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Kopenhagen – Was nun?

So grau wie auf diesem Bild war heute morgen der Himmel über unserem Büro. Und so trüb sollen auch die nächsten Tage werden. Für die heute beginnende Klimakonferenz in Kopenhagen, zu der angeblich 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angereist sind, stehen die Aussichten ja auch nicht besonders gut.

Was können wir also tun?

Wir sind der Ansicht, dass zu einem Stop des Klimawandels neben den erforderlichen Maßnahmen in der Wirtschaft und Politik – ja, Sie haben richtig gelesen, zuerst haben wir die Wirtschaft genannt – auch das persönliche Umdenken und Handeln eines jeden einzelnen Menschen gefragt ist. Wenn man immer nur die große gemeinsame Kraftanstrengung aller heraufbeschwört, kann es leicht passieren, dass man gar nicht mehr daran denkt, was man selbst für das Klima tun kann. Große und teure technische Lösungen, so gut sie im Einzelfall auch sein mögen, reichen nach Ansicht der österreichischen Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb alleine nicht aus, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Es muss vor allem eine redundante Energieverwendung vermieden werden, also zum Beispiel der Zersiedlung der Landschaft entgegengesteuert werden. Und es muss Energie effizienter verwendet werden. Das bedeutet natürlich auch, dass wir grundsätzlich von der unglückseligen Verkettung von Wachstum und Wirtschaft, von Werbung und Konsum loskommen müssen. Das bedeutet aber keineswegs, dass wir keine Lebensfreude mehr haben sollen. Wir wollen Ihnen in dem folgenden Glossar zeigen, was in einer Firma, ein Verlag ist ja eine Firma, auch im Kleinen bewirkt werden kann und dass es sich für uns als Verlag seit zwanzig Jahren lohnt, ökologisch und ressourcensparend zu denken.

Am Schluss dieses Glossars finden Sie einige Forderungen, die wir als Wirtschaftstreibende und als Kulturschaffende, vor allem aber als Menschen an die Politik und die Wirtschaft haben.

Vielleicht ist die eine oder andere Anregung für Sie dabei, und wenn Sie uns den einen oder anderen Tipp geben wollen, nur zu!

Beleuchtung im Büro

Im Büro haben wir überall Energiesparlampen, und wir achten darauf, dass in den Räumen, die gerade nicht benutzt werden, das Licht ausgeschaltet ist. Die Mäntel im Flur oder der Wasserkocher in der Küche lesen die meiste Zeit ja nicht.

Beleuchtung im Stiegenhaus

Im Stiegenhaus ist ein automatisches Licht angebracht, sodass nur dann das Licht brennt, wenn wirklich jemand im Stiegenhaus ist.

Buchherstellung

Die ressourcenschonende Herstellung ist bei unseren Büchern ein wichtiges Thema. Wir verwenden im Kern ein FSC-zertifiziertes Papier, bei den Buchumschlägen gibt es leider noch einige Hindernisse. Die Druckereien, mit denen wir zusammenarbeiten, sind entweder in einem angrenzenden Bezirk oder im unmittelbaren Umland. Es hat unserer Ansicht nach keinen Sinn, wenn wir bei den Büchern auf ökologische Materialien achten und dann weit weg drucken lassen. Auch bei kleineren Auflagen wie bei der Lyrik ist es sinnvoll und manchmal auch besonders schön, wenn die Bücher aus recyceltem Material sind.

Buchmesse

Wir nehmen ein wiederverwendbares Plakat für die Dekoration und bringen unseren eigenen Prospektständer mit. Gedruckte Verlagsvorschauen berechnen wir aufgrund des Bedarfs des Vorjahrs und nehmen allfällige Restexemplare wieder mit nach Hause.

Büromaterial

Klammern und Stifte von Versandtaschen werden gesammelt und wegen unserer tierlichen MitarbeiterInnen in verschlossenen Gläsern, meistens Marmeladegläsern, gesammelt.

Büromöbel und Regale

Wir haben ältere Büromöbel und viele selbstgebaute Regale, die mit stabilen Fachbodenträgern ausgestattet sind und nach Bedarf geändert, abmontiert und anders wieder aufgebaut werden können.

Computer und Monitore

Unsere Computer sind alle schon etwas älter. Wir kaufen nicht immer die neuesten Modelle, sondern tauschen einzelne Komponenten wie Festplatten oder RAM aus, wenn wir eine höhere Leistung brauchen.

