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Studie "Vita": Leben und Beruf mit Gebärdensprache,
gehörlose Frauen in Wien |
Lebens- und Berufssituation gehörloser
Frauen
Marion Breiter
Muttersprache Gebärdensprache
VITA – Studie zur Lebens- und Berufssituation
gehörloser Frauen in Wien |
224 Seiten, 15 x 21 cm, Broschur
Euro 19,60/sfr 35,60
ISBN 3-900782-44-X |
Über das Buch |
Nur wenigen gehörlosen Menschen
in Österreich gelingt es, eine höhere Schule
zu besuchen, zu studieren und einen ihrer Qualifikation
entsprechenden Beruf auszuüben. Das liegt vor allem
an der mangelnden pädagogischen Förderung
in den meisten österreichischen Gehörlosenschulen.
Gehörlose Kinder werden immer noch hauptsächlich
lautsprachlich unterrichtet, und die Gebärdensprache
als Erstsprache gehörloser Menschen wird ebenso
wenig anerkannt wie das Recht auf zweisprachigen Unterricht.
Der lautsprachliche Unterricht mit seinem intensiven
oralen Training nimmt jedoch einen Großteil der
Schulzeit in Anspruch und lässt wenig Platz für
Ausbildungsinhalte. In der Folge leiden die Gehörlosen
unter Bildungsdefiziten und mangelhaften Kenntnissen
der deutschen Schriftsprache.
Gehörlose Frauen sind doppelt benachteiligt, weil
sie mit zusätzlichen Vorurteilen konfrontiert sind.
Ihre Ausbildungs-, Berufs- und Einkommenssituation ist
dermaßen eingeschränkt, dass hier von massiver
Diskriminierung gesprochen werden muss.
Die Präsentation der Studie fand am Donnerstag,
den 21 April 2005 statt.
mehr
Das Buch steht ab Ende April auch als digitale Publikation
in Form eines PDF zur Verfügung. Bestellungen richten
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Rezension aus der Zeitschrift
Das Zeichen.
Zeitschrift für Sprache und Kultur Gehörloser
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„Die Studienautorinnen bemühten
sich, die Einschätzung
des Bildungsangebots für gehörlose Menschen
zu dokumentieren. Sie brachten zutage, dass ein Großteil
(73 %) der in ausführlichen, qualitativen Interviews
und Fragebögen befragten 30 Frauen ihre Schulbildung,
Ausbildung und, davon beeinflusst, ihren beruflichen
Karriereweg negativ beurteilten. Konkrete „Wünsche
und Vorschläge für eine bessere Schulbildung" (S.
89) wurden im Rahmen des Projektes Vita durch die gehörlosen
Frauen eindrucksvoll skizziert und sind in dem Buch
zusammengefasst. Speziell zu ihren in der Schule erworbenen
Deutschkompetenzen gaben die interviewten Frauen an,
dass sie sie als mangelhaft empfinden. Diese und andere
Darstellungen geben einen guten, realistischen Einblick
in die Probleme und Folgen der in der österreichischen
Gehörlosenpädagogik üblichen Praxis.
...
... Eine Liste mit Empfehlungen betten die detaillierten
Ergebnisse in gesamtgesellschaftliche, politische Aktivitäten
und sozial wünschenswerte Veränderungen ein.
Zahlreiche Abbildungen mit grafisch aufgeschlüsselten
Befragungsergebnissen machen das Buch gut lesbar und
verwendbar. ...
Trotz dieser Mängel ist die vorliegende Studie
von großem Wert. Handelt es sich doch um die
erste qualitative Erhebung, die gehörlosen Menschen
(und besonders ihrer Kritik an 'ihrem' Bildungssystem)
eine Stimme verleiht - und das in Österreich,
wo es noch immer massiv an einer Anhörung, Miteinbeziehung
und Validierung gehörlosen Wissens im Bereich
der Pädagogik mangelt. ...
Der größte Pluspunkt dieses Buches sind
die vielen direkten Zitate, die unmittelbaren Stimmen,
die berührenden Aussagen in der Ich-Form, die
wissenschaftlich-theoretischen Erkenntnissen und gehörlosenpolitischen
Forderungen ein neues, zusätzliches Gewicht verleihen.
Zu hoffen bleibt, dass dieser - nun verschriftete -
Erfahrungsschatz von all den (noch immer ausschließlich
hörenden) LenkerInnen der Gehörlosenpädagogik
wahr- und ernst genommen wird.“
Dr.in Verena Krausneker, DAS ZEICHEN, Zeitschrift für
Sprache und Kultur Gehörloser, 19. Jahrgang, Nr.
71, November 2005. 
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Die vorliegende Studie, die vom Wiener Bundessozialamt
in Auftrag gegeben wurde, setzt sich als eine der wenigen
im deutschsprachigen Raum speziell mit der Situation
gehörloser Frauen auseinander. Die Frauen kommen
selbst zu Wort und berichten über ihren Werdegang,
über ihre Ausbildung und ihren Beruf, über
unerfüllte Berufswünsche und Berufsverbote,
über Unterdrückung und Gewalterfahrungen.
Es ist höchste Zeit, ihnen die Gelegenheit zu geben,
ihre ungenutzten Begabungen zu umzusetzen, und mit verschiedenen
Maßnahmen, wie sie hier beschrieben werden, ihre
Situation zu verbessern.
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