kernbereiche eingeschränkt – auf die Belletristik im engeren und strengeren Sinn sowie auf das Qualitätssachbuch. In den Kernbereichen sind Renommee und Urteilsmacht der Kritik noch intakt.

SN: Die Verlage sind offenbar unter finanziellem Druck. Warum werden trotzdem so viele Bücher auf den Markt gebracht?

Löffler: Der Buchmarkt steckt in einer Überproduktionskrise, aus der schwer herauszukommen ist. Weniger Bücher, aber notwendigere – das wäre wünschenswert, scheint aber momentan nicht realisierbar. Der Verdrängungswettbewerb ist krass, die Marktbeschleunigung nimmt rasend zu. Gerade weil der Buchmarkt unübersehbar geworden ist, braucht es eine kompetente Literaturkritik, die den Markt auf glaubwürdige Weise vorsortiert und dem Leser bei der Orientierung hilft.

SN: Begriffe wie „Event", „Hype" oder „Star" sind vom Pop in klassische Bereiche wie Theater, Oper oder Bildende Kunst vorgedrungen. Gilt das auch für die Literatur?

Löffler: Neuerscheinungen werden heute von den Verlagen als „Events" inszeniert, obwohl sich Bücher dafür herzlich schlecht eignen. Bücher sind ja ihrem Wesen nach keine Eintagsfliegen, keine Massenpublikumsveranstaltungen wie Popkonzerte oder Filmpremieren. Bücher sind intime Begegnungen mit einzelnen Lesern.
Bücher brauchen Zeit, um ihre Wirksamkeit in den Köpfen zu entfalten und um sich herumzusprechen. Trotzdem werden Autoren wie Popstars durch die Medien gejagt, wie etwa Bastian Sick, der Sprachpfleger, und Bücher werden als Skandale designt, wie gerade diese fiese O.-J.-Simpson-Spekulation in den USA. Ob der Hype dieses Herbstes um den französischen Nazi-Massenmörder-Roman von Jonathan Littell sich auch auf den deutschsprachigen Buchmarkt fortsetzen wird, wird man sehen. Ich bezweifle es.

SN: Trotzt die Literaturkritik diesen Wandlungen? Oder sind auch in der Kritik Änderungen zu beobachten?

Löffler: Marketing-Journalismus und Service-Journalismus drohen die unabhängige Kritik zu unterwandern. Es besteht die Gefahr, dass sich die Kritik instrumentalisieren lässt, als verlängerter Arm der Marketing-Abteilungen der Verlage. Etwa, indem sie nur noch jene Bücher wahrnimmt, um die der meiste Reklamerummel gemacht wird, und nur noch Titel propagiert, die durch Autoren-Prominenz, Auflagenhöhe und Werbeaufwand ohnehin schon besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Die Literaturkritiker müssen aufpassen, dass sie nicht durch kollektives Marktgeschrei und dauernden unkritischen Zustimmungsjubel ihre Glaubwürdigkeit beim Publikum verlieren.

SN: Was zeichnet gute Kritik aus?

Löffler: Kritik soll Lust auf Literatur, auf Bücher machen und immer auch eine Leseanleitung sein. Sie soll plausibel und nachvollziehbar sein, möglichst brillant geschrieben, sie sollte die Kriterien und Kategorien ihrer Beurteilung immer auch mitliefern und so die Urteilskraft des Lesers aktivieren. Das kritische Urteil soll streitbar und begründet sein. Je besser begründet, desto glaubwürdiger.
Vor allem sollte Literaturkritik einen Gegenkanon aufstellen und als Markt-Korrektiv wirken, indem sie auch Unbekannte aus kleinen Verlagen und Newcomer präsentiert und vorzugsweise Bücher propagiert, die keine Massenbasis haben. Und vom Druck des Marktes sollte sich der Kritiker schon gar nicht beeindrucken lassen. Kein Werbeaufwand macht Bücher besser, als sie sind.

SN: Welche Aufgaben hätten Ihrer Meinung nach Medien, insbesondere Tageszeitungen, im Umgang mit Literatur? Wird diese einigermaßen erfüllt? Welche Medien sind Ihrer Meinung nach vorbildlich?

Löffler: Bücher mögen ihre Funktion als Leitmedium an die digitalen Medien verloren haben, aber immer noch wird in der Verkehrsform „Buch" die gesamte intellektuelle und künstlerische Innovation der Welt transportiert. Neue Ideen werden nur durch Bücher initiiert und verbreiten sich nur via Buch, nicht via Fernsehen oder Internet.
Tageszeitungen sollten dieser Tatsache besser Rechnung tragen, als sie es derzeit tun. Sie hätten die Aufgabe, Podium zu sein für das Herausfiltern und Herstellen einer öffentlichen Meinung darüber, was von den durch Bücher transportierten neuen Ideen wert ist, aufgenommen und erörtert zu werden. Mehr Platz für wichtige Bücher und Debatten, so müsste die Parole lauten.

SN: Gibt es Ihrer Meinung nach genug gute neue Bücher?

Löffler: Es gibt mehr gute, anregende, kluge und glänzende Bücher, als man glauben möchte. Und für die unterhaltsame Welterkenntnis sind sie unabdingbar und jederzeit zu Diensten.

SN: Was sind Neuerscheinungen, die Sie empfehlen?

Löffler: In diesem Herbst hatte ich besondere Freude an Orhan Pamuks höchst ambivalenter Liebeserklärung an seine Heimatstadt auf der Kippe zwischen Ost und West: „Istanbul. Erinnerungen an eine Stadt" sowie an Joan Didions Hohelied der Liebe zu ihrem verstorbenen Mann: „Das Jahr magischen Denkens". Und Gary Shteyngarts russisch-amerikanischer Schelmenroman „Absurdistan" (leider mit dem blöden deutschen Titel „Snack Daddys abenteuerliche Reise") ist unvergleichlich witziger und politisch intelligenter als der hirnlos gehypte Film „Borat".

Das Gespräch erschien in den „Salzburger Nachrichten“, 25. November 2006. Das Gespräch führte Hedwig Kainberger.


Dezember 2006

Präsentation von Margarita Fuchs

[Edition Garamond] Margarita Fuchs präsentierte am 16. November 2006 ihr neues Buch „Ich träumte weiß“ mit Gedichten und Kurzgeschichten im Salzburger Künstlerverein. Dazu und zum Buch von Margarita Fuchs schrieb Anton Thuswaldner unter dem Titel „Bücher lesen und anschauen“ in den „Salzburger Nachrichten“:

Eine Lyrikerin aus Salzburg! Margarita Fuchs gehört nicht zu den schrillen Stimmen im Land. Sie bewahrt sich die Aufmerksamkeit für die kleinen, auch unscheinbaren Dinge, die sofort an Bedeutung gewinnen, wenn man ihnen verstärkt ihre Aufmerksamkeit schenkt. Die Gedichte des Bandes „Ich träumte weiß" (Edition Garamond) sind ihrer unmittelbaren Wahrnehmung abgerungen. Die Autorin verfügt über den Blick, der es vermag, hinter dem, was wir für normal zu nehmen bereit sind, das Abgründige, Skurrile, Fragwürdige auszunehmen.

Salzburger Nachrichten, „Bücher lesen und anschauen“ von Anton Thuswaldner, 16. Dezember 2006

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Präsentation von „bokuINSIDE II“

November 2006

Die Präsentation von „bokuINSIDE II“, der nachhaltigen Ergebnisse der Responsible University der BOKU-Forschungsstimulierung II fand am Mittwoch, den 22. November 2006 von 14.00 bis 18.00 Uhr auf der Universität für Bodenkultur Wien Gregor Mendel-Strasse 33 A-1180 Vienna, Austria im Festsaal statt.
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Buchmesse Frankfurt 2006

Auch dieses Jahr waren wir wieder auf der Buchmesse in Frankfurt und präsentieren vom 4. bis zum 8. Oktober 2006 unsere aktuellen Neuerscheinungen.

Wir konnten zahlreiche und interessante Gespräche führen und neue spannende Projekte auf den Weg bringen.


Oktober 2006

Lesung und Präsentation von Margarita Fuchs und Gerlinde Weinmüller im Literaturhaus Salzburg

[Edition Garamond] Am Donnerstag, den 5. Oktober 2006 lasen unsere beiden Autorinnen Margarita Fuchs und Gerlinde Weinmüller im Rahmen von „Bücherherbst: Neue Bücher – Neue Texte“ aus ihren neuen Gedichtbänden im Literaturhaus Salzburg.

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Juli 2006

Präsentation Margarita Fuchs

[Edition Garamond] Margarita Fuchs las Lyrik und Prosa im Rahmen der Ausstellung „Frauenzimmer-Update“ – 7 Blicke auf die Frau von heute. Veranstaltet von der Künstlergruppe “Die Burg“, am Donnerstag, den 13. Juli 2006, 20.00 Uhr im Liebenweinturm, Burg 18, D-84489 Burghausen


Juni 2006

Lesung Bruni Blum aus ihrem in der zweiten Auflage erschienenen Gedichtband „In die Einsamkeit gefragt“

[Edition Garamond] Bruni Blum las aus ihrem Gedichtband anlässlich der Präsentation des neuen Hefts der „Mnemosyne. Zeitschrift für jüdische Kultur" am 1. Juni 2006 um 19.30 Uhr im Jüdischen Museum Wien.
Jüdisches Museum der Stadt Wien
Dorotheergasse 11
A-1010 Wien
1010 Wien

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Grafik zum Parkett der Farben am 28. April 2006 der Edition Garamond

Parkett der Farben – Lyrischer Abend der Edition Garamond

Die Edition Garamond bemüht sich seit Jahren als kleine und unabhängige literarische Edition um Lyrik.

Bericht vom „Parkett der Farben“ am 28. April 2006

Am 28. April 2006 veranstaltete die Edition Garamond im Polycollege Stöbergasse ihr „Parkett der Farben“. Im traditionsreichen Rahmen der Stöbergasse, unseres Wissens die längstens aktive Volkshochschule in Wien, lasen drei Autorinnen aus ihren lyrischen Arbeiten. Der schöne „Große Saal“ – viele WienerInnen werden sich noch an die bewegenden Kinoabende bis in die neunziger Jahre dort erinnern – bot einen atmosphärisch dichten Rahmen für den weitgespannten Raum der Gedanken, Bilder und Farben, die sich dem interessierten Publikum boten. Gerlinde Weinmüller las aus ihrem druckfrischen Gedichtband „Verfallen“, Bruni Blum aus ihrem dieser Tage in zweiter Auflage erschienenen Band „In die Einsamkeit gefragt“ und Margarita Fuchs führte uns durch ihr jüngstes Buch „Talentierten Labyrinthe“.
Anschließend nutzten mehrere Gäste bei unserem kleinen Buffet die Möglichkeit, mit den Autorinnen über die eben gehörten Gedichte zu sprechen. Daneben tauchte beim Plaudern die spannende Frage auf: „Seit wann gibt es im Deutschen die Groß- und Kleinschreibung?“ Inzwischen kann ich sie beantworten: Die Groß- und Kleinschreibung hat sich in den drei Jahrhunderten nach Gutenberg durchgesetzt und wurde um etwa 1800 in den großen Wörterbuchvorhaben wie von Adelung vereinheitlicht.
Wir freuen uns sehr, mit dem „Parkett der Farben“ das Interesse nicht weniger Gäste geweckt zu haben, und sehen darin ein Zeichen, dass Lyrik auf gar keinen Fall unterschätzt werden sollte. Als besonders ermutigend empfinden wir die Feststellung von Bruni Blum, einer unserer Lyrikerinnen, die uns einige Tage später erreicht hat:
„ Bei der Lesung habe ich mich gut aufgehoben gefühlt und viel Sympathie und Verständnis verspürt. Vielen Dank für die Chance zu lesen!“
Und weil auch an dieser Stelle die Lyrik selbst zu Wort kommen soll, das Lieblingsgedicht von Bruni Blum des Verlegers.