Druckerei

Die beiden Druckereien, mit denen wir vor allem zusammenarbeiten, sind gemäß Umweltzeichen zertifiziert und bemühen sich, nicht zuletzt aus eigenem Interesse, um einen bewussten Umgang mit Material und Rohstoffen. Eine der beiden Druckereien spendet den Erlös aus dem nicht verwendeten Altpapier an eine gemeinnützige Organisation.

Einkauf

Beim Einkauf achten wir auf Produkte, die fair gehandelt werden, und bemühen uns, regionales und saisonales Obst und Gemüse zu kaufen. Bei manchen Produkten des täglichen Bedarfs ist es leider etwas schwierig und (noch) zu teuer.

Fachliteratur

Im Laufe der Jahre hat sich bei uns viel Fachliteratur angesammelt. Was nicht mehr benötigt wird, kommt auf einen wohltätigen Flohmarkt. Unsere NachbarInnen und FreundInnen wissen das und geben uns auch ihre alten Bücher, und wir bringen sie dann dorthin.

Geschirrspüler

2005 gekauft, damals gab es noch keine gebrauchten Geschirrspüler. Der Handabwasch verbraucht mehr Energie als ein Geschirrspüler, wenn er voll ist. Wichtig ist allerdings, dass nur ganz grobe Verschmutzungen vor dem Spülvorgang entfernt werden. Also Trinkgläser nicht ausspülen, bevor sie in die Spülmaschine gestellt werden!

Geschirrtücher, Servietten und Putzlappen

Aus Privatbesitz beigestellt, u. a. Geschenke der Schwiegermutter aus ihrem unerschöpflichen Fundus.

Heizung

Zentralheizung mit einer Nachtschaltung, die beim Weggehen manuell kontrolliert wird. Leider noch kein Ökostrom. Der Preis würde zwar gehen, aber die gesamte Abwicklung ist noch zu kompliziert.

Internet-Verbindung

Wir haben eine Internetverbindung mit Breitband. Die Rechner sind nicht ständig mit dem Internet verbunden, das schützt vor Spam und Viren, senkt aber auch den Traffic, der mit einer ständigen Verbindung gegeben wäre.

Katzen

Für uns hört die Verantwortung nicht damit auf, dass wir Strom und Wasser sparen und auf einen ressourcenschonenden Umgang setzen. Als Verlag, der auch Bücher über einen solidarischen Umgang mit Tieren und zum vegetarischen Leben im Programm hat, sind einige von uns VegetarierInnen, und wir haben etliche Katzen bei uns aufgenommen, die uns entweder zugelaufen sind oder von Nachbarn gerettet wurden, die selbst keine Möglichkeit haben, für sie zu sorgen. Also tun wir das.

KFZ

In Mülheim an der Ruhr haben wir überhaupt kein Auto, in Wien fahren wir nur dann mit unserem KFZ, wenn es unbedingt notwendig ist. Der Firmenwagen ist schon alt, wir haben von der Abwrackprämie aber nicht Gebrauch gemacht, weil dieser Wagen über seine lange Lebensdauer bereits alle eingesetzten Materialien und Energien wieder hereingebracht hat. Die Benutzung unseres Firmenwagens erfolgt im privaten Car-Sharing mit einer unserer Mitarbeiterinnen, weil diese häufiger aufs Auto angewiesen ist und wir uns unsere Wege einteilen können. Nur bei größeren Transporten oder für auswärtige Lesungen und die Buchmesse kommt der Wagen zum Einsatz.

Küche

Die Küche steht natürlich für alle offen Wir können uns jederzeit Tee und Kaffee kochen und müssen keine Getränke in Plastikflaschen oder ähnliches von zu Hause mitnehmen. Für den Kaffee verwenden wir keine Tabs, sondern gemahlenen Kaffee.

Leitungswasser und/oder Sodawasser

Das Leitungswasser ist in Mülheim a. d. Ruhr ebenso trinkbar wie das Wiener Wasser aus der Hochquellenleitung. In Mülheim war das ja leider nicht immer so. Damit sind wir, wie so viele Menschen auf der nördlichen Welthalbkugel, absolut privilegiert. Manchmal haben wir es aber ganz gerne prickelnd und so haben wir eine Soda Club-Maschine, mit der man sprudelndes Wasser erzeugen kann. Je nach Geschmack mit mehr oder weniger Bläschen. Das spart die Mineralwasserflaschen, egal ob aus Glas oder aus Plastik.

