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Die wissenschaftliche Arbeit – Das wissenschaftliche Buch
Information und Unterstützung beim Verlag Guthmann-Peterson

Prof. Dr. Winfried Blum von der Universität für Bodenkultur Wien

 

Winfried E. H. Blum

Wie schreibe ich eine wissenschaftliche Arbeit?

1. Vorbemerkungen

Die Grundvoraussetzung für jegliche wissenschaftliche Tätigkeit ist ein klares Konzept für die Strukturierung wissenschaftlicher Arbeit und wissenschaftlicher Publikationen. Dies gilt insbesondere für Studierende und junge AkademikerInnen.
Im Folgenden werden daher einige grundsätzliche Hinweise für die Durchführung wissenschaftlicher Arbeiten und die Abfassung wissenschaftlicher Publikationen gegeben.

2. Aufbau und Gliederung wissenschaftlicher Arbeiten und Publikationen

2.1 Was ist das Ziel der wissenschaftlichen Arbeit und wie grenzt sich dieses Ziel von anderen Zielvorgaben ab?
Jede wissenschaftliche Arbeit beginnt mit einer Darstellung und Abgrenzung der Fragestellung. Ohne eine klare Formulierung der Zielsetzung bzw. der Fragestellung sind die Ergebnisse hinterher nicht bewertbar. Daher ist es wesentlich, klar und deutlich darzulegen, was das genaue Ziel der Untersuchungen ist, warum man dieses Ziel gewählt hat und wie sich dieses Ziel von anderen möglichen Zielen unterscheidet bzw. abgrenzt.
Das erste Kapitel einer wissenschaftlichen Arbeit heißt daher:
1. Darstellung und Abgrenzung der Fragestellung

2.2 Verwendete Methoden

Es ist absolut notwendig, die Methoden, die im Hinblick auf die bereits formulierte Zielvorgabe angewendet werden, ausführlich zu beschreiben. Bei Masterarbeiten und Dissertationen sollten auch Details, z. B. Gerätetypen u. ä., angegeben werden.
Die Darstellung der Methoden beginnt mit der Auswahl des Untersuchungsgebietes bzw. Untersuchungsobjektes. Bei einer Reihe von Arbeiten sind die im Gelände durchgeführten Arbeiten von den im Labor durchgeführten zu trennen. Darüber hinaus ist darzustellen, mit welchen statistischen und/oder mathematischen Verfahren die Ergebnisse ausgewertet bzw. dargestellt wurden.

Daher lautet das zweite Kapitel der wissenschaftlichen Arbeit:
2. Methodik
2.1 Auswahl des Untersuchungsgebietes bzw. Untersuchungsobjektes ... einschließlich dessen Beschreibung
2.2 Arbeiten im Gelände (Freiland, Gewächshaus etc.)
2.3 Laboruntersuchungen
2.4 Statistische Auswertung

2.3 Ergebnisse und Interpretation

Bei kleineren Arbeiten kann die Interpretation der Ergebnisse unmittelbar nach deren Darstellung erfolgen, ohne dass ein extra Kapitel "Interpretation" dem Kapitel "Ergebnisse" nachgestellt wird.
Bei umfangreichen Arbeiten mit einem großen Datensatz ist dies nicht möglich. In diesem Fall werden zunächst einmal die "Ergebnisse" in einem eigenen Kapitel dargestellt, und in einem weiteren, zusätzlichen Kapitel wird die "Interpretation der Ergebnisse" vollzogen.
Vor allem bei der Interpretation der Ergebnisse sind wissenschaftliche Literaturangaben vergleichend hinzuzuziehen, da nur durch den Vergleich mit bereits publizierten Untersuchungsergebnissen die eigenen bewertet bzw. ausgewertet werden können.

Daher lautet das dritte Kapitel der wissenschaftlichen Arbeit:
3. Ergebnisse und Interpretation – oder
[3.] Ergebnisse
[4.] Interpretation der Ergebnisse

2.4 Schlussfolgerungen

Nach Darstellung der Ergebnisse und deren Interpretation sind die wesentlichen Schlussfolgerungen aus der Arbeit in kurzer und prägnanter Weise darzustellen, um den LeserInnen klar zu machen, was bei der Arbeit herausgekommen ist und was diese Ergebnisse in einem größeren Kontext bedeuten. Da letzteres jüngeren AutorInnen oft Schwierigkeiten bereitet, da sie ein größeres Fachgebiet nicht überschauen können, ist insbesondere hier eine Diskussion mit den wissenschaftlichen BetreuerInnen der Arbeit oder mit sonstigen erfahrenen WissenschaftlerInnen zu führen.

Das vierte [oder fünfte] Kapitel der wissenschaftlichen Arbeit lautet daher:
4. [5.] Schlussfolgerungen

2.5 Literatur/Angeführte Schriften

Für die LeserInnen jeder wissenschaftlicher Arbeit ist es außerordentlich wichtig, auf einen Blick die Literatur zu erkennen, die zur Interpretation der Untersuchungsergebnisse herangezogen wurde oder auf die bestimmte Aussagen innerhalb der Arbeit gestützt werden. Dieses Literaturverzeichnis ist alphabetisch anzulegen, wobei hier auf bestimmte Vorgaben zu achten ist, die jedoch von Fakultät und Arbeitsgebiet zu Arbeitsgebiet oder von Zeitschrift zu Zeitschrift variieren können. Fußnoten werden bei naturwissenschaftlichen Arbeiten nicht benutzt, dies gilt jedoch nicht für geistes- und kulturwissenschaftliche Arbeiten.

Das fünfte [oder sechste] Kapitel der wissenschaftlichen Arbeit lautet daher:
5. [6.] Literatur/Angeführte Schriften

2.6 Zusammenfassung/Summary

Bei jeder wissenschaftlichen Arbeit ist eine Zusammenfassung von maximal ein bis zwei Seiten abzufassen, in der beschrieben wird, warum man die Arbeit unternommen hat, wie sie methodisch durchgeführt wurde und was die hauptsächlichen Ergebnisse sind. Da diese Zusammenfassung kurz sein muss, sollte man alle Füllwörter und umständlichen Satzkonstruktionen vermeiden.
In der Regel bietet es sich auch an, ein englisches Summary oder Abstract abzufassen, wie es heute in nahezu allen wissenschaftlichen Einrichtungen, auch an der BOKU, obligatorisch ist.

Das sechste [oder siebente] Kapitel der wissenschaftlichen Arbeit lautet daher:
6. [7.] Zusammenfassung/Summary

Abschließend wäre anzumerken, dass der Text in klarer und verständlicher Sprache verfasst werden soll. Weitere ausführliche Hinweise für wissenschaftliche Arbeiten sind unter http://www.ai.univie.ac.at/imkai/lv/ss/ps-wa/paper.pdf einzusehen.

Prof. Dr. Winfried Blum
Institut für Bodenforschung, Department für Wald- und Bodenwissenschaften, Universität für Bodenkultur Wien, Universitätsbeauftragter für die Herausgabe wissenschaftlicher Publikationen

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Beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten und der Publikation von Büchern stellen sich immer wieder ähnliche Fragen. Hier gehen ab April 2007 Autorinnen und Autoren des Verlags Guthmann-Peterson auf einige dieser Probleme ein.