Gestehe

Gestehe, dass du müde bist
von deiner langen Reise
über sonndurchglühte Wüstenberge
komm, und komm ganz leise.

Lass deine Schritte zu mir finden
und schenke mir Vertrauen,
versuch nicht zu ergründen,
was jenseits liegt von weiten Auen.

Die Spuren deiner Wanderschaft
sind längst verweht.
Erkenne, dass du hilflos bist.
was hattest du ersehnt?

Wir freuen uns schon auf das nächste Parkett!
Ihre Edition Garamond


April 2006

Präsentation und Lesung Gerlinde Weinmüller

[Edition Garamond] Gerlinde Weinmüller präsentierte am Freitag, den 21. April 2006 um 20 Uhr ihr nunmehr drittes Buch, den Gedichtband "Verfallen", der so wie die vorhergegangenen Bücher auch in unserer Edition Garamond erschienen ist.

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Zwei Lesungen am 8. März 2006 von Margarita Fuchs

[Edition Garamond] Gleich zwei Lesungen absolviert unsere Autorin Margarita Fuchs am 8. März 2006 in Salzburg:

15.00
Lesung in der Buchhandlung Thalia
Thalia Buch & Medien GmbH
Europastraße 1
5020 Wien

17 Uhr
Lesung beim Frauentag im Europark
Frauentag im Europark
Oval im Europark


Dezember 2005

Christian Weingartner in der Alten Schmiede, Wien

[Edition Garamond] Christian Weingartner liest in der Reihe „Textvorstellungen“ aus „Vom Fallen des Schnees im August“ im Literarischen Quartier Alte Schmiede gemeinsam mit Traude Korosa, Axel Karner und Reinhold Aumaier
Dienstag, 20.12.2005, 19 Uhr
Literarische Quartier Alte Schmiede
Schönlaterngasse 9
1010 Wien


November 2005

Lesung Eva Bauer: Die Jahrhundertreise

[Verlag Liber Libri] Mit besondere Freude dürfen wir darüber informieren, dass unsere Autorin Eva Bauer aus ihrem Buch „Die Jahrhundertreise“ in ihrem ehemaligen Gymnasium lesen wird.

Eva Bauer
Die Jahrhundertreise
Roman
Lesung
Freitag, den 18. November 2005, 12 bis 13 Uhr
Festsaal
Wiedner Gymnasium
Wiedner Gürtel 68
1040 Wien

Gäste sind willkommen. Um Voranmeldung an den Verlag wird gebeten.

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Stoßen wir an auf „Proust"!

November 2005

Manchmal hat man während der Buchmesse und auch danach das Gefühl, dass viele Verleger Bücher eigentlich gar nicht lieben. Viele Verlage probieren es mit einer mehr als weniger witzigen Marketingidee, und manche Verlagsprogramme sind deutlicher Ausdruck des sich langsam zu Tode laufenden Prinzips „Sex sells". Daran ändert sich auch dann nichts, wenn die entsprechende Verlegerin damit ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Von unserem Verlag und seinen MitarbeiterInnen ist im Gegensatz dazu bekannt, dass wir jede erdenkliche und sich bietende Möglichkeit nutzen, um uns mit Büchern zu amüsieren, und so hat auch die diesjährige Buchmesse mit dem Gastland Korea zahlreiche Höhepunkte und Gespräche, die wir lange nicht vergessen werden, geboten.
Zupass kommt uns dabei natürlich auch, dass wir nach der Buchmesse, vor allem im Ruhrgebiet, immer wieder Kolleginnen und Kollegen im Buchhandel besuchen. Besonders haben wir uns auf das seit langem geplante Abendessen mit Peter Kolling gefreut, der mit seiner Kollegin vor vier Wochen in der Essener Stadtmitte eine neue Buchhandlung eröffnet hat: die Buchhandlung „Proust".
Um es gleich vorwegzunehmen: „Proust" ist ein ambitioniertes und anspruchsvolles Projekt, das sich durch große Fachkenntnis, engagiertes Buchhändlertum und ein attraktives Geschäftskonzept mit einer spannenden Präsentation der Bücher auszeichnet. Und das in Zeiten wie diesen! Aktuelle Neuerscheinungen in Hardcover und ausgesuchte Taschenbuchausgaben, deutschsprachige und internationale Belletristik, Literatur und Literaturkritik und die wichtigsten politischen Bücher zu den Fragen unserer Zeit und Gesellschaft. Dazu gibt es eine exklusive CD-Abteilung mit den Schwerpunkten Jazz und Lateinamerika, um die passende Musik zum Lesen gleich mit nach Hause nehmen zu können.
Österreich ist ebenfalls präsent: Obwohl ich persönlich auf den „Austro-Koffer" verzichten kann, weil ich mit eigenem Gepäck reise, steht er dort zum Kauf bereit, österreichische AutorInnen sind gegenüber anderen Buchhandlungen (auch österreichischen!) überproportional gut vertreten, und in der bereits erwähnten CD-Abteilung findet sich manches Zuckerl, z. B. von „Weatherreport". Besonders hätte ich mich gefreut, wenn ich in der CD-Abteilung zusätzlich zur CD „That's what I say", auf der John Scofield Ray Charles spielt und die ich natürlich gleich erstanden habe, auch einige Scheiben von Medeski, Martin and Wood gefunden hätte. Oder vielleicht sogar etwas Rares von Brian Eno oder Bronski Beat. Aber das ist eigentlich gar nicht mehr Jazz. Und es schmälert in keiner Weise das bisher Gesagte. „Proust" ist im Aufbau, das Angebot wird zügig erweitert, und wir dürfen gespannt sein, was diese schöne Buchhandlung uns in Zukunft an Lesungen und Präsentationen bieten wird.
Und wir dürfen nicht vergessen, „Proust" und seine BetreiberInnen zu unterstützen: Wenn wir im langweiligen und dürftigen (Buch-)Allerweltseintopf nicht mehr wissen, ob wir im Erdgeschoss von Baedeker oder lieber im zweiten Stock der „Mayerschen" oder überhaupt gleich bei Thalia stehen (österreichische LeserInnen dürfen an dieser Stelle an Libro und Amadeus denken), dann sollten wir zu „Proust" gehen. Oder uns am besten gleich jeden Umweg ersparen. Denn Kaffee gibt es dort auch, und dazu köstliche Schokolade von Zotter (richtig: wieder ein Österreicher).
Keine Sorge: Ich werde meiner Wiener Lieblingsbuchhändlerin, Frau Edith D., nicht untreu werden, aber wenn ich im Ruhrgebiet bin, dann besuche ich in Zukunft als erstes Peter Kolling und seine engagierten und ambitionierten Kolleginnen und Kollegen.
Günter Grass war auf einer seiner Lesereisen einmal in Essen, und es hat ihm „trotzdem" gefallen. „Warum – weiß ich nicht mehr so genau", schrieb er später. „Vielleicht weil Essen im Ruhrgebiet liegt und diese gebrochene Landschaft so primär nach Literatur schreit." Mit „Proust" hat Essen nun eine würdige und kompetente Antwort bekommen. Am Handelshof 1, zwei Gehminuten vom Essener Hauptbahnhof entfernt, die Kettwiger hinunter und dann gleich rechts. Gehen Sie hin! Sobald wie möglich!


Oktober 2005

Rezension zu Margarita Fuchs „Talentierte Labyrinthe“

[Edition Garamond] Zu einer unserer Neuerscheinungen in diesem Jahr, dem Lyrikband von Margarita Fuchs „Talentierte Labyrinthe“ schrieb Anton Thuswaldner in seiner Rubrik den „Sechs beste Bücher“:

Literarische Anspielungen versteckt die Salzburger Autorin Margarita Fuchs gar nicht klammheimlich. Wenn sie ein Gedicht „die schöne stadt“ nennt, stellt sie einen Bezug zu Georg Trakl her. Sie misst sich nicht kraftmeiernd mit ihm. Wo bei Trakl „alte Plätze sonnig schweigen“, trifft sie auf ein Touristenzentrum, wo „freudig und sogar sonnig“ sich Menschen eine Stadt zu eigen machen. Die Gedichte von Fuchs weisen einen Schmerzpunkt auf, der das Schreiben erst zu einer Notwendigkeit macht (Edition Garamond).

Salzburger Nachrichten, Sechs beste Bücher, 15. Oktober 2005

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Frankfurter Buchmesse

Oktober 2005

Auch dieses Jahr waren wir wieder auf der Buchmesse in Frankfurt und präsentierten vom 19. bis 23. Oktober 2005 unsere Neuerscheinungen und die Backlist. Die zahlreichen schönen Gespräche mit AutorInnen, BuchhändlerInnen und vor allem LeserInnen werden uns, zusammen mit dem hervorragenden Auftritt des diesjährigen Gastlands Korea, lange in Erinnerung bleiben. Und sie haben uns Anstöße geboten, für neue Bücher, Ideen für interessante Projekte und ... Bleiben Sie dabei! Wir freuen uns über Ihr Interesse.


Oktober 2005

Lesetermin Veronika Pernthaner

[Edition Garamond] Kurz vor Beginn der Buchmesse dürfen wir Sie heute noch über einen ganz aktuellen Lesetermin informieren:

Veronika Pernthaner

liest mit musikalischer Begleitung von Eva Kastner und Matthias Hochradl aus ihren beiden Gedichtbänden „Wünsche“ und „Herzstreifen“. HPP Wimmer, inzwischen arrivierter Künstler in Salzburg, der auch das erste Buch von Veronika Pernthaner illustriert hat, stellt seine Werke aus.

Veronika Pernthaner
„Herzstreifen“/„Wünsche“
Gedichte
Lesung
Samstag, 19.11.05, 20 Uhr
5091 Unken
Raika-Veranstaltungssaal
Musikalische Begleitung: Eva Kastner, Harfe
Matthias Hochradl, Saxophon
Ausstellung: HPP Wimmer, Aquarelle
Eine Veranstaltung des Salzburger Bildungswerkes.


