Gedichte
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Gedichte über die Natur, das Leben und die Liebe
Gerlinde Weinmüller, Himmel voller Asphalt
Gedichte |
Grafik von Christina Herzog
96 Seiten, 12,4 x 19,7 cm
Broschur
€ 14,20 / sfr 25,
ISBN 3-85306-014-5 |
Rezension |
Gerlinde Weinmüller, 1960 in Salzburg geboren, wo sie ... Germanistik
und Theologie studierte und als Lehrerin und Schriftstellerin lebt, legt
mit Himmel voller Asphalt ihre erste eigenständige Buchpublikation vor,
eine Sammlung von 62 Gedichten, die – sprachlich wie inhaltlich – gegensätzlicher
nicht sein können, auch wenn der Titel vielleicht anderes erwarten ließe:
Weinmüllers Texte strahlen – trotz eingestreuter (Gesellschafts-)Kritik – Wärme und Einverständnis mit dem Leben aus, sprechen vom Glück gelungener
Beziehung und der Bereicherung durch die Begegnung mit Natur; und das ist
es, was den LeserInnen anfangs Schwierigkeiten bereiten wird – denn ...
von Bäumen und Blumen und den schönen Seiten des Lebens zu schreiben ist
heute so verpönt wie in den 60er Jahren den Reim zu verwenden; und den setzt
sie provokanter Weise ebenfalls ein. Daß ihre Gedichte dennoch überwiegend
gelingen, liegt an Weinmüllers sicherem Sprachgefühl, wie Auszüge aus "Nachtgedicht
beweisen. Bisweilen gelingt ihr an Bildkraft Erstaunliches, und wenn es
stimmt, daß Reim und Rhythmus wieder salonfähig sind, werden viele ihrer
Gedichte wie der "Herbsttag Bestand haben.
Christoph Janacs, „Literatur und Kritik“, Mai 2002 |
Leseprobe aus dem
Gedichtband
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Wagnis
Noch wagen sich die Raben
in diese nasse Luft
und Regenpferde traben
durch schweren Juniduft.
Ich falle in die Zügel,
bevor der Sommer blüht,
und spreize meine Flügel,
bis mir das Haar verglüht.
Den Brunnen will ich meiden.
Das Licht hält sich im Zaum.
Die schwarzen Wolken weiden
im feuchten Nebelschaum.
Sie tanzen, ziehen, beißen.
Die Nacht bricht an und schreit.
Wir werden Träume reißen
in unsre Einsamkeit. |
Tages An Bruch
Es hat der Schnee in einer Nacht
die Eiben rasch zu Bett gebracht.
Verstummt, erstarrt und beerenlos
streckt jede sich aufs blinde Moos.
Der Fluss haucht seine weißen Träume
wie Tücher um die nackten Bäume.
Ein Reiher lässt sich wartend nieder.
Er webt sich Fische ins Gefieder.
Mit seinem Schrei erwacht der Tag
und alles, was im Dunkeln lag,
bringt sich ans Licht.
Der Zauber schweigt und bricht. |
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Gerlinde Weinmüller
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Über die Lyrikerin
Gerlinde Weinmüller wurde 1960 in Salzburg geboren, wo sie auch
die Schule besuchte und maturierte. Nach dem Studium der Germanistik
und Theologie unterrichtet sie am Bundesgymnasium Nonntal. Sie lebt
mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Niederalm bei Salzburg.
Schreiben ist für Gerlinde Weinmüller immer auch ein Aussteigen
aus der vertrauten Welt und ein Einsteigen in andere Welten. Es
zählt für mich zum Spannendsten in meinem Leben, mich hinzusetzen
und abzuwarten, welche Worte und Sätze sich einfinden. Sie
fühlt sich auch der Wortgewalt der deutschen Sprache verpflichtet
und will sie immer wieder ausprobieren, alte und neue Schreibformen
entdecken und anwenden. Schreiben selbst ist schon spannend, aber
ich denke, das Abenteuer beginnt erst, wenn der Leser ins Spiel kommt.
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Lesungen |
Gerlinde Weinmüller
Lesung im Rahmen der Festveranstaltung
"Salzburg liest. 20 Jahre Literaturhaus Salzburg"
6.10.2011, 20 Uhr
Literaturhaus Salzburg
Strubergasse 23, H.C. ARTMANN-Platz
5020 Salzburg
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Gerlinde Weinmüller
„Das Tor zum achten Himmel“
Lesung
13.10.2011, 20 Uhr
Haus der Musik
Ing. Ludwig Pechstraße 7
5600 St. Johann im Pongau
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Gerlinde Weinmüller
"Mitten ins Schwarze oder ins Licht"
Gemeinsame Lesung mit Peter Reutterer und Brita Steinwendtner
29.11.2011, 20 Uhr
Literaturhaus Salzburg
Strubergasse 23, H.C. ARTMANN-Platz
5020 Salzburg
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