Medizin und Sicherheit

Eine Betriebsapotheke ist natürlich vorgeschrieben. Wir schauen immer nach, ob alles da und in Ordnung ist. Natürlich gibt es manchmal Kopfweh oder Zahnschmerzen. Dafür haben wir einerseits homöopathische Arzneien und dann, wenn diese nicht helfen sollten, schulmedizinische Präparate. Der Verleger selbst schwört auf Rescue-Tropfen und Salbeitee. In allen anderen Fällen heißt es aber natürlich: ab zum Arzt oder zur Ärztin. Eine Aufzeichnung von Krankendaten gibt es bei uns aber nicht!

Netzschalter

Die Rechner werden nur eingeschaltet, wenn sie gebraucht werden. Sie haben einen zentralen Netzschalter, mit dem sie vollständig vom Stromnetz getrennt werden können.

Öffentliche Verkehrsmittel

Wir fahren, so oft es geht, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, und auch unsere Mitarbeiterinnen benützen die Öffis, um zu uns zu kommen oder um Wege zu erledigen. Der Verleger hat für kürzere Entfernungen einen Tretroller. Nur bei größeren Transporten oder bei der Buchmesse kommt ein PKW zum Einsatz.

Ordner und Stehsammler Welch ein Glück, dass Betriebe ihre Steuerunterlagen nur sieben Jahre lang aufheben müssen. Also weg mit dem Inhalt nach Erreichen des Ablaufdatums und Wiederverwendung der Ordner. Wir verwenden Stehsammler, von denen manche Erzeuger wahrscheinlich gar nicht mehr wissen, dass sie sie jemals hergestellt haben.

Papier

Das papierlose Büro ist natürlich eine schöne Idee. Als Verlag wird bei uns aber viel gedruckt, deshalb wird das Papier auch beidseitig verwendet. Auch Umbrüche und Layouts werden bei Bedarf beidseitig gedruckt, wir warten den Drucker regelmäßig und verwenden recycelte Tonerkartuschen. Altpapier wird nach Möglichkeit als Schmierzettel oder in der Produktion eingesetzt.

PDF

Um Papier zu sparen, verschicken wir unsere Fahnen und Druckvorlagen an unsere Autorinnen und Autoren nach Möglichkeit als PDF.

Prospekte

Gedruckte Verlagsvorschauen legen wir nur noch in kleiner Stückzahl auf, stattdessen versenden wir einen elektronischen Newsletter mit aktuellen Verlagsinfos.

Reinigungsmittel

Biologisch abbaubare Haushaltsreiniger, Essigreiniger, Neutralseife, Waschnüsse oder Seifenlauge ...

Reparatur

Die Computer stammen meistens vom R.U.S.Z. in Wien. Dieses Service- und Reparaturzentrum ist ein Betrieb, in dem Menschen, die lange Zeit arbeitslos sind, geschult werden. Darüber hinaus werden dort auch Haushaltsgeräte und Radios repariert. Deshalb bringen wir unsere Geräte dorthin, wenn eine Reparatur notwendig ist. Auch unsere privaten.

Suchmaschinenoptimierung

Damit wir schneller von den an unserem Verlag Interessierten gefunden werden, versuchen wir, unsere Website so effizient und suchmaschienenfreundlich wie möglich zu programmieren. Jede Anfrage bei Google kostet den Wert von 1000 Glühbirnen, die einen ganzen Tag lang brennen. Und denken Sie z. B. auch an die riesigen Kühlaggregate bei Google, die mit Wasser gekühlt werden müssen.

Transport und Entfernungen

Wir schauen darauf, dass wir bei Lieferanten in unserer Nähe kaufen. Wir beziehen relativ wenig im Großhandel. Unser liebstes Schreibwarengeschäft ist im direkten Nachbarbezirk. Weil wir dort regelmäßig einkaufen sind die Konditionen so übers Jahr gerechnet relativ günstig. Die Post-Filiale ist zu Fuß erreichbar, der Paket-Service in einer Entfernung von etwa 4 km. Die Druckereien sind ebenfalls im Nahbereich.

Verlagsausrichtung

Wir sind ein deutschsprachiger Verlag für Literatur und Wissenschaft. Seit über zwanzig Jahren verlegen wir Bücher aus der Geistes- und Sozialwissenschaft, seit einigen Jahren widmen wir uns auch umwelt- und naturwissenschaftlichen Themen und verlegen u. a. die Dissertationen der Universität für Bodenkultur. Wir sind der Ansicht, dass aktuelle gesellschaftliche und politische Fragen nur in einer gesamtheitlichen Sicht der Probleme zu lösen sind und man zum Verstehen der heutigen Welt auch die Kenntnisse der Naturwissen­schaften braucht.