Logo des Österreichischen Rundfunks, Radioprogramm Ö 1

Ö 1 gehört(e) gehört! Besonders am 8.7.2005

[Edition Garamond] Am Freitag, dem 8. Juli 2005, konnten Sie in der Sendung „Nachtbilder“ in Ö 1 von 0:05 bis 1:00 Uhr Gedichte von Margarita Fuchs aus ihrem soeben erschienenen Buch „Talentierte Labyrinthe“ hören.

Margarita Fuchs bebildert in ihren vielschichtigen Gedichten das Leben und liefert Anstöße, dem großen Gestus zu misstrauen und Gefühle in einem anderen Kontext entstehen zu lassen. Sie geht daran, Innen- und Außenwände mit präziser Gegenständlichkeit oder unverblümter Poesie zu betexten.

Wir freuen uns gemeinsam mit unserer Autorin über die zahlreichen positiven Reaktionen.


Helden, Bösewichte und Visionäre

„Bizarrer kann die Situation vor dem Start des letzten großen „StarWars"-Teils nicht sein", schrieb mir letzthin mein Internet-Provider in seinem Newsletter. Da wisse man schon alles über Luke Skywalker und Prinzessin Leia, Yoda, die Droiden und die Jedi-Ritter und fiebere doch wieder der neuen (und letzten) Episode von „Star Wars" entgegen. Und er warnt auch gleich vor den schädlichen Folgen: „Die letzte Seite in einem Buch, die letzte Folge einer Fernsehserie oder eben auch die letzte Episode einer Weltraumsaga sind immer eine zweischneidige Angelegenheit. Echte Fans stehen in solch einer Situation vor einem richtigen Problem. Das Problem heißt 'Was jetzt?' und fühlt sich zunächst mal an wie ein großes, schwarzes Loch – ganz ähnlich dem Gefühl, das einen nach einer verflossenen Liebe befällt."
Auch wenn man Bücher immer wieder lesen kann, CDs immer wieder hören und DVDs immer wieder sehen kann, so stelle sich doch nicht das Gefühl wie beim ersten Mal ein. „Denn die Wiederholungen fühlen sich einfach nicht mehr 'echt' an, sind mehr 'erinnern' als 'erleben'. So lange hat man mitgefiebert, gelebt und gelitten, und nun soll das alles vorbei sein?"
Aber ist das wirklich der Fall? Oder ist das vielleicht nur bei den modernen Hollywood-Filmspektakeln so? Ich selbst kenne einige Fans, die sich die „Rocky Horror Picture Show" unzählige Male angesehen haben, und einige meiner besten FreundInnen sitzen immer dann vor dem Fernseher, wenn „Eins, zwei, drei", „Casablanca" oder die „Bluesbrothers" wiederholt werden. Und es gibt Vorbilder für das Immer-wieder-Genießen von Filmen, aber auch von Büchern wie den früheren österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky, der bei seiner Flucht ein einziges Buch mitgenommen hatte und dieses immer wieder und stets mit großem Enthusiasmus gelesen hat: „Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil. Aber es müssen nicht gleich literarische Schwergewichte sein, die immer wieder begeistern können. „Liest man Momo (wieder), erlebt man eine Sternstunde." So die Zeitschrift „Zeitzauber" bei der Wiederveröffentlichung von Michael Endes „Momo".
Ich selbst lese oft Bücher zum zweiten Mal, manchmal höre ich mit der Lektüre eines Buchs auf und setze später wieder fort. Wenn ich für das Thema mehr Ruhe habe, z. B. für einen Kriminalroman von Alexandra Marinina oder wenn mir bei einem Band mit Kurzgeschichten einige Geschichten nicht mehr gefallen und ich es später noch einmal mit dem ganzen Buch versuchen will.
Und manchmal vergehen dazwischen auch 30 Jahre. So geschehen bei Hermann Kahns und Anthony Wieners „Ihr werdet es erleben". Ich hatte mir das Buch als Siebzehnjähriger bei seinem Erscheinen aus der Mülheimer Städtischen Bibliothek ausgeborgt, zu lesen begonnen und ... kein einziges Wort verstanden. Das ist für einen Siebzehnjährigen wahrscheinlich verzeihlich, und ich denke, dass es auch heute kein Fehler ist, es sich einzugestehen, wenn man etwas nicht versteht. Kurz vor Weihnachten 2004 habe ich das Buch zufällig in der gleichen Ausgabe in einem Wiener Antiquariat entdeckt. Es war nicht billig, aber es trug die Anmerkungen eines eifrigen und aufmerksamen Lesers, nämlich die von Wolfgang Kraus. Also habe ich es als frühes Weihnachtsgeschenk für mich gekauft und lese es nun und verstehe allmählich, was ich vor dreißig Jahren nicht verstanden habe. Nicht immer alles, nicht immer sofort, aber inzwischen kann ich mit der Technikbegeisterung vieler Menschen und vor allem vieler Zukunftsforscher besser umgehen und das hilft ein bisschen.
Die Spannung hat sich nicht abgenutzt, meine Freude über die Lektüre ist groß. Ein bisschen getrübt wird diese Freude allerdings über das Antiquariat, das leider von einer manchmal grantigen und unberechenbaren Dame geführt wird. Das erhöht die Schwelle ein wenig, öfter hinzugehen und zu stöbern, ob ich wieder ein Buch finde, das ich noch einmal lesen möchte. Die traurige Folge dieser Haltung, die manche VerlegerInnen, BuchhändlerInnen und BuchliebhaberInnen gegenüber anderen Menschen zeigen, ist dann auch, dass sich noch mehr Menschen vom Buch abwenden und im besten Fall (nur noch) im Internet nach „ihren Abenteuern im Kopf" (André Heller) suchen.


Juni 2005

Lesung Peter Theurer: Ministerialrat Sedlmeyer

[Verlag Liber Libri] Peter Theurer liest wieder aus seinem Satirenband über die Wiener Hochbürokratie „Ministerialrat Sedlmeyer und der Kokospalmen-Orden“ am Mittwoch, den 8. Juni 2005. Wo? Im Café Prückel natürlich, das auch einen wichtigen Platz im Leben seiner Ministerialbeamten einnimmt.
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Haben Tiere ein Bewusstsein?

Mai 2005

Diese heiß diskutierte Frage versucht Martin Balluch in seinem Buch „Die Kontinuität von Bewusstsein. Das naturwissenschaftliche Argument für Tierrechte“ zu beantworten.

Professor Franz M. Wuketits über Martin Balluch: „Seine Arbeit ist aber nicht bloß eine Zusammenfassung bereits vorhandener Literatur, sondern zeichnet sich durch den groß angelegten Versuch einer Synthese aus. In der Tat wurde ein so umfassendes, auf so breiter Basis entwickeltes Argument für Tierrechte selten dargelegt. Selbst dort, wo man mit Herrn Balluch nicht unbedingt übereinstimmen will, muss man seine Bemühungen und seine Sachkenntnis würdigen.“

Zahlreiche Reaktionen sind bis jetzt auf Martin Balluchs gefolgt. Wobei diese Reaktionen auch zeigen, dass es möglich ist, mit einer naturwissenschaftlich-theoretischen Arbeit den engen Diskurs der Wissenschaft zu überwinden. Unterstützung und Hilfestellung auch hier zu geben, gehört unserer Ansicht nach mit zu den wichtigsten Agenden eines wissenschaftlichen Verlags.
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Forschungen zur Berufs- und Lebenssituation gehörloser Frauen

März 2005

Das Forschungsprojekt VITA erkundet die Berufs- und Lebenssituation gehörloser Frauen im Raum Wien und Umgebung, das Projekt PERSPEKTIVA nimmt sich der Lebenssituation blinder und hochgradig sehbehinderter Frauen an. Damit wird Neuland beschritten, denn bisher wurde überwiegend geschlechtsneutral gedacht, tatsächlich ist die Situation behinderter Männer und Frauen jedoch genauso unterschiedlich wie die Situation von Männern und Frauen im Rest der Bevölkerung.

  Kerstin Witt-Löw/Marion Breiter: „... nicht Mitleid, sondern faire Chancen“
  Marion Breiter: Muttersprache Gebärdensprache

Die Landestelle Wien des Bundessozialamts war der Auftraggeber der beiden Studien, mit denen die Lebens- und Arbeitssituation von sinnesbehinderten Frauen in Wien untersucht wurde. Informationen zum Bundessozialamt finden Sie Linkzeichen hier.


Frühjahr 2005

Neu im Programm der Edition Garamond: CD-Veröffentlichungen

Texte hörbar machen, Musik in die Nähe der Sprache rücken – mit der Veröffentlichung von CDs bietet die Edition Garamond ihren AutorInnen ab sofort die Möglichkeit, ihr Werk akustisch abzurunden, und MusikerInnen eine attraktive Plattform in unmittelbarer Nähe zum gedruckten Buch.
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Das Böse II: Die Preisbindung von Büchern und ihre Folgen

Die Freude über die Entscheidung der Brüsseler Kommission, den Beschluss über die Aufhebung der Preisbindung für Bücher zu vertagen, war nur kurz, weil die Probleme, die der deutschsprachige Buchhandel und das Verlagswesen seit langem haben, ohnehin größer sind, als man sich gemeinhin vorstellt. Wir möchten hier die wichtigsten Argumente für die Beibehaltung der Preisbindung - wie in der aktuellen Kurzfassung des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels - noch einmal wiedergeben, damit auch Sie sich davon überzeugen können, dass die Beibehaltung der Preisbindung auch für Sie als LeserIn von großem Interesse ist.
1. Die Preisbindung sichert niedrige Buchpreise.
2. Die Preisbindung sichert die flächendeckende Versorgung mit Büchern.
3. Die Preisbindung sichert die Existenz des unabhängigen Buchhandels.
4. Die Preisbindung sichert die Vielfalt des Angebotes.
5. Die Preisbindung sichert die Flexibilität des momentanen Systems.
6. Die Preisbindung sichert die Vielfalt des literarischen Programms.
Wie schon angedeutet, lassen sich zu den einzelnen Punkten sicher Anmerkungen machen, und es wird mit oder ohne Preisbindung einiger Anstrengungen bedürfen, den Bestand an Buchhandlungen und Verlagen in Zukunft zu sichern. Dass dazu auch die Verbesserung und Evaluierung des Buchangebots („Ist das 1001. italienische Kochbuch wirklich veröffentlichungswürdig?"), eine konsequente Qualitätssicherung des literarischen Programms („Müssen wir den Roman von XY lesen, nur weil er/sie RedakteurIn beim Fernsehsender Z ist?"), das ernsthafte Eingehen auf neue technologische Entwicklungen („Muss ein Verleger immer 3000 Exemplare eines Buchs drucken, damit die Stückkosten günstig sind?") und ein Überdenken traditioneller verlegerischer Aktivitäten („Viel Lärm um nichts.") und buchhändlerischer Ambitionen („Hauptsache, das Lager dreht sich!") notwendig sind, wird sich dabei immer deutlicher herausstellen. Und über allem sollte man bei der gesamten Diskussion nicht vergessen, dass die Beibehaltung der Preisbindung nicht bedeuten kann, dass Bücher von vornherein Produkte sind, mit denen man kein Geld verdienen darf. Denn die Veröffentlichung von Büchern durch Verlage und ihr Verkauf in Buchhandlungen muss selbst dann, wenn man bereit ist, sie als kulturell wertvoll einzuschätzen, ebenso wie alle anderen Wirtschaftstätigkeiten ökonomischen Notwendigkeiten folgen. Die Produktion und die Verbreitung von Kultur kann nicht kostenlos sein, weil es das Leben für die AutorInnen, BuchhändlerInnen und VerlegerInnen auch nicht ist.


