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Buchumschlag Claude Feider, Gedichte, Edition Garamond

Gedichte

Erkundungen über die Lesbarkeit der Welt

Claude Feider
Heimfahrt im Nachtzug

Gedichte

140 Seiten, 12,4 x 19,7 cm
Leinenband mit Schutzumschlag
und Lesebändchen
€ 19,80/sfr 36,00
ISBN 978-3-85306-044-5
Edition Garamond

Über das Buch

Der Lyrikband „Heimfahrt im Nachtzug“ enthält Gedichte aus den Jahren 1991 bis 2011, die alle durch persönliche Erfahrungen angeregt wurden und diese widerspiegeln. Es handelt sich um Stimmungsbilder, Momentaufnahmen und alltägliche Beobachtungen, die über den situationsbedingten Anlass hinausgehen und zu einer allgemeinen Betrachtung führen. Ein wichtiges Thema ist das durch die Menschen verursachte Leiden der Tiere.

Es ist die feste Überzeugung des Autors, dass vieles von dem, was in unserem Leben große Bedeutung hat, rational und sprachlich nicht erfasst werden kann, dass es sich jedoch mit poetischen Bildern andeuten oder durch Assoziationen evozieren lässt. Ein Gedicht ist ein aus den Brettern der Sprache gezimmertes Boot, in dem unsere Gedanken wie auf einem in Nebel gehüllten See vorangetrieben werden.

 

Die Lesbarkeit der Welt

Überall sind Spuren
in der Welt –
für den, der lesen kann.
Spuren im Schnee,
und wenn der Schnee schmilzt:
Spuren im Stein,
und wenn der Stein erweicht:
Spuren im Herzen –
für den, der lesen kann.
Jeder Mensch hinterlässt Spuren
im Schnee, im Stein, im Herzen,
doch nicht jeder kann sie sehen
und verstehen.
Aber sie sind da:
im Schnee, im Stein, im Herzen.
Und du,
welche Spuren
hinterlässt du?

Heimfahrt im Nachtzug

Bei der Abfahrt
ist es hell und fröhlich,
alles lacht
und winkt sich zu.
Allmählich
wird es dunkel
und immer dunkler draußen,
im Zug wird es leer
und immer stiller,
es steigen Menschen aus,
kehren heim
und keiner steigt mehr ein.
Die Fahrt geht weiter
und bald bin ich allein.
Im Fenster spiegelt sich das eigene Gesicht.
Draußen herrscht schwarze Kälte
und ewige Gleichgültigkeit.
Nirgendwo ein Licht.
Es schaudert mich
und in meiner Seele wäre
eisige Finsternis,
wüsst’ ich nicht, dass dort,
wo ich hinfahre,
jemand ist,
der auf mich wartet,
bis ich zu Hause bin.

Dr. Claude Feider, Lyriker, Edition Garamond

Claude Feider

Über den Autor

Claude Feider wurde 1961 in Luxemburg-Stadt geboren, wo er auch seine Kindheit und Jugend verbrachte. Er studierte Deutsch und Philosophie in Freiburg im Breisgau und machte sein Referendariat als Deutschlehrer in seiner Heimatstadt. Anschließend nahm er zwei Jahre Auszeit, um wiederum in Freiburg über den Individualismus im 19. Jahr­hundert zu promovieren. Zurück in Luxemburg nahm er seine Tätigkeit als Deutschlehrer wieder auf und lebt seit dem Jahr 2000 in einem kleinen Ort im Norden Luxemburgs. Das Glück seines Lebens fand er 2002, als er die Russin Liliya Shybeka kennen lernte und ein Jahr später heiratete. Im Jahr 2005 wurde ihre gemeinsame Tochter Vera geboren.

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