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Cover Wolfgang Schmid, Log_in/Log_out, Literatur, Edition Garamond
Roman

Visionen einer zukünftigen Gesellschaft mit ihren neuen Medien und ihrer neuen Kultur

Wolfgang Schmid, Log_in/Log_out

Social fiction

140 Seiten, 14 x 20,5 cm
Broschur
Umschlag von Sabina Karasegh
€ 14,20 / sfr 25,–
ISBN 3-85306-015-3

Über die Zukunftsvision

Das 21. Jahrhundert ist bereits Vergangenheit. Veronique und Natascha leben in einer Zukunft, in der durch moderne Kommunikationstechnologien und neue Medien eine demokratischer gestaltete Gesellschaft ohne nationalstaatliche Grenzen entstanden ist. Die globale Vernetzung wurde zur Verbesserung der Sozialstandards und zum Abbau ökonomischer Abhängigkeiten genutzt.
Im Laufe des Romans stoßen die beiden Studentinnen bei ihren Recherchen zufällig auf eine Textfälschung in einer digital abgespeicherten Datenbank. Weitere Nachforschungen sind nötig und bringen die beiden mutigen und engagierten Akteurinnen in erhebliche Gefahr. Aber sie schaffen es, sich gegenseitig aufzurichten und die Krise durchzustehen.

Leseprobe

Veronique tippte gerade ihr Password in den Computer. Nach dem Bruchteil einer Millisekunde landete sie im weltweiten Datennetz. Der Klick ins Filmnet-Fenster öffnete ihr den Weg zum gewünschten Bildmaterial. Veronique gab eine Ziffernreihe ein, dann beugte sie ihren Oberkörper zur Seite, um in ihrem bunten Rucksack nach einer kleinen Diskette zu suchen. Mit Zeige- und Mittelfinger konnte sie diese nach ein paar Augenblicken endlich aus den Tiefen ihrer Transporttasche herausfischen. Rasch wurde dieses kleine Hightech-Informationssystem in den Schlitz des Plastikgehäuses geschoben. Ein Doppelklick auf das Diskettensymbol am Bildschirm ließ das Inhaltsverzeichnis erscheinen. Nach ein paar rasch aufeinanderfolgenden Klickbewegungen hatte sie endlich das Wort, nach dem sie gesucht hatte. Eifrig wurde es in die Spalte unter die bereits eingegebene Ziffernkombination kopiert. Nach dem Drücken der Datenfreigabetaste erhielt Veronique eine Liste von 1,37435 mal 10 hoch 8 Filmen. Ein kleiner Seufzer kam über ihre Lippen ...

Foto Wolfgang Schmid, Autor der Edition Garamond: Literatur

Wolfgang Schmid

Über den Autor

Wolfgang Schmid wurde 1966 in Wels geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Vöcklabruck. Nach dem abgeschlossenen Studium der Philosophie und Ethnologie in Wien lebte er ein Jahr in Paris. Danach arbeitete er als Redakteur, freier Publizist und Layouter. Sein Interesse an Literatur führte 1996 zur Niederschrift seines ersten Romans.

Über das Konzept des Autors

Wolfgang Schmid bringt mit seinem Text „Log_in/Log_out“ ein gutes Beispiel von „social fiction“: anhand eines Kriminalfalls, der von mehreren jungen Frauen untersucht wird, entwickelt er die Aspekte einer hochentwickelten, technisierten, aber demokratischen Zukunft, in der die Gesellschaft versucht, sich an den Bedürfnissen und Interessen der Menschen zu orientieren.

Er antizipiert die Möglichkeiten der Mitbestimmung in vielen politischen und administrativen Fragen, z. B. durch Abstimmung im Internet und Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Entscheidungsprozesse; er evoziert die Auswirkungen eines fixen Basiseinkommens auf die Menschen; er eröffnet einen Ausblick auf neue Formen des Zusammenlebens und das künftige Berufsleben in einer Welt ohne Nationalstaaten.
Vor allem geht es ihm aber um Kommunikation, auch mit Menschen, die diesbezüglich Schwierigkeiten überwinden müssen, die blind, gehörlos oder blind und gehörlos geboren werden. Entschlossen verfolgt er die Möglichkeit eines herrschaftsfreien Dialogs und einer zutiefst demokratischen Sicht der Dinge.
In dem Kriminalfall, dem roten Faden des Romans, geht es um Daten-, d. h. Geschichtsfälschung, mit rassistischen Motiven. Wichtig ist dabei auch der Gedanke, dass die Aufmerksamkeit gegenüber undemokratischen Einstellungen auch beim einzelnen Menschen nicht erlahmen darf.

Wolfgang Schmid reflektiert mit seinem Text implizit auch die aktuelle Diskussion über die Perspektiven der Demokratie und die zukünftige Rolle von Nationalstaaten. Gerade Europa steht vor der Notwendigkeit der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft, der Reform ihrer Institutionen sowie der Reflexion über die zukünftige Entwicklung der Nationalstaaten, die bis jetzt ihre Rechte nicht aufgeben möchten. Wolfgang Schmid geht über die Idee einer Wertegemeinschaft mit größeren Rechten für die Bevölkerung hinaus und fragt, wie sich die konkreten Formen von Demokratie, z. B. bei freien Wahlen, bei den Menschenrechten und den Rechten von Minderheiten in postnationalen Gesellschaften umsetzen lassen und wie sich dies auf die verschiedenen Bereiche der Gesellschaft wie Verwaltung, Bildung und Wissenschaft oder Sport auswirkt. Im Gegensatz zu düsteren Untergangsszenarien aus Hollywood ist Wolfgang Schmids Blick in die Zukunft kein pessimistischer, sondern ein positiver, ein Blick, der die Hoffnung auf die Entwicklung des Menschen nicht aufgibt und auf die Kraft der Vernunft vertraut.

Dem inhaltlichen Anliegen entspricht die sprachliche Umsetzung seines Themas: die sorgfältige Wahl der sprachlichen Mittel, die Verwendung geschlechtsneutraler Formen, politisch korrekter Definitionen und Begriffe sind der konkrete Versuch, adäquate sprachliche Formen für eine positive Utopie zu entwickeln.

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