Das Böse I: Chester Himes und die Schlechtigkeit der Menschen

Ein Mann stürzt in den frühen Morgenstunden aus dem Fenster und fällt auf die Ladefläche eines mit Broten beladenen Lieferwagens. Er überlebt den Sturz. Ein zweiter Mann wird später auf der Ladefläche dieses Wagens gefunden, und dieser Mann ist tot. Schließlich ist der erste Mann ein Priester und der zweite ein Spieler und hat ein Messer in der Brust. Was als skurrile Posse zu beginnen scheint, endet als aberwitziger Beziehungsalptraum zwischen sich liebenden Menschen, bei der die Frage nach dem Guten und dem Bösen nur mehr eine theoretische ist. Wenn Sie beim Lesen dieser Geschichte aus dem schwarzen, heißen und stinkenden Harlem der dreißiger Jahre nun denken, dass das Böse halt immer und überall ist, so belehrt Sie Chester Himes eines Besseren. Verzweiflung, Not und Elend auf der einen Seite, das pralle Leben mit Taschen voll zusammengerafftem Geld, pinkfarbenen Cadillacs und teuren Frauen auf der anderen Seite schaffen ein trostloses Klima, bei dem Gewalt zwischen Menschen zum letzten Ausweg zu werden scheint. Und nur dieses Prinzip gilt wohl immer und überall. Und Chester Himes muss es wissen: 1909 in Missouri geboren, aus dem College und der bürgerlichen Familie hinausgeworfen, verbrachte er nach einem missglückten Juwelenraub 12 Jahre im Gefängnis und ging danach nach Europa, wo er im Gegensatz zu Amerika mit seinen Büchern Erfolg hatte. Die betont deutsche, neue Übersetzung der im Schweizer Unionsverlag aufgelegten Bücher von Chester Himes sollte Sie von der Lektüre nicht abhalten: Schließlich sind die Abgründe der menschlichen Seele tief und schwarz und international. (Wolf Peterson)


April 2004

„Unterhaltungsliteratur vom Feinsten aus Österreich“

[Verlag Liber Libri] schrieb der „Sortimenter-Brief“ in seiner Ausgabe 4/04 zu den beiden Büchern „Die Jahrhundertreise“ und „Sag mir, wo die Träume sind“. Darüber freuen wir uns gemeinsam mit unserer Autorin Eva Bauer. mehr


Zum Jahreswechsel 2003/2004

Weil die Zeit um Weihnachten und dem Jahreswechsel nur allzu oft von Stress und Hektik gekennzeichnet ist, möchten wir für alle, die nach etwas Ruhe und Besinnlichkeit suchen, das nachfolgende Gedicht wiedergeben. Es wurde uns von einem besonderen Freund unseres Verlages, Herrn Professor Wolfgang Böhm aus Göttingen, zur Verfügung gestellt und wir bedanken uns vielmals für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe.

Friedrich Wilhelm Weber

In der Winternacht

Es wächst viel Brot in der Winternacht,
Weil unter dem Schnee frisch grünet die Saat;
Erst wenn im Lenze die Sonne lacht,
Spürst du, was Gutes der Winter tat. –
Und deucht die Welt dir öd und leer,
Und sind die Tage dir rauh und schwer:
Sei still und habe des Wandels acht:
Es wächst viel Brot in der Winternacht.

Friedrich Wilhelm Weber (1813–1894)
Westfälischer Arzt, Politiker und Dichter

Aus: Wolfgang Böhm (Hg.): Dichtkunst und Landbau. Meisterwerke aus vergangener Zeit, Auretim Verlag Göttingen 2003

Wir hoffen, dass Sie einen guten Rutsch ins neue Jahr hatten, und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren AutorInnen und Autoren, dem Buchhandel und unseren Geschäftspartnern im neuen Jahr.


„Vom Kopf auf die Beine“

(Dr. Ernst Grabovskzi
Anzeiger des Österreichischen Buchhandels, Ausgabe Anfang August 2003)

Wie steht es um Books on Demand in Österreich? Das digital erstellte Buch ist das Image des Copyshop-Produkts noch nicht losgeworden. Zudem gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, was unter „Book on Demand" („BoD") bzw. „Print on Demand" (PoD) zu verstehen ist.

Für die einen ist ein „Book on Demand" lediglich ein im Digitaldruckverfahren hergestelltes Buch, für andere gilt die Formel: BoD = Bestellung + lückenloser elektronischer Workflow. So definiert Richard Hollinek (Verlagsbuchhandlung Brüder Hollinek) die Art und Weise, wie er die digitale Druck- und Verarbeitungstechnik einsetzt. So verstand es auch Libri.de, als das Unternehmen die Idee BoD unter dem Motto „Jeder kann Bücher machen" vor fünf Jahren präsentierte. Fazit: Instanzen zwischen AutorIn und LeserIn wie Lektorat oder Herstellung blieben ausgespart. Was der AutorInnen Freud, wurde Libri langsam zum Leid, mittlerweile wurde die Dienstleistungspalette um eben jene Instanzen erweitert. Wer seinen Roman als BoD produzieren möchte, kann ihn sehr wohl lektorieren lassen, und wer auf Ästhetik Wert legt, kann kurzfristig einen Setzer engagieren. Nichts geändert hat sich an den Einsatzmöglichkeiten von BoD: (niedrige) Nachauflagen vergriffener Bücher, Vorausexemplare, Schulungsunterlagen, deren Inhalte sich rasch ändern, wissenschaftliche Titel, Loseblattwerke. Ihnen gemeinsam ist die geringe Stückzahl, die verlegerische Risikominimierung und die Lageroptimierung.

Keine Konkurrenz zum Offset-Druck

Die 1870 gegründete Druckerei Börsedruck in Wien ist 1997 in die digitale Produktion eingestiegen. „In der Verlagsbranche sinken u. a. aufgrund der Spezialisierung die Auflagenziffern", erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Peter Pipp, „dazu kommt meine Überzeugung, dass dieser Markt wächst." Der Umsatzanteil der PoD-Produkte ist bei Börsedruck mittlerweile auf 40 Prozent angewachsen – Tendenz steigend: Das Unternehmen arbeitet mit vier S/W- und zwei Farbsystemen. Hat der Offset-Druck bald ausgedient? Keineswegs, meint Peter Pipp: „Da sind andere Auflagen im Spiel, und damit entsteht keine direkte Konkurrenz zwischen Digital- und Offset-Druck. Es gibt natürlich Anwendungen – das Buch gehört dazu – , die Digitaldruck kaufmännisch und technisch sinnvoller machen."
On-Demand-Kunden von Börsedruck sind hauptsächlich (Fach-) Verlage, aber auch Privatpersonen: Lehrer, die ihre Übungsbücher für ihre Schüler herstellen, Ratgeber, die im Freundeskreis verteilt werden oder lediglich das Kochbuch für die Familie. Das größte Volumen machen jedoch Business-Kunden aus. Seit zwei Jahren werden bei Börsedruck auch Noten produziert – vom Nachdruck von drei Stück für eine Aufführung bis hin zu einer Verkaufsauflage von einigen hundert Stück samt einer speziellen Spiralbindung, die lautloses Blättern ermöglicht.
Auch Josef Novak (Xerox Austria) prognostiziert dem Digitaldruck eine immer wichtigere Rolle: „Offset wächst international betrachtet parallel zum Wirtschaftswachstum, also relativ gering. Der Farbdigitaldruck hingegen bewegt sich bereits im zweistelligen Prozentbereich nach oben."
Gewitzte VerlegerInnen und/oder AutorInnen setzen bei Gelegenheit auch beide Druckverfahren ein. So kann etwa der Umschlag eines Buches offset, der Kern digital gedruckt werden.

"Buch nach Maß" statt „Book on Demand"

Wolf Peterson (Verlag Guthmann-Peterson) ist das zu wenig. „Der Hype um BoD wurde von Firmen, die Digitaldrucker anbieten, erzeugt, ohne aber Lösungen anzubieten. Zu sagen: ‚Ihr könnt jetzt wenige Exemplare drucken', ist kein Weg. Die Lösung ist, dass der Autor auf den Markt kommen muss." Und genau da setzt Peterson an, indem er seinen AutorInnen auch alle klassischen Verlagsdienstleistungen bietet: Begutachtung, Lektorat, Umbruch, Gestaltung, Vertrieb im Buchhandel. „Buch nach Maß" anstatt „Book on Demand" nennt man bei Guthmann-Peterson deshalb dieses Verfahren, für das der Verlag den ECO-Design-Preis, mit dem umweltfreundliche, „ökointelligente" Konzepte ausgezeichnet werden, erhielt. Peterson: „Wir bekamen den Preis in der Sparte Logistik. Es kommt eine Lyrikerin zu uns, die einen Gedichtband mit Aquarellen einer Malerin publizieren möchte. Das Buch wird keine hohen Auflagenziffern erreichen. Trotzdem kann man Aquarelle nicht digital drucken, das Ergebnis wäre furchtbar. Wir drucken den Kern also digital, Bildteil und Umschlag offset, und das schon ab einer Auflage von 150 Exemplaren. Solche logistischen Konzepte muss man erarbeiten und verfeinern." Trotzdem steht Peterson BoD kritisch gegenüber. „Die Qualität lässt manchmal zu wünschen übrig", erklärt er. Diese Technik verlange darüber hinaus spezielles herstellerisches Know-how, denn „es genügt nicht, sich eine digitale Maschine hinzustellen". Diese Erfahrung hat auch Peter Pipp gemacht: „Das Wissen über Einflussfaktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit, welche Papiere gut verarbeitbar sind usw. muss vorhanden sein. Nur mit einem Knopfdruck ist es nicht getan." Wer bei Börsedruck ein PoD-Buch produzieren möchte, wird daher zunächst zu einem Beratungsgespräch gebeten. Die Druckvorstufe wird abgestimmt, damit die Datenformate ausgetauscht werden können, danach wird ein Druckmuster hergestellt. Wer aber eine Auflage anpeilt, die sich an den Fingern beider Hände abzählen lässt, darf mit keiner kostengünstigen Druckvariante rechnen. „Die Idee, dass der Digitaldruck lediglich variable und keine Fixkosten hat, stimmt nicht. Lediglich die Parameter sind andere. De facto spielen sich die Auflagen zwischen 200 und 700 Stück ab." Bei umfangreichen Werken und solchen, die Farbseiten enthalten, lohnen sich auch höhere Auflagen.