Verpackung

Wir sammeln die Verpackung der eingehenden Sendungen und bereiten sie für eine Wiederverwendung auf. Manchmal schaut das nicht piekfein aus, dafür ist es umweltfreundlich. So ist das Leben.

Waschmaschine

Waschmaschine (nicht zum Geldwaschen), Baujahr 1982, 2 x überholt vom R.U.S.Z., aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt. Das Gewaschene wird an der Luft getrocknet.

Wasserkocher

Ein Wasserkocher ist sparsamer als ein Strom- oder Gasherd, ein bisschen schwierig ist noch die Dosierung der richtigen Wassermenge.

Unsere Persönlichen Vorschläge zum Klimaschutz

Das wäre also unser bisheriger Beitrag für einen bewussten Umgang mit Energie und Rohstoffen. Unseren Verlag gibt es jetzt seit über zwanzig Jahren, und wir können selbst mit kleinen Maßnahmen etwas für die Umwelt tun. Dabei brauchen wir keine Einbußen im persönlichen Alltag und in der Firma hinnehmen. Als Verlag stehen wir für einen bewussten Umgang mit der Natur und konnten dies bereits 2001 als Preisträger beim Ecodesign-Wettbewerb unter Beweis stellen.

Natürlich machen wir uns aber auch Gedanken über die größeren wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge, dazu hätten wir zwei mittelfristige Vorschläge:

Freie Fahrt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln

Man hört immer wieder, dass am hohen Aufkommen von CO2 der Individualverkehr und vor allem Fahrten mit dem Auto unter 5 km verantwortlich sind. Am Land oder am Stadtrand ist es aber durchaus ein Problem, rechtzeitig zum Arzt zu kommen oder größere Einkäufe zu transportieren. Vor allem, wenn man älter ist. Also würden wir verschiedene Maßnahmen vorschlagen:

  • Ausbau des öffentlichen Verkehrs und ein überschaubares und aufeinander abgestimmtes Verkehrsnetz mit einheitlichen Preisen.
  • Freifahrt im eigenen Bezirk mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Warum? Weil dann mehr Menschen mit der Straßenbahn oder dem Bus fahren würden und weil wir als SteuerzahlerInnen am Wohnsitz bzw. Geschäftsstandort ohnehin zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs beitragen. Sinnvoll wäre natürlich überhaupt Freie Fahrt für alle mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wirtschaftsförderung auch bei Anschaffung von gebrauchten Investitionsgütern

Der zweite Vorschlag betrifft die Finanzierung von Investitionen: Stellen Sie sich vor, Sie wollen eine Firma gründen oder eine größere Investition tätigen und möchten dafür um Förderkredite und andere Unterstützungen ansuchen. Die Gewährung von Zuschüssen oder geförderten Krediten bei Investitionen in Anlagen und Maschinen ist daran gekoppelt, dass Sie neue Maschinen anschaffen. Aus eigener Erfahrung wissen wir aber, dass dies gar nicht immer notwendig ist. So tut ein wenig gebrauchter Kopierer bei uns seit Jahren gute Dienste. Dasselbe gilt auch für Maschinen in der Satzerstellung und im Druckbereich. Nicht selten wird aus der Konkursmasse eines leider gescheiterten Unternehmens eine Maschine gebraucht abgegeben, die erst seit kurzem in Betrieb genommen worden ist und die genau für den von Ihnen gewünschten Zweck wie geschaffen ist. Manchmal besteht sogar noch die Garantie des Herstellers. Eine Förderung bei der Anschaffung dieser Maschine erhalten Sie aber nicht, weil sie eben nicht „neu“ ist. Das ist einfach unwirtschaftlich und gehört geändert.

 

Unsere Persönlichen Vorschläge zum Klimaschutz

Umweltschutz gilt bei vielen Menschen immer noch als eine Angelegenheit von Gartenzwergen und Waldschraten, die irgendwelche Tiere mit unaussprechlichen Namen retten möchten. Oder aber es wird mit der drohenden Apokalypse ein Geschäft gemacht.

Es ist natürlich schwierig, zwischen diesen Extremen, den nur auf das tägliche Kleinklein beim Mülltrennen Bedachten und den phantasievollen Horrorszenarien einen vernünftigen und eigenständigen Weg zu finden.

Wir denken, dass wir einerseits im persönlichen Alltag viel tun können, haben aber natürlich auch unsere Forderungen an die Politik, die aus unserer eigenen Erfahrung und Einsicht stammen.

Erst wenn sich das Persönliche mit dem Gesellschaftlichen verbindet, kann das Klimaproblem unserer Ansicht nach gelöst werden.

Unsere wichtigsten beiden Forderungen sind:

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