PoD als Nischenprodukt

Die Verlagsbuchhandlung Brüder Hollinek in Purkersdorf bietet PoD seit zehn Jahren an und gehört damit zu den österreichischen Digitalpionieren. Mehr als 80 Prozent ihrer Produktion aus den Bereichen Krisen- und Katastrophenmanagement, Standard Operation Procedures (Managementhandbücher), darüber hinaus Rechts-Loseblattsammlungen und Testauflagen werden on demand hergestellt. „Damit sind Projekte realisierbar, die früher aufgrund der Kapitalbindung und anderer kommerzieller Umstände nicht realisierbar waren", erläutert Richard Hollinek. „Ich betrachte PoD als Nischenprodukt und halte es nicht für eine Methode, die die Verlagsindustrie retten wird. Es macht in Zeiten von Niedrigstpreisen und einer relativ starken Kostendegression bei Auflagenverfahren allein schon kurz- und mittelfristig keinen Sinn, on demand zu produzieren, weil man lineare Stückkosten hat. Die Hersteller hatten ursprünglich zu wenig Erfahrung, wie sich die Kosten entwickeln würden."
Dennoch wird sich der Digitaldruck auch in Zukunft behaupten können. Peter Pipp: „Die Technik macht Fortschritte. Die Herausforderung im S/W-Bereich wird in der Reduzierung der Durchlaufzeiten im kaufmännischen, logistischen Bereich und in der Druckvorstufe liegen." Die Wege dafür sind geebnet, und das Copy-Shop-Image wird bald der Vergangenheit angehören. Wolf Peterson bringt es auf den Punkt: „Man muss nun Book on Demand vom Kopf auf die Beine stellen."

Dr. Ernst Grabovskzi


10 Jahre Internet und 70 Jahre Bücherverbrennung

Am 30. April 1993 war es soweit: Das Internet wurde von den US-amerikanischen Behörden für die öffentliche Nutzung zugänglich gemacht. Das bot der internationalen Internet-Community Anlass zu großen Feiern. Mit eigenen Internet-Auftritten zur Geschichte von Websites, mit Interviews der großen Gurus und vielem mehr. Man bekam fast das Gefühl, die DOT-Com-Blase wäre nie geplatzt.
Auch hätte man glauben können, dass ein anderes Ereignis, das sich nicht zum zehnten, sondern zum siebzigsten Mal jährte, nicht stattgefunden hatte: der Beginn der Bücherverbrennungen in Deutschland. Als „Aktion wider den undeutschen Geist“ von der „Deutschen Studentenschaft“ in die Wege geleitet und mit dem offiziellen Segen der NS-Kulturpolitik versehen, begann damit die Ausschaltung der so apostrophierten „Asphalt- und Zersetzungsliteratur“, was zur Gleichschaltung der gesamten deutschen Kunst und Kultur führte.
Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, nur von einem konkreten und sichtbaren Fanal faschistischer Kunst- und Kulturpolitik auszugehen. Das verstellt nämlich den Blick auf die tiefgreifende, bürokratische Gleichschaltung der gesamten Gesellschaft. Und man sollte weniger den Verlust der Bücher beklagen als den Verlust von Millionen Menschen, die in den Kzs zugrundegerichtet wurden, auf den Schlachtfeldern hingemetzelt wurden oder elend verhungerten. Dabei stellte der durchwegs hohe Bildungsstand der deutschen Bevölkerung und die Kenntnisse der humanistischen deutschen Literatur bei faschistischen Führern kein Hindernis dar.
Die Gleichung: „viele Bücher“oder „ernste Literatur“ = „gute Menschen“ geht so nicht auf. Und auch nicht das unreflektierte Beharren auf einer Form von Medium, eben dem gedruckten – möglichst ledergebundenen – Buch.
Diese übersimplifizierende Verkürzung sollte man auch dem Internet ersparen. Auch wenn es kein Tummelplatz der Freisinnigen und Demokraten ist, sondern eine Veranstaltung von Kommerz und Profit. Und dass die Inhalte immer mehr dem flüchtigen Eindruck und kurzlebigem Hype weichen und weichen müssen, liegt weniger am Medium Internet als solchem, sondern am Zustand unserer Gesellschaft überhaupt. Das Bewusstsein der Menschen wird immer noch durch ihr Sein bestimmt, durch die Art, wie sie leben, arbeiten und sich regenerieren. Und nicht durch die Existenz oder die Inhalte von Medien, zumindest nicht vorrangig.
Wie formulierte es schon Max Horkheimer: „Wer vom Faschismus spricht, darf über den Kapitalismus nicht schweigen.“


Gedichte gegen den Krieg

Ein kleiner Wiener Volksschüler hat es am Freitag, den 21.3.2003, anläßlich des Kriegsbeginns gegen den Irak auf den Punkt gebracht: „Am liebsten würde ich zum Bush gehen und ihm sagen, dass das keine gute Idee ist.“
Dem ist auch heute nicht viel mehr hinzuzufügen. Außer dass Information weiter not tut und die Literatur dazu nicht schweigen darf. Deshalb hier – stellvertretend – zwei Webtipps.
1. Wer sich unabhängig von CNN und Kriegsberichterstattung informieren will, dem sei die unabhängige amerikanische Informationsinitiative disinfomedia empfohlen: http://www.disinfo.com
2. „Die Poeten können sich nicht auf die Lyrik zurückziehen", meinte Billy Collins, Amerikas amtierender Dichterfürst (Poet Laureate) und bekam sofort Ärger mit dem Weißen Haus. Die First Lady, früher selbst Bibliothekarin, sagte ein literarisches Symposium im Weißen Haus ab, als bekannt wurde, dass auch Gedichte gegen den Krieg vorgetragen werden sollten. Gedichte gegen den Krieg im Web unter: http://www.poetsagainstthewar.org


Wiedergelesen: Heinz Friedrich zu den Problemen und
Perspektiven des Buchhandels

Angst und bang kann einem werden, wenn man sich für Bücher nicht nur interessiert, sondern sie auch zur Grundlage seines beruflichen Lebens und seiner Existenz gemacht hat und man die neuesten Nachrichten aus der Branche liest. Stellvertretend nur zwei Beispiele:
1. Random House (i. E. Bertelsmann) will vom Axel Springer Verlag die Verlagsgruppe Ullstein/Heyne/List übernehmen und sieht im Gegensatz zum ebenfalls nicht wirklich kleinen Holtzbrink-Konzern keine kartellrechtlichen Probleme. Die beiden Unternehmen kämen zusammen ja nur auf rund 11 % Marktanteil. Bei den Taschenbüchern erreicht der Anteil allerdings bereits 40 %.
2. Der Nettogewinn des britisch-niederländischen Verlagshauses Reed Elsevier erreicht im letzten Jahr die stolze Summe von EUR 296 Millionen. Der in den Bereichen Bildung, Medizin und Recht erzielte Umsatzzuwachs hat bereits 2002 Appetit auf mehr gemacht. So wurden der Medizinverlag Urban & Fischer, der Wissenschafts- und Technikverlag Spektrum, der Akademische Verlag, die Servicecenter Fachverlage sowie der medizinische Buchversand Rothacker zugekauft. Letzterer übrigens von der bereits oben erwähnten Holtzbrinck-Gruppe.
Das Karussell der Verkäufe, Übernahmen und Liquidationen ganzer Verlage und Verlagsgruppen dreht sich also munter weiter, alles natürlich nach den strengen Vorgaben neoliberaler Wirtschaftskonzeptionen und Gewinnmargen.
Einer, der schon Ende der achtziger Jahre diese Entwicklung mit Besorgnis beobachtet hat, war Heinz Friedrich. Auch kein kleiner Buchhändler, wenn man bedenkt, dass er jahrelang dem dtv-Taschenbuchverlag vorstand und damit nicht unwesentlich zur Marktdurchdringung und Beschleunigung des Buchmarkts beigetragen hat. Seine Aufsätze sind gerade in einer aktuellen Ausgabe erschienen und sie sind trotz des zum Teils großen zeitlichen Abstands zu ihrer Entstehung auch heute noch durchaus lesenswert. Nachgerade prophetisch ist z. B. sein Vergleich von Buchwirtschaft und Automobilindustrie.
Der folgende Text von Heinz Friedrich, den wir Ihnen nachfolgend in einem Auszug vorstellen möchten, beschäftigt sich mit der Idee im Buchhandel und Verlagswesen, innezuhalten und darüber nachzudenken,
– was verantwortungsvolles literarisches und wissenschaftliches Publizieren heute bedeutet und
– welche Chancen das Buch auch in der Zukunft hat, wenn alle Beteiligten am Markt mit Engagement und Augenmaß ihrer Tätigkeit nachgehen und gemeinsam mit den AutorInnen neue Konzepte literarischer Produktion und schriftstellerischen Schaffens entwickeln.
Und nicht zuletzt bleibt uns die von Klaus Wagenbach in seinem Nachwort zu André Schiffrins Buch „Verlage ohne Verleger" ausgesprochene Hoffnung, dass sich die Konzernherrn, die Betriebs(gast)wirte, die Umsatzfetischisten und 12-%-Gewinnfanatiker eine in ihren Augen lukrativere Form wirtschaftlichen Abenteurertums suchen.

Zwei Literaturhinweise
Heinz Friedrich: Vom Gegenglück des Geistes, dtv (München) 2002
Andrè Schiffrin: Verlage ohne Verleger. Über die Zukunft der Bücher, Wagenbach (Berlin) 2000

Heinz Friedrich: „In den Wind geschrieben?“

Beim Wiederlesen eines Textes in Sachen Buch und Buchhandel (ich schrieb ihn 1963) fiel mir auf, dass er, ohne ein Jota zu ändern, auch heute veröffentlicht werden könnte – als aktueller Beitrag zur Lage. Die Rede war von Umsatz-Anbetung, Überproduktion, Programm-Nivellierung und Bazar-Feilscherei um Stoffe und Rechte. Zwar ging es in diesem Beitrag vornehmlich um Taschenbücher. Aber die geschilderten Anzeichen eines sich selbst ad absurdum führenden Marktes trafen für alle Bereiche des Buchhandels zu; sie haben sich inzwischen eher vermehrt als vermindert.
Unverändert aktuell: Spricht diese Feststellung gegen oder für den Aufsatz von damals? Beides. Gegen ihn spricht, dass er offenbar in den Wind gesprochen war; denn Folgen, außer mokanten Bemerkungen über einen notorischen „Schwarzseher“, hatte er keine. Für ihn spricht, dass er offensichtlich nicht die Momentaufnahme eines Tages oder eines Jahres fixierte, sondern den „Trend“ der nachfolgenden 25 Jahre richtig einschätzte. Dieser Trend hat inzwischen ein Stadium erreicht, das Verleger und Buchhändler, anstatt über Steigerungsraten des Buchkonsums nachzudenken, zu der Einsicht veranlassen sollte, dass möglicherweise das bevorzugte Rechnen mit quantitativen Buchfaktoren eine Marktkrise erheblichen Ausmaßes hervorrufen könne, die weder durch Erschließung von Marktlücken (die es kaum mehr gibt) noch durch Vermehrung der Konsumenten und des Konsums (sprich Leseförderung) abgewendet werden kann. Der materielle Zugewinn schlägt, wie in der Industrie allgemein, in Umweltschäden mit verheerenden Folgen um. Eine Verschmutzung der geistigen Welt oder die Verschmutzung der Nordsee ist zumindest so alarmierend wie das Ozonloch, das über uns aufreißt, – vielleicht sogar noch alarmierender, weil hier die kulturellen und ethischen Hemmschwellen der Schadstofferzeugung außer Kraft gesetzt und schließlich vernichtet werden.
Man wird einwenden, was man in solchen Fällen stets pragmatisch vorzubringen pflegt: Was wollen Sie? Ein Vierteljahrhundert Boom trotz Krisengerede – spricht dieses Faktum nicht für sich? Lässt sich mit der Krise nicht vortrefflich leben, zumindest auf Zeit? Lebe jetzt, verkaufe jetzt – sollen diejenigen, die nach uns kommen, mit den Problemen fertig werden, die wir ihnen hinterlassen ...

Die kritische Entwicklung der Buchproduktion erreicht derzeit wieder einmal einen Kulminationspunkt. Sie ähnelt der Situation, in der sich die Autoindustrie befindet: Die steigenden Absatz- und Umsatzzahlen der letzten Jahre und die daraus resultierenden Gefahren einer Marktüberfüllung, verbunden mit Verkehrsproblemen, die kaum mehr zu bewältigen sind, und mit Umweltverschmutzungen, die gigantische Ausmaße annehmen – diese negativen Merkmale eines noch prächtig florierenden Geschäfts lassen die Bosse der Autoindustrie bereits zittern vor dem Tag, an dem der Traum vom babylonischen Autoturm kläglich zerstiebt und Krisenmanagement gefragt sein wird.
Die Übereinstimmung der ökonomischen Fakten ist hier eminent: Auch dem Buchmarkt fällt es immer schwerer, die Überproduktion an Büchern aufzunehmen – und dem Leser auch. Wohin mit den Büchern? fragen sich viele. Keine Leseförderung kann die praktische Platzfrage klären, die viel zu wenig im Zusammenhang mit der Leseförderung erörtert wird. Wieviel Bücher braucht der Mensch? Ich wage die Behauptung, es würden nur deshalb noch immer so viele Bücher gekauft, weil weniger Bücher gelesen werden. Läse man nämlich die Bücher, die man kaufte, so benötigte man weitaus weniger Bücher, weil man zum Beispiel kritischer die thematischen Doubletten anschaute, die Jahr für Jahr mit dem Anspruch von Novitäten erscheinen – von den überflüssigen erst gar nicht zu reden. Fülle signalisiert hier nicht geistigen Reichtum, sondern Kapitulation vor einer Marktgesinnung, die nur in Wachstum ihren Sinn zu finden hofft. Man muss dem Bücherleser Zeit zur Nachdenklichkeit lassen, wenn man ihm den Spaß nicht verderben will. Man kann die notwendige Vielfalt der Buchproduktion auch dadurch außer Kraft setzen, dass man sie durch „Unübersichtlichkeit“ (Habermas) ad absurdum führt.

Das Prinzip Verantwortung, das Hans Jonas, immerhin Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, vertritt, ist das praktikable Mittel, das einem drohenden Infarkt des Buchhandels abhelfen oder ihn doch zumindest mildern könnte. Verantwortung verstanden als vernünftige Einsicht, dass dem Markt mit den empfindlichen, leicht verderblichen, geistigen Waren engere Grenzen gezogen seien als dem allgemeinen Markt – und dass er deshalb auch pfleglicher (das heißt: weniger Ellbogen-robust) behandelt werden müsse. Verantwortung aber auch verstanden als kritische Auseinandersetzung mit dem Wert der geistigen Ware, die auf diesen Markt geschickt oder die ihm zugemutet wird. Kultur wird nicht in Quantitäten gemessen, und Literatur auch nicht. Nicht die schnelllebigen, profitträchtigen Bestseller bestimmen das geistige Klima einer Epoche, sondern die nachwirkenden und dementsprechend über den Tag hinauswirkenden Longseller. Diese aber werden unter dem Druck des Novitätenbooms immer mehr ins Abseits gedrückt.
Die Buchhandlungen quellen über von Neuerscheinungen; was sich innerhalb weniger Monate nicht verkauft, wird remittiert, um dem neuesten Neuen Platz zu machen. Was auf der Strecke bleibt, sind vornehmlich Bücher, die Zeit brauchen, um sich durchzusetzen und zu wirken im Sinne einer Leseförderung, die sich mehr vornimmt als flächendeckenden Lesekonsum – nämlich geistige Menschenbildung. Wer sich über das Gelesene Gedanken zu machen versucht, kann nicht ein Buch nach dem anderen in sich hineinschlingen. Er muss Muße haben und verweilen dürfen. Dies macht den Reiz des Bücherlesens aus; aber für schnellen Umsatz sorgt dieser Reiz kaum. Hier liegt das große Missverständnis der Leseförderung. Bücher haben keine Schicksale mehr, weil ihnen die Zeit genommen wird, Schicksale zu entwickeln. Sie werden zu durchlaufenden Posten degradiert.
Kommen wir auf den zitierten Artikel aus dem Jahr 1963 zurück, so scheint er die alte menschliche Unsinnsregel zu bestätigen, dass nur Schaden klug mache. Muss das eigentlich immer der Fall sein, insbesondere aber bei einem Berufsstand, der sich auf seine kulturelle Mittlerposition soviel zugute tut? Wäre es nicht an der Zeit, der Vernunft einmal eine Chance zu geben und in pragmatischer Einschätzung der geistigen und ökonomischen Lage das zu tun, wovon soviel geredet, das aber so wenig gehandhabt (weil so wenig beherrscht) wird, nämlich: ökonomisches und geistiges Krisenmanagement zu betreiben, anstatt dem Markt die Selbstreinigung und damit Regulierung der Umstände zu überlassen (was meist mit Pleiten bezahlt werden muss)?

Der Buchmarkt ist, so merkwürdig dies auch angesichts der angemerkten Perspektive klingen mag, durchaus gesund, und der Bedarf an Büchern wird in den Kreisen keineswegs durch die Medien eingeschränkt, die des Buchmarktes treueste und anhänglichste Kunden sind: bei den aktiven, geistig produktiven Lesern. Leser in diesem Sinn sind nicht die Zufalls- und Auch-Leser, das sind nicht die zum Buchstabenkonsum verführten Buchkäufer oder mit Kulturparolen aufgeputschten Zeitgenossen. Produktive Leser sind vornehmlich die geistig neugierigen, phantasiebegabten und weltaufgeschlossenen Menschen, die vom Buch mehr erwarten als kulturelle Bedarfsdeckung oder schieren Zeitvertreib. Auf diese Intensivleser können Buchhändler und Verleger immer bauen, auch in kritischen Zeiten – vorausgesetzt, man versucht sie nicht vollzustopfen wie eine Weihnachtsgans. Auch dem Feinschmecker wird nämlich übel, wenn er überredet wird, sich zu überfressen.

Die Gretchenfrage: Was tun? Die simple Antwort: Weniger. Die Buchbranche hat sich in eine Hektik und in ein Konkurrenzdenken, in eine Umsatzhysterie und Bestsellersucht hineinmanövriert, die es ihr immer schwerer machen, aus dem selbstgeschaffenen Teufelskreis auszubrechen. Wer im Stress lebt, braucht eine Kur, um sich von dem Stress zu befreien. Auch der Buchhandel bedarf einer Kur: Er muss abspecken, um die Risikofaktoren gering zu halten, die seinen Markt bedrohen. Je früher er die Sturmzeichen der Zeit erkennt, um so früher kann er sich auf das Unwetter einrichten, zumal er sich auf das „Medium Buch“ als wertbeständiges Handelsobjekt verlassen kann, sofern er dieses nicht bis zur Unkenntlichkeit ver-wertet.
Als Ludwig Erhard Mitte der Sechzigerjahre auf dem Höhepunkt des Wirtschaftswunders zum Maßhalten aufforderte, wurde er schlichtweg ausgelacht. Aber er hatte recht. Wie gesagt: Offenbar wird die Gesellschaft nur durch Schaden klug. Nur: Was nützt dann noch Klugheit? Ein Krisenmanagement, das erst einsetzt, wenn die Krise sich zuspitzt, war das Studium nicht wert, das auf seine Einübung verwendet wurde. Krisen kann man nicht berechnen. Man muss sie spüren ...

Trauriger Nachtrag: Im Februar 2004 starb Heinz Friedrich, der den Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv) und die „Gruppe 47“ mitbegründet hatte, im 81. Lebensjahr in München.


Ö 1 gehört gehört! Besonders am 28.2.2003

Am Freitag, den 28. Feber 2003, können Sie in der Reihe „Beispiele. Neues aus österreichischen Verlagen“ um 11.40 Uhr im österreichischen Radioprogramm Ö 1 die Geschichte von Benno und Ute aus dem 7. Kapitel „Die Woche“ des Buchs von Ilse Nekut „ZehnEins“ hören.

Wir würden uns gemeinsam mit unserer Autorin darüber freuen, wenn auch Sie zu den ZuhörerInnen zählen würden.


Gut – aber (leider) fast aus!
Zu Noam Chomsky: „Vom politischen Gebrauch der Waffen“

Noam Chomskys Buch „Vom politischen Gebrauch der Waffen“ war das erste Buch unseres Verlages 1988. Inhaltlich wie formal war es für uns zu Beginn unserer Verlagstätigkeit ein Beispiel kritischen, wissenschaftlichen Publizierens auf hohem Niveau und ohne Festlegung darauf, ob wir nun ein österreichischer oder deutscher Verlag sind. Immerhin wurden wir noch viele Jahre nach unserer Verlagsgründung gefragt, warum wir ausgerechnet in Wien mit unserer Arbeit begonnen haben. Neben den vielen positiven Reaktionen in der Presse hat uns dieses Buch auch die Türen zum Buchhandel geöffnet, der nach langer Zeit wieder auf einen Titel von Noam Chomsky zurückgreifen konnte.

Vieles würden wir heute natürlich anders machen. Viele Leserinnen und Leser haben uns erzählt, dass die ausführliche Schilderung der Greuel und Verbrechen der amerikanischen Aussen- und Machtpolitik gleich zu Anfang ihnen den Einstieg ins Buch sehr erschwert hatte. Wir hätten – natürlich nur mit Zustimmung Noam Chomskys – das 1. Kapitel zum 3. machen können. Auch der Typographie und dem Satz des Buches würden wir heute wohl mit größerem Geschick begegnen, und unsere Übersetzerin und Lektorin Susanna Harringer kann heute wahrscheinlich noch besser Englisch als vor über zehn Jahren.

Und wenn wir schon bei der Sprache sind: Wir würden nicht mehr „Übersetzt aus dem Amerikanischen“ schreiben. Immerhin hat niemand geringerer als Dr. Morgenstern den Verleger vor ein paar Jahren an einem schönen Frühlingsnachmittag vor dem Gymnasium in der Wiener Fichtnergasse darauf angesprochen: „Als ob das Amerikanische nicht ebenso wie alles andere Englische nicht auch Englisch wäre.“ Und Dr. Morgenstern muss es schließlich wissen, hat er doch jahrelang in den USA geforscht und unterrichtet. Sein Argument gilt natürlich auch für das Österreichische: Wir haben bei unseren Übersetzungen immer vermieden – und werden auch in Zukunft dabei bleiben – , uns dem „bundesdeutschen“ Geschmack anzupassen, wie es eine Leserin nach der Lektüre von Maureen T. Reddy: „Detektivinnen“ gefordert hat. Schließlich ist der österreichische Sprachgebrauch ein legitimer und unserer Meinung nach attraktiver Bestandteil der deutschen Sprache. Auch inhaltlich werden wir den sorgfältigen Diskurs politischer und gesellschaftlicher Fragen beibehalten.

Unser Ziel war und ist es, unsere Bücher so lange wie möglich lieferbar und damit lesbar zu halten. Manchmal genügte es, die Nachrichten zu hören, um zu wissen, dass in den nächsten Tagen wieder einige Bestellungen von „Vom politischen Gebrauch der Waffen“ eingehen würden. Leider ist dies heute immer noch so, und es ist dem amerikanischen Politologen und Militärhistoriker Andrew Bacevich zufolge auch weiterhin damit zu rechnen, dass die „imperiale amerikanische Politik weitergeführt werden (wird), auch weil sie der Annahme entspricht, wie wir unsere Lebensweise am besten schützen können, egal, wer Präsident ist“. (Der Standard, 18.1.2003)

Dass dieses Buch von Noam Chomsky solange nachgefragt wurde und die – verhältnismäßig hohe – Auflage nun vergriffen ist, lässt darauf schließen, dass unabhängiges wissenschaftliches Publizieren weiterhin sinnvoll ist, mit Engagement seitens der AutorInnen und des Verlages, und im behutsamem Umgang mit betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Wir werden also Noam Chomsky ein E-Mail schicken, und vielleicht können wir Ihnen an dieser Stelle bald von einem neuen Projekt berichten.


Unser spezieller Wintertip

Nachdem nun doch die Warmfront auch nach Wen kommt, ist es mit den weißen Weihnachten endgültig vorbei. Wer darüber traurig ist, dem empfehlen wir einen Blick auf die finnisch-russische Grenze. Dort liegt viel Schnee, es ist eisig kalt, und die – vor allem in der Nacht – gespenstische Szenerie erinnert an Dinge jenseits unserer Festidylle. Der Link lautet: http://www.tieh.fi/evideo.htm


Was schenken Verleger ihren und den Kindern Ihrer FreundInnen?

Natürlich empfehlen sich zu Weihnachten immer Bücher als Geschenke. Und natürlich möchten wir Sie darauf hinweisen, daß es auch in unserem Verlag zahlreiche Bücher gibt, die den unterschiedlichen Interessen und Ambitionen der Leserinnen und Leser entgegenkommen. Wir bemühen uns darum, Ihre Bestellung so rasch wie möglich durchzuführen, möchten aber darauf hinweisen, dass Weihnachten dieses Jahr auf einen Dienstag fällt und es deshalb vielleicht zu Problemen mit der Post kommen könnte. Wenn Sie also bald bestellen, können Sie sicher sein, dass Sie Ihre Bücher rechtzeitig erhalten.

Wir haben allerdings aus verschiedenen Gründen – leider – bis jetzt keine Kinderbücher in unserem Programm. Da sich auch uns immer wieder die Frage stellt, was wir denn dieses Jahr schenken (auch Verleger verschenken unter anderem gerne Bücher) sehen Sie nachfolgend drei Kinderbücher, die ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen möchte.

1. Franziska Biermann, „Herr Fuchs mag Bücher“ (rororo Rotfuchs)
Herr Fuchs mag Bücher, das gefällt uns natürlich schon sehr, und verspeist so viele wie möglich, nachdem er sie gelesen hat. Das gefällt uns schon ein bißchen weniger und bringt Herrn Fuchs auf Dauer auch in arge Nöte und zum Schluß in Konflikt mit den Behörden. Aus dieser verzweifelten Situation hilft Herrn Fuchs der hilfsbereite Gefängniswärter Schultz und der gemeinsame Wille der beiden Büchernarren, eine Lösung zu suchen.
Es muss nicht extra erwähnt werden, dass es sich bei diesem Buch von Franziska Biermann, das als eines der „Schönsten Deutschen Bücher“ des Jahres 2001 ausgezeichnet wurde, um ein modernes Märchen handelt. (ISBN 3-499-21149-1)

2. M. Bollinger und V. Barankova, „Bim, Bam, Bum und die Katzentaufe“ (bohem press)
Die drei Bären Bim, Bam und Bum haben eine kleine Katze und gleich mehrere Probleme. Sie haben erstens diese Katze und wissen zweitens nicht, wie sie diese Katze nennen sollen. Und drittens sind sie sich nicht darüber im Klaren, ob diese Katze weiblich oder männlich ist. Beobachtung und Verhaltensforschung hilft ihnen auch nicht weiter, da die Katze manchmal ganz energisch auf einen Baum klettert, aber am nächsten Tag zu Hause bleibt und sich stundenlang putzt. Bär sei Dank, der Bäcker weiß schließlich Rat.
(ISBN: 3-85581-272-1, Hinweis: Das Buch ist laut Verlagsinformation vergriffen, in manchen Buchhandlungen und Antiquariaten aber noch erhältlich. Bitte fragen Sie die Buchhändlerin bzw. den Buchhändler Ihres Vertrauens!)

3. Mein ganz persönlicher Tipp: Lousie Fatio und Roger Duvoisin, „Der glückliche Löwe“ und „Der glückliche Löwe in Afrika“ (Herder)
Natürlich weiß ich heute, als Erwachsener, dass Löwen nicht in den Zirkus gehören und dass ihr Aufenthalt im Zoo mehr als problematisch ist. Aber als Kind war ich fasziniert von den Erlebnissen des Glücklichen Löwen, der im Buch „Der glückliche Löwe“ eher unfreiwillig sein Gehege verlässt und in „Der glückliche Löwe in Afrika“ sogar von einem bösartigen Zirkusdirektor nach Afrika entführt wird. „Und ich Esel hielt ihn für einen Freund“, seufzt der Glückliche Löwe angesichts dieser Erfahrungen.
Was ich als Kind auch nicht wusste, war, dass es einen dritten Band über den Glücklichen Löwen gibt, und heute gibt es angeblich alle drei in einem. Hoffentlich findet der Glückliche Löwe die richtige Zukunft für sich! Weil ich das aber erst erfahren kann, wenn ich das Buch lese, gehe ich jetzt zur Edith, meiner Wiener Lieblingsbuchhändlerin in Meidling.
(Hinweis: Die ISBN beider Bücher gebe ich nicht an, weil ich nur die ISB-Nummern der 1960 erschienenen Bände kenne.)


Zum Tod Siegfried Unselds

Vielen Medien war die Meldung vom Tod des Verlegers Siegfried Unseld nur eine kurze Notiz wert. Dem österreichischen Fernsehen war es vor allem ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass seine Nachfolge geregelt wäre, da er ja rechtzeitig das Verlagshaus Suhrkamp in eine Stiftung eingebracht hätte: „Stiftung gut, alles gut“. Dass dem vielleicht nicht ganz so ist, lässt sich aus den heftigen Nachfolgediskussionen der letzten Jahre schließen. Siegfried Unselds Tod ist für die deutschsprachige Buchhandels- und Verlagswelt von einiger Bedeutung, auch für viele, nicht mehr ganz junge Menschen, die damals die regenbogenfarbenen Bücher der „edition suhrkamp“ regelmäßig lasen. Wir bedanken uns deshalb bei Dr. Hermann Schlösser, dass wir seinen Nachruf auf Siegfried Unseld, der in der Ausgabe vom 1./2. November 2002 in der „Wiener Zeitung“ im Diarium erschienen ist, hier wiedergeben dürfen.


Unseld zu Ehren

(Von Dr. Hermann Schlösser, 1.11.2002)

Siegfried Unseld ist gestorben, und mir ist – wie wahrscheinlich vielen meiner Generation – traurig zumute. Traurig und ein wenig feierlich. Denn dieser Verleger repräsentierte schließlich die sogenannte „Suhrkamp-Kultur", deren Bedeutung man nicht unterschätzen sollte.
Was aber ist die Suhrkamp-Kultur, oder vielleicht auch: was war sie? Kurz und einfach gesagt: Sie ist oder war eine wohl einmalige Kreuzung aus jener elitären anspruchsvollen „Geistigkeit“, die gerade in Deutschland eine lange Tradition hat, und der politisch linken, ästhetisch avantgardistischen „Intellektualität“, die das kulturelle Leben Westeuropas nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entsprechend prägte.
Wollte man Namen nennen, könnte man die erste Tendenz mit der Philosophie Theodor W. Adornos oder Hans Blumenbergs identifizieren, die zweite mit kritischen Autoren wie Max Frisch, Peter Weiss, Hans Magnus Enzenberger und anderen mehr.
Nun bestehen zwischen den Werken Adornos, Frischs und Enzensbergers zwar beträchtliche Unterschiede, eines aber haben sie gemeinsam: Alle erschienen sie im Suhrkamp-Verlag – oder wichtiger noch: In der „edition suhrkamp“, die Willy Fleckhaus, der Designer der Suhrkamp-Kultur, mit einem nüchtern anmutigen Layout versehen hatte. (Zur Erinnerung: Im Unterschied zu heutigen Büchern hatten die guten alten Suhrkamp-Bände nicht diese Hochglanz-Bilder auf dem Schutzumschlag, die sich heute so knallig hervortun. Die Schrift war karg, aber elegant, und die verschiedenen Einbandfarben verbanden sich im Regal zu einem bunten Spektrum des Denkens.)
Wie keine andere Buchreihe versprach diese Taschenbuch-Edition als Aufbruchsgeist, Veränderungswillen und Denklust. Und doch kam gerade sie nur durch harte interne Kämpfe zustande. Aus der jüngst erschienenen Unseld-Biographie von Peter Michalzig (Unseld. Eine Biographie. Blessing Verlag, München 2002) erfährt man, dass Peter Suhrkamp – zweifellos ein deutscher Geistesmensch ältesten Stils – Taschenbücher nicht schätzte, weil er die Kultur nicht verramschen wollte. Als sein Nachfolger Unseld durch preiswerte, modern gestaltete Bücher neue Leserschichten zu erschließen begann, verstieß er also gegen den ausdrücklichen Willen des verstorbenen Verlagsgründers und wurde dafür von Suhrkamp-Getreuen wie Hermann Hesse getadelt, wenn nicht gar beschimpft.
Doch behielt Unseld Recht, die „edition suhrkamp“ wurde ein Erfolg. Das heißt aber, dass die „Suhrkamp-Kultur“ genau besehen eine „Unseld-Kultur“ gewesen ist. Ihm ist zu verdanken, dass viele, die in den sechziger und siebziger Jahren jung waren, von sich sagen können: „Ich habe mit Suhrkamp denken gelernt." Auch ich zähle mich dazu, und weil mich die Erinnerung an diese frühen Jahre des Denkens noch nicht verlassen hat, ist die Nachricht von Unselds Tod ein Grund zur Traurigkeit.


Zur 54. Buchmesse Frankfurt 2002

Nach meiner langersehnten Ankunft gab es wenig zu tun für mich. Aber ich war nicht allein. Es waren noch andere Händler da, andere Ausländer ... Ich wartete mit ihnen. Die Ruhe hielt an. Allmählich kamen Menschen in die Stadt zurück ... Die Leute fingen an, die Güter zu brauchen, die wir liefern konnten. Und langsam ging es mit dem Geschäft aufwärts.“

V. S. Naipaul, An der Biegung des großen Flusses

Nachdem uns viele AutorInnen und FreundInnen gefragt haben, wie es denn nun war und ob wir viele Bücher verkauft haben, hier ein kurzer, persönlicher Kommentar:

Vom mühsamen Start ...

Mühsam wäre es gewesen, die allgemeine wirtschaftliche Krise hätte sich bemerkbar gemacht, und immer weniger Menschen würden immer weniger Bücher lesen, stand in den diversen Zeitungen. Und irgendwie stimmt es schon, dass die Messe sehr mühsam begonnen hatte. Zäh war der erste Messetag, und nicht wenige Aussteller dachten insgeheim bereits an diesem Mittwoch ans Nachhausefahren. Die oben zitierte Ruhe hielt dann auch den ganzen Tag an. Ab Donnerstag kamen allerdings schon etwas mehr BesucherInnen, und in den Gesprächen wurde weniger Small Talk als sonst üblich ausgetauscht und mehr über die grundsätzlichen Probleme der Branche gesprochen. Dass die Menschen weniger Geld für Bücher ausgeben, dass sich die großen Verlage deshalb auf die gängige Massenware konzentrieren und dass der Buchhandel im Einkauf natürlich auf die umsatzträchtigen Bücher achten muss.

Zwei Aspekte scheinen mir besonders wichtig:

Zur Belletristik

Zum ersten wird es auch für uns als Verleger belletristischer Titel immer schwieriger zu beurteilen, warum aus einem Manuskript ein gut gängiger Titel wird und aus einem anderen nicht. Unserer Ansicht und auch der von Kolleginnen und Kollegen nach liegt es natürlich an der literarischen Qualität eines Textes, zum anderen aber immer mehr an ausgetüftelten Marketingmaßnahmen und geglückten Werbestrategien der großen Verlage. So nimmt es auch nicht Wunder, dass die Sendung „Aspekte“ den Auftritt des Autors von „Die Korrekturen“ als Event schilderte: sie begleitete ihn zwei Tage lang von früh bis spät, von der Ankunft auf dem Flughafen bis zur nächtlichen Heimkehr ins Hotel, beim Photographieren mit Isolde Ohlbaum usw. usf. und natürlich auch auf der Buchmesse. Es war dem Rowohlt-Verlag sicher recht, wenn ein literarisches Umfeld, eine kulturelle Atmosphäre aufgebaut wurde, innerhalb derer sich Jonathan Franzen wie ein Fisch im Wasser bewegte. Dass dann auch die Frankfurter Oberbürgermeisterin, die gerade auf der Messe weilte, kurz ins Bild eilte, um den Autor zu beglückwünschen, passte nur zu gut. Auch dass sie unbekümmert eingestand, sein Buch noch nicht gelesen zu haben, aber dies machte sie eher sympathisch.

Zur Wissenschaft

Die zweite Auffälligkeit, und dies mag für uns in unserer anderen Funktion als wissenschaftlicher Buchverlag von Bedeutung sein, besteht darin, dass es etwas anderes ist, wenn man in den Branchenblättern wie dem „Börsenblatt“ oder dem „Buchreport“ von der Konzentration im Buchhandel liest oder ob man dann in der Halle 4.2 der geballten Konzentration wissenschaftlicher Großkonzerne gegenübersteht. In Front „Bertelsmann Springer“, daneben C. H. Beck oder WEKA, dahinter Wiley und Blackwell, am Rande zumindest Oldenbourg und Jehle Rehm sowie die medizinischen Fach- und Apothekerverlage. Auch dann, wenn einige der ganz Großen manche ihrer Töchter wieder abstoßen möchten, weil sie ihre Einkaufstouren auf anderen Gebieten und in Übersee bezahlen müssen, stimmt der immer größer werdende Abstand zwischen den großen und den mittleren Verlagen in diesem Bereich schon bedenklich. Was aber wirklich passiert, wenn sich die Medienkonzentration im wissenschaftlichen Publikationsbereich dahingehend entwickelt, dass sie nicht nur vertikal stattfindet, also großer Verlag kauft kleinen Verlag, sondern horizontal, also Chemiekonzern kauft biochemischen Fachverlag oder gleich die ganze dazugehörige Verlagsgruppe, wage ich mir nicht wirklich vorzustellen.

Daneben fanden sich zwei schmale Reihen mit kleineren wissenschaftlichen Verlagen, von den Universitätsverlagen angefangen, die beschlossen hatten, selbst etwas gegen die Kostenexplosion bei wissenschaftlichen Publikationen zu tun, bis hin zu den ganz kleinen Verlagen mit ihrem jeweiligen Spezialgebiet. Natürlich waren noch andere Verlage mit einem wissenschaftlichen Programm in anderen Hallen auf der Messe vertreten, wir waren zum Beispiel in Halle 4. 1. Trotzdem finde ich es betrüblich, dass im Gegensatz zum letzten Jahr in Halle 4.2 der gemeinsame Messestand wissenschaftlicher österreichischer Verlage fehlte und mit dem allgemeinen Österreichstand in Halle 4.0 übersiedelt war. Trotz des Kostenarguments konnten BesucherInnen mit wissenschaftlichem Interesse leicht den Eindruck gewinnen, dass es keine österreichischen wissenschaftlichen Verlage mehr gibt, und das ist schlecht.

Es überrascht dann auch nicht, dass der österreichische Staatssekretär für Kunst und Kultur in einer Tour de Force durch die Gänge mit den österreichischen Verlagen eilt und kaum Zeit für ein paar Worte hat, bevor er vom Vertreter des Hauptverbandes zum nächsten Verlag gelotst wird. Immerhin ist sein Bemühen zu erkennen. An den grundsätzlichen Problemen des österreichischen Verlagswesens und Buchhandels und an der Konzeptlosigkeit öffentlicher Stellen ändert es leider nichts, weshalb viele hoffen, dass nach den kommenden Wahlen alles anders wird. Das möchte ich aber als jemand, der seit 1974 Bücher und Zeitschriften verlegt, eher bezweifeln.

Litauen

Gastland der Buchmesse war diesmal Litauen. Dieser Auftritt soll die LitauerInnen 1,5 Mill. Euro gekostet haben. Eigentlich war von dieser nicht unbeträchtlichen Investition in der Halle 0 direkt nicht viel zu sehen. Vielleicht liegt das aber auch an der Erinnerung an den optisch gelungenen und inhaltlich mutigen Auftritt der Japaner vor ein paar Jahren, die zu ihrem Faschismus und Kolonialismus klare Worte fanden, die man anderweitig allzu oft vermisst, oder an der Erinnerung an die österreichische Ausstellung, die in berührender Weise die persönliche Seite der SchriftstellerInnen und des Schreibens in den Vordergrund stellte. Litauen konzentrierte sich auf die Präsentation seiner SchriftstellerInnen bei Lesungen, Diskussionen und Vorträgen, was auf jeden Fall wesentlich sinnvoller ist, als das literarische Schaffen eines Landes der Tourismuswerbung unterzuordnen, wie es Irland fertiggebracht hatte. Nie werde ich allerdings verstehen, warum sich die Menschen lieber in dichten Scharen – wie in ärgsten Notzeiten – am Infodesk um Bleistifte und ein Papiermodell anstellen, statt einen Blick in die ausgestellten und sicher nicht allzu gängigen Bücher zu werfen.

... zum erfolgreichen Ende

Wenn man mich abschließend fragte, wie es denn für uns gelaufen ist, wäre meine Antwort differenziert: Krise ja, Grund zum Verzweifeln nein. Das liegt daran, dass schon am ersten Messetag in aller Früh BesucherInnen Gespräche mit uns begannen, und dass unser neuer Verlagsschwerpunkt Tierrecht auf deutliches Interesse stieß. Die neue Standverteilung führte trotz aller Kritik auch dazu, dass unerwartete LeserInnen bei uns Clarke/Linzey oder Carol J. Adams anschauten. Unsere neuen österreichischen Romane blieben nicht unbeachtet, und unsere bisher erschienenen Biographien und biographischen Texte wurden erfreulicherweise als einer der Schwerpunkte unserer Tätigkeit wahrgenommen, wie sie auch gedacht sind. Die Frage, ob wir auch Bücher verkauft haben, trifft nicht ganz den Punkt, da die Frankfurter Buchmesse eine Ausstellungs- und keine Verkaufsmesse ist.

Ein Schmankerl zum Schluss

Abschließend möchte ich noch ein besonderes Produkt erwähnen, das ich in Halle 3.1 gesehen habe: die Firma Stellanova hat es geschafft, schwebende Globen zu produzieren. Ihre Globen sind nicht mehr fix an irgendwelchen und meist unansehlichen Gestellen befestigt, sondern hängen frei zwischen zwei Magneten. Auch wenn es sich dabei nicht um ein klassisches Buchhandelsprodukt handelt, finde ich diese Innovation bewundernswert, ermutigend, schlicht genial.

     
  Die nebenstehenden Informationen gelten für den Verlag Guthmann-Peterson und seine Imprints Edition Garamond und Verlag Liber Libri.
 
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